Gerufon hat geschrieben:
"Nehmen Sie doch alle so mit, ich sehe daß sie die brauchen und was das kostet... Keine Ahnung, ich hab davon schon ewig nix mehr verkauft!"
So ein Angebot nimmt man doch gerne an!

Ich warte immer noch darauf, daß ich mal in so einem Geschäft alter Art ein original verschlossenes Kistchen mit 50 Stück EM35 oder EM85 vorfinde und mir den Ladenbesitzer die Röhren zum damaligen Preis von 6,90 Mark, also 3,50 Euro das Stück verkauft. Alternativ auch gleich schenkt...
Aber ernsthaft: mein erstes, immer noch vorhandenes Röhrenradio ist eine Loewe-Opta Kantate 3721W, das Gerät gehörte meiner 1971 verstorbenen Uroma. Als knapp Fünfjähriger wollte ich das schon haben, da war ich meinem Vater aber noch zu klein dafür. Er verpackte das Gerät in einem Kissenbezug und setzte es auf den Dachboden, wo er es 5 Jahre später, als ich 10 wurde, wieder herunterholte. Seitdem habe ich es immer mal wieder mitgeschleift: Bundeswehr, veschiedene Büros, jetzt steht es auf meinem Dachboden in der Sammlung unter vielen größeren Verwandten.
Das zweite Gerät habe ich im November 1996, über 25 Jahre später also, auf einem Sperrmüllhaufen am Viersener Bahnhof gefunden, ein Grundig 3090/56, heute ein schönes Sammlerstück. An dem Gerät fehlte nur der Netzstecker. Nachdem ich den montiert hatte, hat das Gerät einige Jahre im Schlafzimmer Dienst getan, bevor es dann auch mal im Büro landete. Ich war auf einer Dienstreise, als am 11.09.2001 die Anschläge passierten und meine Kollegen in großer Zahl das Gerät umstanden, wie mir berichtet wurde. Ein TV-Gerät gab es nicht und auch sonst kein gescheites Radio mit etwas Volumen. Einige Kollegen müssen bis weit nach Dienstschluß vor dem Gerät ausgeharrt haben, weil sie sich nicht entschließen konnten, nach Hause zu fahren....
Das dritte Gerät kam nur wenig später: eine Siemens Kammermusik-Schatulle konnte auf einem Düsseldorfer Trödelmarkt für 25 Mark gekauft werden. Da ich damals den Platz nicht hatte, gab ich es meiner Oma in Pflege, die sich zu ihrer Zeit so ein tolles Gerät nie hatte leisten können. Es hat ihr die letzten Jahre noch mit dem WDR4-Dudeln verschönt, 2004 bekam ich es zurück. Damals war es der eigentliche Startpunkt für verschärfte Sammeltätigkeit meinerseits, danach ging es Schlag auf Schlag. Heute bevölkern etwa 80 Geräte den Dachboden, der damit weitgehend ausgelastet ist.
Die anderen Großeltern hatten gar kein Dampfradio, soweit ich bis jetzt weiß. Da konnte ich nichts erben...
H.