Bei Anspruch auf Alltagstauglichkeit tausche ich alle Kondensatoren außer Keramikröllchen und Sikatrop (so porzellanartig weiße Keramikröllchen mit Metallkappen). Beim geringsten Zweifel werden auch die letztgenannten Typen auf ihre Kapazität und auf ihr Isolationsverhalten (Prüfspannung s. Aufdruck auf dem C) innerhalb einer vorgegebenen Toleranz hin kurz überprüft und notfalls ersetzt.
Hierbei tausche ich grundsätzlich, wenn möglich, gegen neue C mit höherer Spannungsfestigkeit und Qualität.
Beim Wechsel von Kapazitäten an Abstimmkreisen / Filtern muss man ggf. damit rechnen, dass das Gerät nachher eine gestörte Temperaturkompensation (z.B. Senderdrift) hat oder gar neu abgestimmt werden muss - hier ist also besondere Vorsicht geboten.
In bestimmten Bereichen wie eben Filtern aber auch Abgleichjustage bei Motorsuchläufen ist die peinlich genaue Einhaltunf der C-Werte (s. Parallel- u. Reihenschaltung von Kondensatoren) von Wichtigkeit, in anderen Bereichen kann meist auch innerhalb der modernen E-Reihen mit größtmöglicher Annäherung an den alten Wert ersetzt werden.
Elko immer nur durch Elko ersetzen, dabei auf Polarität achten.
Nur bei gesteigertem Interesse an Erhaltung eines historischen Innenlebens: Die neuen Kondensatoren durch Kaschieren mit Schrumpfschlauch oder Einstecken in die alten, leergeräumten Hüllen (s.d.) "tarnen". Ich persönlich sehe lieber, was ich vor mir habe.
Wennn Du nicht sicher bist, wie man einen Lade- oder Siebelko firmiert (s.d.): Lieber einen neuen herein!
Deine Radios werden es Dir auf Lebenszeit danken, vorausgesetzt, Du gehst ohne Ablenkung Stück für Stück vor und machst Dir ggf. Skizzen, Notizen oder Fotos vom Originalzustand und den jeweiligen Veränderungen - jeder hat schon mal neue "Fehler" produziert, die dann oft gar nicht so leicht zu finden sind, weil unser Denkapparat sie als vermeintlich richtig abgearbeitet bereits ad acta gelegt hat..
