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Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
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BeitragVerfasst: Do Mär 20, 2025 11:27 
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Registriert: Do Mär 20, 2025 10:51
Beiträge: 2
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Guten Morgen und Hallo,

als Neuling im Forum stelle ich mich erst einmal vor.
Ich bin Immanuel und mein Interessenbereich umfasst die Radio-und Fernsehtechnik der Jahre 1962 bis ca. 1970.
Primär bin ich eher kein Sammler, sondern repariere seit ca. 30 Jahren immer wieder Röhrenfernseher- und Radios, welche ich dann auch im Alltag nutze.

In diesem Forum habe ich mich angemeldet, da ich mir Rat für die Reparatur meines Tizian D23T712 (Chassis D6) aus dem Jahr 1968 erhoffe.
Die Hochspannungswicklung des Zeilentrafos (3112 208 30060) ist vollkommen in Ordnung, jedoch machen mir die Primär- bzw. Ablenkwicklungen Sorgen, da der äußere gelbliche Lack abblättert und die darunterliegende Isolierfolie auch schon gerissen ist, sodass die Kupferlackdrähte teilweise freiliegen.

Der Fernseher funktioniert zwar noch, jedoch würde ich diesen Zeilentrafo perspektivisch gerne austauschen, bevor der Rest der Schaltung eventuell Schaden nimmt.
Wenn ich mich nicht täusche kommt es bei der Horizontalablenkung auch immer mal wieder zu minimalsten "Außreißern" dieser Fehler liegt jedoch nah an der Grenze zur Wahrnehmungsschwelle.

Hat irgendjemand einen Rat, welcher Händler diesen Zeilentrafo oder den HR-Typ (HR 002) noch anbieten könnte? Gibt es eventuell andere Austauschtypen z. B. von König?

Grüße

Immanuel


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BeitragVerfasst: Do Mär 20, 2025 13:51 
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Registriert: Mi Dez 07, 2022 17:13
Beiträge: 1406
Wohnort: Müritzkreis
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Hallo Immanuel,
willkommen im Forum der Funkvirus infizierten..... :mrgreen:

An einem DDR SW Fernseher, haben ich alle losen und gerissenen Bestandteile der Verguss Masse entfernt und mehrere Lagen einen Marine Silikon dicht und klebe mittel aufgebracht, dann mehre Tage auf der winterlichen Heizung bei ca. 23° Zimmertemperatur, trocknen lassen. So spielte der Fernseher dann noch Jahre, bevor ich diesen weitergab.

_________________
M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:


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BeitragVerfasst: Do Mär 20, 2025 16:44 
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Registriert: Mi Okt 14, 2009 9:34
Beiträge: 948
Wohnort: 258xx Plattstedt
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Moin!
König ZTR002-RF
Philips 4812 140 17002
3112 208 30060
3112 208 30320

Ich hab leider keinen.
Gruß Gerrit


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BeitragVerfasst: Do Mär 20, 2025 17:15 
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Registriert: Fr Okt 26, 2007 10:24
Beiträge: 1916
Wohnort: Braunschweig
Hallo Immanuel,

wenn der Zeilentrafo noch funktioniert muß man den nicht austauschen, die rissige Isolierung ist altersbedingt normal bei Philips-Zeilentrafos. Wenn der noch lange halten soll, wäre es am besten ihn zu imprägnieren mit Plastik-70 Spray (nur dieses, keinesfalls Isolier-72 !!) von Kontakt-Chemie. Dadurch können die freigelegten Drähte wieder versiegelt werden.

Gruß

Roland


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BeitragVerfasst: Do Mär 20, 2025 17:29 
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Registriert: Do Mär 20, 2025 10:51
Beiträge: 2
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Vielen Dank für den Tipp mit dem Marine Silikon, Plastik 70 und die Ersatzteilnummern

Derzeit recherchiere ich quasi europaweit nach einem passenden Ersatztrafo und mir war bisher nur der HR002 als Ersatzteil bekannt.
Wenn ich auch in ein bis zwei Jahren kein Ersatztrafo auftreiben konnte, würde ich ich mich an die Nachisolierung der Wicklung mit dem Marine Silikon wagen (Ich kannte diesen Werkstoff bisher nicht und es scheint auch praktische 50 ml Tuben zu geben). Der Fernseher wurde erstmal stillgelegt, um keinen Überschlag zwischen den Windungen zu riskieren.

Die Nachbearbeitung oder Restauration des aktuellen Trafos wäre jedoch eher meine zweite Option, da es sich bei dem Zerfall der Isolation vielleicht auch um einen chemischen Prozess handelt. Die Nachisolierung wäre mir deshalb zu heikel, weil diese vielleicht korrosive Abbauprodukte des bisherigen Isoliermaterials (oder schon eingedrungene Staubpratikel) mit einkapselt, die dann den Lack des Drahtes oder diesen selbst angreifen.

Einen vorsichtigen Versuch mit Plastik 70 hatte ich schon vor ca. einem Jahr unternommen, mich jedoch nicht an die vollständige Entfernung der gelben Harzschicht gewagt, da ich nicht abschätzen kann, ob nicht vielleicht plötzlich doch der Kupferlackdraht mit reißt.

Grüße

Immanuel


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BeitragVerfasst: Sa Mär 22, 2025 0:05 
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Registriert: Fr Okt 26, 2007 10:24
Beiträge: 1916
Wohnort: Braunschweig
Hallo Immanuel,

von dem Silikonzeugs würde ich abraten da es sicherlich nur oberflächlich isolieren kann. Mit Plastik-70 Spray kann man die Wicklungen gut imprägnieren da es in feinste Ritzen dringt. Von der Entfernung des alten Isoliermaterial halte ich nichts, da macht man nur was kaputt. Dieses Isoliermaterial enthält auch keine korrosiven Produkte so daß man gut mit Plastikspray imprägnieren kann.

Gruß

Roland


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BeitragVerfasst: Sa Mär 22, 2025 8:56 
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Registriert: Do Okt 05, 2017 19:39
Beiträge: 705
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo,

die Bedenken zum Isolierstoff teile ich und würde davon abraten, überhaupt etwas Isoliermaterial einzubringen, man kennt nicht die di-elektrischen Eigenschaften.

Man darf nicht vergessen, daß der Isolierstoff der Hochspannungsspule (und auch der des Hauptwickels) direkt mit recht hochfrequenter Hochspannung in Verbindung steht, da kann schon das epsilon ein Problem sein. Das wird bei der Angabe der Hochspannungsfestigkeit auf dem Gebinde uU. nicht beachtet.
Wenn das Isoliermaterial ein schlechten (di-elektrischen) Verlustfaktor bei 15..16kHz hat, schadet es mehr als es nutzt.

Wir hatten wie gesagt einen Fall im Nachbarforum, da hatte sich das ansich im Neuzustand recht hochwertige Isoliermaterial so verändert, daß nach einiger Betriebs-Zeit die Zeilenendstufe "zusammenbrach", dabei sah die Spule (hier die Hochspannungsspule) sehr unauffällig aus, fast wie neu (glasklarer Kunstharz). Trotzdem war die kapazitiv-ohmsche Belastung des Wickels so hoch, daß es nicht mehr funktionierte, ähnliche Fälle hatte ich auch schon mit West-Geräten (GRAETZ), bei den DDR-Kunstharzwickeln platzte das weiße Teufelszeug dann augenscheinlich auf (heute bei fast allen Trafos nach Wiederinbetriebnahme, tragisch..), das muß bei anderen Materialien nicht sein.
Ich will damit nur auf das Problem aufmerksam machen, hier geht es nicht nur um die Isolation, sondern auch die kapazitive Belastung !

Solange nichts sprüht, ist es nicht schlimm, wenn die Spule etwas "schlecht" aussieht, am Besten so lassen und nichts dran verändern.

Ich kenn noch die ganz alten Zeilentrafos mit Naphtalin-Wachs (DDR, bis Mitte... der 60er verwendet), die gehen überwiegend bis heute, sehen teilweise recht schlimm aus (abgebröckelter Wachs), trotzdem gibts kein Problem mit Sprühen. Das Material im Beitrag sieht eher nach Kunstharz aus, aber bloß nichts dran verändern, wie gesagt, solange keine Sprüh-Erscheinungen auftreten (im dunklem Raum beobachten im Betrieb). Das ist auch der Hauptwickel (der eigentliche "Zeilentrafo"), dieser Wickel ist eher gering mit Hochspannung belastet, "nur" ca. 5kV-Impulsspannung (die Funken, die man an den Kappen der Röhren ziehen kann). Ein Defekt dieser Wicklung ist viel unwahrscheinlicher als bei der Hochspannungsspule.

Zitat:
würde ich diesen Zeilentrafo perspektivisch gerne austauschen, bevor der Rest der Schaltung eventuell Schaden nimmt.

Diese Sorge ist unbegründet, zum Einen ist der Zeilentrafo selbst eines der wertvollsten Bauteile eines alten TVs (neben der Bildröhre), zum Anderen können außer den beiden Röhren keine anderen Teile überlastet werden (ev. das Netzteil etwas), wenn der Wickel Windungsschluß bekommt. Die geringe Überlast der Röhren ist nicht schlimm, wenn man das Gerät nicht länger betreibt, wenn die Helligkeit fehlt. So alte TVs sollte man eh nie ohne Aufsicht betreiben.

Es ist aber unbedingt zu empfehlen, sich einen geeigneten Ersatztrafo zu besorgen und aufzubewahren! Die Vielfalt der Typen ist enorm und die Beschaffungsmöglichkeiten schwinden.

Teils gehen auch andere Typen anzupassen, das erfordert aber Erfahrung, sowas einzuschätzen. Es besteht dadurch aber immer die Hoffnung, das Gerät doch irgendwie zum Leben zu erwecken.
Solange die Schaltung relativ dem "Standard" entspricht, kann man sehr viele Zeilentrafos für PL36/500 (110° Ablenkung) ggf anpassen..

Gruß Ingo


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