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BeitragVerfasst: Fr Apr 16, 2010 20:54 
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Die Überlegungen ob das 9kHz Interferenzpfeifen das Radio ein/aus Schalten kann sind relativ egal, laut einem Funkschauartikel arbeitet der Empfänger nämlich auf 8,7kHz +/-200Hz.
Im Raupenhaus gibt es einen Schaltplan zu diesem Zauberjuwel, in diesem zip Archiv ist auch der entsprechende Artikel.

Das der Ton aber sehr laut sein muss kann ich bestätigen. Deswegen suche ich auch einen Schaltplan mit Spannungsangaben um zu prüfen ob das wirklich so ist oder ob noch ein Fehler im Gerät ist.

Grüße
Christoph


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BeitragVerfasst: Sa Apr 17, 2010 7:02 
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Hallo alle miteinander!

Dieser Beitrag hier ist ja relativ alt.
Ich kopiere hier mal einen alten Beitrag von mir aus einem anderen Forum rein, den ich auf Grund dieser Unterhaltung hier damals geschrieben habe.
Eventuell ganz interessant für den einen oder anderen...

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In einem anderen Forum kam in letzter Zeit eine kleine Diskussion auf, bei der es um ein Radio ging, welches mit einer Hundepfeife fernbedienbar ist.
Resümee dieser kleinen Unterhaltung war die prinzipielle Erklärung des Schaltvorganges und das war´s auch schon.
Ich also mal kurz in den Keller gegangen und eben mit so einem Radio wieder hoch gekommen.
Ich hatte solch ein Exemplar mal vor einiger Zeit übereignet bekommen.

Es geht hier um ein Tonfunk „Zauberjuwel“ W346F. Ein Radio mit eigentlich 6 Röhren und ein paar Lautsprechern. Das ganze wurde um eine weitere Röhre erweitert, welche in einem kleinen Kästchen steckt. Und genau dieses Kästchen macht das Gerät so besonders.

Bild
Das Radio von vorn


Dazu später mehr.
Als ich mir das Radio so betrachtete, überlegte ich erstmal, wo ich die Firma Tonfunk qualitativ hinstecken soll.
Vom Gewicht her war hier anscheint Leichtbau angesagt. Nicht mal 12 Kg brachte das gute Stück auf die Waage. Alles was Messing war – schwarz. Der Lack – stumpf.
Dort habe ich zuerst angesetzt. Der Lack war nach einer Stunde Arbeit wieder suuuper. Ich hätte am Anfang meiner Arbeit nie und nimmer dieses Ergebnis erwartet.
Und am Rande. Ein weiteres, anderes Radio aus dieser Zeit, welches ich kurz besaß, war ebenso im Zustand. Also bis hier ein Hoch auf die Qualität von Tonfunk dieser Jahrgänge.
Zurück zum Radio. Die Messingpoliererei zog sich etwa 2 Stunden hin. Das was bei raus kam seht ihr auf den Fotos.


Bild
Und von oben


Die Schallwand war soweit sauber, da habe ich nichts gemacht. War mir bei dieser Sorte Stoff zu riskant.
Und damit war eigentlich die Optik abgeschlossen.
Technisch habe ich hier auch nichts gemacht. Ich habe den vorgefundenen Zustand so belassen, da das Radio auf allen Wellen spielt. Sicher, für den täglichen Gebrauch sollte man hier tätig werden, aber das wird bei mir nicht passieren.


Bild

Bild

Bild
Das Radio von innen


Das einzige von mir nicht gelöste Problem war oder ist - die UKW Taste. Hier ist der Hebel gebrochen. Ein anderes Radio konnte da auch nicht aushelfen, weil dieses Exemplar leider einen total anderen Tastensatz hat. So habe ich die UKW-Taste in der gezeigten Stellung fixiert und fertig. Man kann zwar alle anderen Tasten noch wunderbar leichtgängig bewegen, nur ist dann die UKW-Taste nicht mehr von außen zu schalten. Dazu müßte man dann unter dem Radio eingreifen. Was soll´s, ich hatte sowieso nicht vor, es im Alltag zu benutzen.
Der Klang ist unglaublich satt und die Höhen kommen auch super rüber. Hatte ich beim betrachten zuerst nicht so gedacht.

Und nun zu dem Gimmick dieses Typs.
Hier wurde ein kleiner Empfänger verbaut, welcher recht schmalbandig auf 9kHz geeicht ist. Dieser Ton wird benutzt, um ein Schaltvorgang auszulösen. Gesendet wird er aus einer kleinen Pfeife, welche mit einem Gummiball gekoppelt ist. Kurzer kräftiger Druck auf den Gummiball – oh Wunder, das Radio geht an oder aus. An der Rückseite des Radios befindet sich ein Schalter, an welchem man diese „Stand by“ Funktion einschalten kann, oder eben normal über die Tastatur schalten kann. Ist der Schalter auf „Ein“ geschaltet, leuchtet vorn eine kleine Taste rot, welche diesen Modus anzeigt. Hier kann man auch per Hand das Radio einschalten. Sozusagen „Softtouch“.

Bild
Das Steuermodul an der Schallwand. Klangregister und Steuermodul lassen sich getrennt demontieren.


Bild
Das Klangregister von vorn. Schön zu sehen, die Taste zum manuellen schalten der Standby Funktion. Der Schalter an der Rückseite des Chassis ist jetzt auf "Ein" geschaltet.


Bild
Hinten schön zu sehen der zweite Netzschalter


Dies zur prinzipiellen Funktion. Da ich an dem Radio nichts weiter gewechselt habe, sondern es im originalen Zustand gelassen habe, kann und will ich auch nicht sagen, ob diese Funktion noch 100%ig geht. Die kleine „Hundepfeife“ habe ich sowieso nicht zum probieren.
Was mich viel eher erstaunt, ist die Größe des Ausgangsübertragers. Das Ding ist im Verhältnis zu üblichen AÜ fast schon winzig. Am Anfang hatte ich noch geglaubt, daß dieser fehlt und ich die Drossel vor mir habe.
Aber bei genauer Betrachtung war dem eben nicht so. Ich habe hier mal einen originalen Tonfunk AÜ dazu gestellt. Nur so zum Größenvergleich. Er stammt aus der gleichen Zeitepoche wie der eingebaute. Und nicht das jemand denkt, daß der Klang darunter leidet. Der ist, wie gesagt, satt und mehr als ausreichend.
Eventuell hat ja jemand eine fundierte Erklärung dafür.


Bild
Der Ausganstrafo. Links davon ist ein anderer Tonfunk AÜ zum Größenvergleich.


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Antwort von Scotty


Hallo Jörg,
ich könnte den Sachverhalt mir nur so erklären, daß in dem kleinen Übertrager ein Kernblechmaterial mir einer höheren magnetischen Sättigungsfähigkeit eingesetzt wurde. Früher war z.B. in der DDR das "Dynamoblech IV" in einer Dicke von 0,5mm der Standart. Ich weiß aber auch, daß in Transistorkoffergeräten mit ihren winzigen Übertragern, aber trotzdem annehmbarer unterer Grenzfrequenz und Leistung (z.B. "Stern Elite") andere, höherpermeable Materialien (in Richtung Mu- Metall?!?) mit Blechdicken von teilweise nur 0,05 bis 0,1mm Dicke zu finden waren. Dadurch sinkt natürlich der magnetische Widerstand des Packetes und der Wirkungsgrad wird besser.
Wie gesagt, das wäre ein Erklärungsversuch. Wie dick sind denn die Bleche? Einfach mal Paketstärke messen, Bleche zählen (wenn Du rankommst) und dann ausrechnen. Vielleich sind da auch schon modernere Materialien verbaut? Bloß das kann man natürlich nur vom Aussehen her nicht beurteilen.


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Soweit mein Beitrag von damals. Ist jetzt auch schon 2 Jahre her. Das Radio befindet sich leider auch nicht mehr in meinem Besitz. Steht jetzt in einem "kleinem" Privatmuseum.
Unterlagen habe ich glaube ich noch hier. Aber es ist auch nur der angesprochene Plan ohne Angaben.
Heute kann ich sagen, daß ich das "Schaltmodul" mal mit einem Tongenerator ausprobiert habe. Der Ton muß kurz und knackig kommen (zumindest bei mir damals), um ein Schaltvorgang auszulösen. Hat man die Hundpfeife nicht, macht das alles eher keinen Sinn. Sich jetzt da extra etwas zu basteln - muß jeder selber wissen.

Wenn noch Fragen sind, oder bessere Bilder...
Fragen.

paulchen


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BeitragVerfasst: Sa Apr 17, 2010 8:23 
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Hallo Christoph!

Die Quellenangaben sind doch etwas unterschiedlich.
In der "Funktechnik" 13/1956 ist genau dieser Akustische Fernschalter beschrieben (liegt mir vor). Dort ist nun wieder von etwa 9kHz die Rede.
Spannungsangaben sind nicht enthalten, lediglich zwei Stromangaben für den kleinen Empfänger.
Wenn das hilft...
Kann ich rein stellen.
Desweiteren habe ich einen Plan vorliegen, in dem einige wichtige Spannungsangangaben für das Radio enthalten sind. (originaler Plan von Tonfunk)
Kommt aber erst heut Abend, da ich das Ding noch nachbearbeiten muß. Bin jetzt erstmal weg...

paulchen


PS.: Ging schneller als ich dachte

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BeitragVerfasst: Sa Apr 17, 2010 18:23 
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Weil diese Pfeife umgangssprachlich so genannt wurde.

paulchen


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BeitragVerfasst: Sa Apr 17, 2010 19:39 
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† Siemens D-Zug
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Hallo,

ich habe hier eine echte Hundepfeife. Welche und wieviele Frequenzen im Ultraschallbereich liegen, kann ich nicht so einfach feststellen.
Tatsache ist aber, daß man sehr wohl was hört wenn man hineinbläst. Und zwar sehr deutlich und laut! So hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt gehabt! :evil: Ich hatte gehofft, daß man als Mensch da überhaupt nichts hört, sodaß man unbemerkt Hunde ärgern kann!

Hat da vielleicht irgendein Hunde- und/oder Hundepfeifenbesitzer Erfahrung, der mich da klärend in Kenntnis setzen kann?


Gruß

Rocco11

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The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related


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BeitragVerfasst: Sa Apr 17, 2010 21:45 
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† Siemens D-Zug
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Wohnort: Göppingen
Hallo PL504,

diese hier habe ich:

http://cgi.ebay.de/Hundepfeife-Hunde-Pf ... 0344966126


Gruß

Rocco11

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The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related


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BeitragVerfasst: Sa Apr 17, 2010 22:54 
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Registriert: Fr Aug 21, 2009 20:57
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Es scheint verschiedene Hundepfeifen zu geben. Wenn ich unsere alte Pfeife nicht finde werde ich mir wohl so eine einstellbare von 5400-12800Hz kaufen und hoffen das es damit geht.

Grüße
Christoph


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BeitragVerfasst: So Apr 18, 2010 20:59 
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Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hallo Paulchen,
dasselbe Gerät hab ich seit einigen Wochen auch hier stehen. Demnächst werde ich mir das Gerät vornehmen und danke schon mal für deine ausführliche Beschreibung. Wenn es soweit ist hab ich sicher auch noch ein paar Fragen.
Gruß
Denis
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"Wenn wir schon so sind, dann wollen wir auch so sein"


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BeitragVerfasst: Di Apr 20, 2010 17:11 
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Hallo,
erstmal Danke an alle die mir mit Unterlagen und Tipps geholfen haben!

Als erstes habe ich heute die EF42 im Empfängerteil geprüft, diese ist noch sehr gut.
Danach habe ich nochmal die Spannung am Gleichrichter nachgemessen. Bei genau 220V am Regeltrafo stimmen die Spannungen relativ genau.

Die "Automatik" kann ja auch über einen Taster am Gerät bedient werden. Neulich hatte ich Probleme das das Relais nicht immer richtig eingerastet ist. Heute hat es perfekt geklappt. Warum auch immer.

Später werde ich nochmal mit einem Tongenerator-Programm die Empfindlichkeit des Empfängers testen.

Den Klang finde ich dafür das da "nur" eine EL84 drinne ist sehr gut.

Grüße
Christoph


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