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BeitragVerfasst: Mi Jul 21, 2010 10:31 
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Moin Leute!
habe hier ein altes Röhrenradio von meinem Opa vererbt bekommen. Leider konnte ich überhaupt nicht feststellen was das für ein Radio ist. Nach meinen Recherchen war ich bei Blaupunkt angelangt, aber da hat Google aufgehört mir zu helfen. Und jetzt kommen die Profis ins spiel: IHR! :)

würde sich vielleicht einer aufopfern mir zu sagen was für ein Radio das ist? bzw. von welcher marke und welcher Typ?


gruß

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BeitragVerfasst: Mi Jul 21, 2010 12:52 
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Hi,
da bräuchten wir aber ein paar mehr Fotos. Detailfoto von der Skalenscheibe, Foto Rückwand, Foto Innenleben. Sonst wird das nichts.
Gruß
Denis

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BeitragVerfasst: Mi Jul 21, 2010 14:20 
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gesagt getan :)

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BeitragVerfasst: Mi Jul 21, 2010 15:27 
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Hi,
Meiner Meinung nach gehört dieses Gerät in die Kategorie der sogenannten Notradios. Damit bezeichnet man Radios, die aus verfügbaren Teilen nach dem Krieg zusammengebaut wurden, entweder von Kleinstfirmen oder von Radiobastlern. Ein Blick ins innere (Rückwand abnehmen) wäre hier interessant. Oft wurden in solchen Radios vorhandene Wehrmachtsröhren oder auch amerikanische Röhren verwendet oder es zeichnet sich durch eine sonderbare Mischung verschiedener Röhrentypen aus.
Die Bezeichnungen K M L weisen schon mal auf ein deutsches Gerät hin.
Gruß
Denis

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BeitragVerfasst: Mi Jul 21, 2010 17:46 
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Durch AFN Berlin, AFN Bayreuth, und AFN Frankfurt auf der Skalenbeschriftung tippe ich mal auf Baujahr 1945-1949.

Weil:
Zitat:
Die erste Station sendete unter dem Namen AFN London ab dem 14. Juli 1943, 17:45 Uhr aus den BBC-Studios in London, schon 1944 kam AFN Paris dazu. 1945 begann der Sendebetrieb im Mai in Frankfurt am Main, zunächst aus einem kleinen LKW, der hinter dem I.G.-Farben-Haus, dem US-amerikanischen Hauptquartier, stand. Bereits im Juni kam AFN Munich dazu, der seinen Sendebetrieb aus der Münchner Kaulbachstraße aus aufnahm und über zwei 100-kW-Sender bei München und Stuttgart auf der gleichen Frequenz sendete und damit die amerikanische Zone weitgehend abdeckte. Im August des gleichen Jahres wurde das europäische Hauptquartier von London nach Frankfurt am Main verlegt. Es folgten in kurzen Abständen Stationen in Nürnberg, Bremen und Berlin (AFN Berlin). Im Dezember 1945 schaltete AFN London ab, auch sämtliche Stationen in Frankreich wurden bis 1948 aufgegeben. So verringerte sich die Zahl der Stationen von 1945 noch über 300 auf knapp 60 im Jahr 1949. Der AFN berichtete (live) von Ereignissen wie den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen oder der Berliner Luftbrücke. 1948 kam AFN Stuttgart dazu und AFN Bremen verlegte etwas nördlicher und nannte sich nun AFN Bremerhaven.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/American_F ... 40er-Jahre

LG Gery


*Edit Moderator PL504: Bitte fremde Texte unbedingt immer zitieren!*


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BeitragVerfasst: Mi Jul 21, 2010 17:51 
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Registriert: Sa Apr 10, 2010 20:19
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Es könnte ein 3-Röhren Empfänger mit Namen "RAKI" sein, der in Deutschland entwickelt und gebaut wurde.

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Servus
Kurt


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BeitragVerfasst: Fr Jul 23, 2010 21:28 
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Die auf der Skala angegebenen Sender grenzen das Baujahr auf den Zeitraum zwischen 1948 und 1954/55 ein: die Reihenfolge der Sender Budapest und Beromünster am unteren Ende des Mittelwellenbereiches entspricht dem Kopenhagener Wellenplan von 1948, der 1950 in Kraft trat. Den NWDR Berlin gab es nur bis 1954 (den NWDR überhaupt nur bis 1955, dann wurden NDR und WDR getrennt).

Die Schreibweise der Sendernamen deutet darauf hin, dass das Gerät für den deutschsprachigen Raum gedacht war. Wahrscheinlich ist es dort auch produziert wurden, denn importiert wurden Radios in dieser Zeit kaum.

Die Gehäusegestaltung gehört meiner Meinung nach in den Zeitraum 1946 bis 1950. In dieser Zeit gab es sehr viele derart gestaltete Radios von allen möglichen Herstellern, angefangen vom Bastler bis hin zu den großen Radiofirmen. Wenn es das Erzeugnis eines Bastlers oder Kleinherstellers ist, könnte es evtl. auch noch 1-2 Jahre später gebaut worden sein. Von Blaupunkt gab es in diesen Jahren einige Geräte mit sehr ähnlich gestalteten Gehäusen, dieses hier habe ich darunter jedoch auch nicht finden können.

Das Gehäuse sieht nicht unbedingt nach dem Werk eines Bastlers aus. Wenn doch, hat er es sich womöglich von einem Tischler anfertigen lassen.

Die Skala ist auf jeden Fall industriell gefertigt. Allerdings gab es in dieser Zeit auch Bausätze, die Skalen enthielten und von Bastlern und Kleinstfirmen zum Aufbau eigener Radios verwendet wurden. In Einzelfällen steht auf der Skala dann der Name des Skalenherstellers, was natürlich verwirrt.

Die handbeschriftete Rückwand und die fehlende Herstellerbezeichnung deuten wiederum auf ein Bastelerzeugnis hin. Allerdings könnte es sein, dass irgendwann die Original-Rückwand ersetzt oder die verblichene Beschriftung erneuert wurde.

Wenn es das Erzeugnis eines Serienherstellers ist, hast Du eine Chance, fündig zu werden, und zwar um so eher, je größer die damals gebaute Serie war. Weil in den ersten Nachkriegsjahren an Material verbaut wurde, was irgendwo aufzutreiben war, entstanden auch bei den größten Herstellern manchmal Kleinstserien von weitgehend unbekannten Gerätetypen.

Wenn es das Erzeugnis eines Bastlers oder eines Kleinstherstellers ist, geht die Chance leider gegen Null. Zum Beispiel wurde damals in Ermangelung industriell gefertigter Radios in vielen Radiowerkstätten schon einmal eine Kleinserie Radios gebaut, wobei mitunter je nach verfügbaren Bauteilen jedes Gerät unterschiedlich aufgebaut wurde. Diese Geräte tauchen in keinem Katalog auf und sind auch sonst nicht systematisch dokumentiert.

Anhand der Bauteile in dem Radio kann man das Herstellungsdatum eventuell weiter eingrenzen: Manchmal ist auf einzelnen Teilen das Herstellungsdatum angegeben, und wann die verschiedenen Röhrentypen auf den Markt kamen, ist auch bekannt. Aber Vorsicht: In den Nachkriegsjahren wurden viele Altbestände verbaut, und natürlich können einzelne Teile auch später ersetzt worden sein.

Ich besitze ein ähnliches Radio, von dem ich wahrscheinlich nie erfahren werde, wer es gebaut hat.

Lutz


Zuletzt geändert von röhrenradiofreak am Sa Jul 24, 2010 13:54, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Fr Jul 23, 2010 22:15 
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Registriert: Mi Jul 21, 2010 10:25
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Hey Super!

das ist ja Journalistenreif! vielen vielen Dank für diese sehr ausgiebigen Informationen, hätte z.B nie gedacht dass es damals sogar Bausätze für den Privatmann gab. Oder das selbst Firmen aus Restbeständen Radios gebaut haben.

Wenn ich denn mal zeit habe mache ich ausgiebig fotos, vom Innenleben machen. Würde mich dann auf eure weitere hilfe sehr freuen! :)


Danke nochmals!


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BeitragVerfasst: Sa Jul 24, 2010 13:30 
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Bausätze gab es seit Beginn der Röhrenzeit, für alle Ausbaustufen- nur Spulensatz z. B. "Brandt"- Einkreiser- Spulensätze der Firma Roland Brandt, Görler- Spulensätze für Super, "Einbereichs- Super"- Spulensätze), bis zu allen Teilen und Chassiszeichnung, oder sogar inklusive Chassis, wie Bausätze von "Radio- RIM" usw. sind teils sehr bekannt geworden.

Bei Tausenden "Notradios" der Nachkriegszeit gibt es undokumentierte Industriegeräte aus Wehrmachts- und Industrie- Restposten, in Werkstätten aus Resten entstandene Einzelstück- Geräte und reine Bastlerarbeiten, alle in jeder Qualitätsstufe, sowie auch Umbauten existierender Geräte mit gerade vorhandenem Material, um wenigstens wieder Empfang zu haben.

Meist aber sind Notradios eher einfach gehalten- gut für eine Restauration.

Ich empfehle, mit viel Ruhe sorgfältig einen Verdrahtungsplan (ohne den Spulensatz selbst, nur dessen Zuführungen) zu zeichnen, notfalls tun es auch Fotos... so kann man die einstige Schaltung nachempfinden.
Vielleicht findet sich sogar ein Hinweis auf eine Werkstattarbeit (Stempel auf Chassis o. Gehäuse).

Sowas könnte so aussehen (klick)

Auch solche Geräte sind ein Stück Rundfunkgeschichte- und es sind schließlich absolute Einzelstücke.
Da man davon ausgehen kann, daß das Gerät einst funktionierte, ist eine Restauration fast immer möglich.

Edi


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BeitragVerfasst: Sa Jul 24, 2010 13:53 
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edi hat geschrieben:
Da man davon ausgehen kann, daß das Gerät einst funktionierte, ist eine Restauration fast immer möglich.

Dem stimme ich mit folgenden Einschränkungen und Anmerkungen zu:

Diese Geräte haben in der Regel nur Lang- und Mittelwelle, manchmal auch Kurzwelle, aber jedenfalls keinen UKW-Bereich. Außerdem spielen sie in der Regel nur an einer Außenantenne, die um so besser sein muss, je einfacher das Gerät aufgebaut ist. Deshalb taugen sie zwar als Sammlerobjekt, als Dekostück oder zur Demonstration, dass so ein über 60 Jahre alter Aufbau auch noch Töne von sich gibt, nicht aber zum Radiohören nach heutigen Maßstäben.

Mitunter sind diese Geräte, wenn sie von Bastlern aufgebaut sind, höchst gefährlich hinsichtlich Berührungsschutz und/oder Brandgefahr. Bei meinem Gerät, das ich gestern erwähnt habe, befinden sich zum Beispiel auf der Gehäuseunterseite spannungsführende Schraubenköpfe, und die ebenfalls spannungsführenden Achsen, auf denen die Drehknöpfe sitzen, sind nicht so gut abgedeckt, wie man es nach VDE erwarten könnte. In solchen Fällen stellt sich die Frage, ob man hier abweichend vom Originalzustand nachbessert, oder ob das Gerät nicht oder nur mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen (Trenntrafo, nur fachkundige Personen) betrieben werden darf.

Vereinzelt gibt es Notzeitgeräte, deren Konzept so schlecht ist, dass sie mehr zufällig als stabil funktionierten, also zum Beispiel nur mit neuwertigen Röhren einigermaßen spielen. Dieser Zustand ist bei manchen Röhrentypen heute kaum noch zu erreichen.

Lutz


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BeitragVerfasst: Di Okt 12, 2010 12:21 
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Hätte nie gedach dass es solche sog. Notradios überhaupt gibt :)

Durch die netten und ausführlichen Beiträge hab ich wieder ne Menge gelernt! Vielen Dank an dieser Stelle!

vielleicht hättet ihr noch Interesse mir bei meinem Radio weiterzuhelfen? ich hab jetzt, neben meinem Studium, mal Zeit gefunden die Hintere Wand des Radios mal abzuschrauben und Fotos zu machen. ... Man sind da viele tote Spinnen drinne :|

die meisten Bauteile waren übrigens von der Firma "RFT". vielleicht hilft das ja bei Erforschung des Radios weiter?

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sind leider nur Handy-Fotos, aber ich hoffe mal für einen Einblick reichen sie.

Gruß Kriss


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BeitragVerfasst: Di Okt 12, 2010 14:21 
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Hallo Kriss,
die von Dir fotografierten Röhren sind aus DDR-Produktion ("RFT"). Es sind Standardröhren dieser Zeit. Falls sie noch nie ausgetauscht wurden (was ich annehme), kannst Du mit ihrer Hilfe das Baujahr weiter eingrenzen. Diese Röhren haben einen kleinen Aufdruck mit 4 Zahlen auf dem Glaskörper, also z.B. 42-53.
In meinem Beispiel würde dies bedeuten, dass die Röhre in der 42.KW 1953 gefertigt wurde.

Weiterhin: falls die Röhren tatsächlich die Erstbestückung darstellen, wirst Du auch unter dem Chassis kleine Bauteile finden, die ebenfalls den Aufdruck "RFT" tragen.

Gruß
k.

_________________

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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BeitragVerfasst: Di Okt 12, 2010 16:14 
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Hallo!

Wenn ich das auf dem ersten Foto richtig erkenne, sind da Siemens - Widerstände verbaut. Auch der Lautsprecher sieht mir "westlich" aus, ebenso der Dreko.
Auf dem Elko sollte auch zu erkennen sein, wo er herkommt.

paulchen


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BeitragVerfasst: Di Okt 12, 2010 21:13 
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Registriert: Mi Jul 21, 2010 10:25
Beiträge: 7
klausw hat geschrieben:
Hallo Kriss,
die von Dir fotografierten Röhren sind aus DDR-Produktion ("RFT"). Es sind Standardröhren dieser Zeit. Falls sie noch nie ausgetauscht wurden (was ich annehme), kannst Du mit ihrer Hilfe das Baujahr weiter eingrenzen. Diese Röhren haben einen kleinen Aufdruck mit 4 Zahlen auf dem Glaskörper, also z.B. 42-53.
In meinem Beispiel würde dies bedeuten, dass die Röhre in der 42.KW 1953 gefertigt wurde.

Weiterhin: falls die Röhren tatsächlich die Erstbestückung darstellen, wirst Du auch unter dem Chassis kleine Bauteile finden, die ebenfalls den Aufdruck "RFT" tragen.

Gruß
k.


also gehe ich mal davon aus, dass mein Radio in der DDR (zusammen)-gebaut wurde? kann es vielleicht sein, dass es von RFT zusammengebaut wurde?!, oder hat da einer Langeweile gehabt und aus RFT Teilen das Radio zusammengebaut?

paulchen hat geschrieben:
Hallo!

Wenn ich das auf dem ersten Foto richtig erkenne, sind da Siemens - Widerstände verbaut. Auch der Lautsprecher sieht mir "westlich" aus, ebenso der Dreko.
Auf dem Elko sollte auch zu erkennen sein, wo er herkommt.

paulchen


was bitte ist ein Dreko und ein Elko? Drehknopf und Elknopf? :haeh:


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BeitragVerfasst: Mi Okt 13, 2010 6:02 
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Porsche1303 hat geschrieben:
also gehe ich mal davon aus, dass mein Radio in der DDR (zusammen)-gebaut wurde? kann es vielleicht sein, dass es von RFT zusammengebaut wurde?!, oder hat da einer Langeweile gehabt und aus RFT Teilen das Radio zusammengebaut?
....


Hallo Kriss,

versuchen wir mal, methodisch vorzugehen und nehmen die uns bisher bekannten Fakten:
- die Skala weist Nachkriegsstationen auf
- das Radio enthält eine Röhrenserie, die 1938 auf den Markt kam und auch nach dem Krieg in West wie Ost eingesetzt wurde
- die fotografierten Röhren stammen aus früher Ostproduktion (DDR), später änderte sich der Aufdruck

weiterhin ist folgendes in Betracht zu ziehen:
- Röhren werden im Defektfall getauscht, d.h. viele Vorkriegsgeräte, deren Besitzer in der DDR lebten, wurden nach und nach mit RFT-Röhren ausgestattet. Allerdings finden sich dann auf den Röhren sehr unterschiedliche Produktionsdaten, da ja seltenst alle Röhren auf einmal getauscht wurden.

- Frühe DDR-Geräte enthalten auch "West"-Bauteile, da damals alles verbaut wurde, was zu beschaffen war. Die Grenzen waren damals noch nicht so dicht. Z.B. hat man Ketten für DDR-Motorräder zum Teil rucksackweise im Westen zusammengekauft, aber das wäre eine andere Geschichte.

- In den Anfangsjahren der DDR gab es noch viele kleine, noch nicht verstaatlichte, Radiohersteller, die natürlich keine Röhren selbst herstellen konnten, d.h. sie beschafften sich Ware aus den großen Staatsbetrieben und aus allen anderen zugänglichen Quellen. Ein solches Gerät hatte ich letztens auf dem Werktisch.

Untersuche mal weitere Bauteile bezüglich der Hersteller und vor allem, wie ich bereits oben schrieb, die Röhren auf Herstellungsdaten. Sehr oft ist auch auf dem Lautsprecher unter dickem Staub noch ein aufgestempeltes Datum lesbar.

k.

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