Dampfradioforum

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BeitragVerfasst: Di Nov 02, 2010 16:12 
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Registriert: Mo Apr 05, 2010 18:00
Beiträge: 2881
Hallo,
was eine tolle Diskussion, nun ich werde zu meinem Vorhaben gerne eine Stellungsnahme geben. Warum habe ich die Kondensatoren überhaupt ausgetauscht? Ganz klar auch wenn die Werte noch in Ordnung waren sind doch teilweise manche schon während dem Auslöten zerbröckelt. Eine Betriebssicherheit ist in dem Zustand somit nicht gegeben. Für mich steht Betriebssicherheit und perfekte Funktion an erster Stelle. Für mich ist es eigentlich ziemlich Schnuppe wie das Gerät innen aussieht, den nach der Reparatur muss ich den Bodendeckel hoffentlich nie wieder öffnen. Den hinteren Seitendeckel kann man öffnen denn da ist alles noch Original, aber was bringt mir das? Meine Prioritäten liegen auf saubere Lötstellen und perfektem Empfang.
Wenn ich ein Radio zum Anschauen möchte dann kaufe ich mir eines das ich nie in Betrieb nehmen werde, und tausche alle Abdeckungen mit Plexiglas aus, baue noch eine Beleuchtung rein.
Ach ne dann ist es ja auch nicht mehr Original :lol:
Gerade dieser Rheingold wurde gekauft, um als Empfänger auf Kurzwelle zu dienen (DX) und das geht nur so.
Und sind wir uns mal Ehrlich, die Kondensatoren können immer noch gegen Retro Teile getauscht werden, vielleicht gibt es diese Dinger ja bald im Handel.
Ich könnte Eure Aufregung verstehen, wenn das jetzt ein seltenes Uraltradio gewesen wäre, ist aber nur ein stink normaler Rheingold.
Aber ich finde es gut das ihr eure Meinung dazu gesagt habt, den auch ich gebe ja gerne mein Senf dazu.
So haben wir verschiedene Ansichten, mit Radios die verschiedene Aufgaben besitzen.
So jetzt hoffe ich ihr habt von meiner Reparatur kein Augenkrebs bekommen, und könnt Euch ja die Bodenplatte von eurem Empfänger abschrauben und euch wieder erholen.
Ich muss mal schauen ob es auch noch andere Farben gibt z.B. Neonfarben für Kondensatoren so wird das dann viel bunter :hello:

Jetzt könnt ihr weiter Motzen, mir geht das 300 km am Popo vorbei.

LG Gery


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BeitragVerfasst: Di Nov 02, 2010 16:17 
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Registriert: Do Dez 28, 2006 17:03
Beiträge: 1887
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hallo,

Gerys Arbeit finde ich ok.
Wenn eines meiner alten Geräte einen Defekt aufweist, wird das fragliche Bauteil gegen ein modernes ausgetauscht und damit die einwandfreie Funktion wieder hergestellt.
Da die Geräte nicht im Dauerbetrieb laufen lasse und kaum jemand sie von innen sehen möchte, halte ich diese Vorgehensweise für legitim; schließlich handelt es sich um eine Reparatur und keine Restaurierung.
Kondensatoren werden auch nur getauscht, wenn unbedingt erforderlich. Info über kritische C's gibt es hier im Forum zur Genüge.


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BeitragVerfasst: Di Nov 02, 2010 18:31 
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Registriert: Do Dez 18, 2008 6:27
Beiträge: 4300
Wohnort: Nettetal
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Ich find´s auch OK, was Gery gemacht hat, ich mache es schließlich genauso, wenn ich auch nur eine einzige Sorte verwende, Wima MKS, die sind alle rot. (Gelbe axiale aus China nehme ich aus den bekannten Gründen nicht.)

Kondis tarnen ? Wo käme ich denn da hin ? Also, ich seh´s so: was ich unterm Chassis mache, ist meine Sache, obendrauf, bspw. am AÜ, siehts etwa anders aus, da suche ich schonmal nach axialen Kondis. Aber sonst ist es für mcih die Hauptsache, daß das Gerät so funktioniert, wie vom Entwickler dereinst vorgesehen. Wenn die damals dauerhaft dichte Kondis gehabt hätten, hätten sie sie garantiert verwendet.

Die ganze Diskussion erinnert mich an die Frage, ob man Sonaten bspw. von Scarlatti auf dem modernen Flügel spielen sollte, oder lieber auf dem zeitgemäßen Cembalo. Macht man letzteres, mag´s keiner hören....

Letztlich eine Ansichtssache, nichts sonst.

H.

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....


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BeitragVerfasst: Di Nov 02, 2010 19:17 
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Registriert: Mi Apr 28, 2010 23:51
Beiträge: 2245
saarfranzose hat geschrieben:
vielleicht ist Gery ja auch kein Sammler sondern eher ein Anwender, für den 100% Funktion wichtiger sind als 100% Originalität. Beides zusammen kann man nicht haben,


Die Geräte, die ich bisher abgegeben habe, sind allesamt Funktionsgeräte für Klassik- und Jazzliebhaber. Denen ist das wurschtepiepegal wie es innen drin aussieht, die wollen damit hören. Und wenn ich mit einer "C-Kur" im NF-Bereich ein Quentchen mehr Höhen rausholen kann, ist das diesen Leuten wesentlich lieber als so ein originaler Teerkondensator.

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- Ja, der Heesters, das hat er nun davon, von seiner Raucherei... -


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BeitragVerfasst: Di Nov 02, 2010 23:22 
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† Siemens D-Zug
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Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
Beiträge: 3354
Wohnort: Göppingen
Hallo,

da habe ich wohl wieder mal was losgetreten. :roll:

Prinzipiell ging es mir eigentlich um die Beurteilung einer Arbeit unter der Vorgabe, daß nach der Restauration möglichst alles genauso auszusehen hat wie vorher. Und zwar ungeachtet dessen, ob es ein Gerät von Alter und Seltensheitswert nun "verdient" hat oder nicht. Jedenfalls nach Ansicht des Besitzers. Ich finde, daß alle Geräte ab einem gewissen Alter das verdient haben. Egal ob es nun 50 oder 50.000 Stück davon gibt.

Es lag mir fern, Gery hier generell ein schlechtes "Arbeitszeugnis" auszustellen.
Man muß hier stets die Sichtweise betrachten, und die ist bei mir eben etwas speziell gelagert. Gery hat eine 'Instandsetzung' durchgeführt, sodaß das Radio nun wohl wieder zuverlässig, betriebssicher und einwandfrei funktioniert. Dagegen ist zunächst mal nichts einzuwenden. Das eigentliche Ziel ist erreicht.
Anderen Leuten hingegen genügt das nicht. Anderen Leuten - so auch ich - ist das zu wenig. Hier wird Wert darauf gelegt, daß ein Oldtimerradio gewissermaßen "museumsgerecht" restauriert wird. Und zwar in allen Punkten. So ein Teil muß nach der Restauration jeder Prüfung standhalten. Es muß nicht nur von außen schön anzusehen sein, - nein, - es muß auch einem Blick hinter und unter die Kulissen standhalten. Außen Hui und innen Pfui darf es da nicht geben. In manchen Fällen kann das sogar so weit gehen, daß man sich von der gnadenlos teuren Holländerin einen neuen Lautsprecherbespannstoff weben läßt.

Es ist völlig klar, daß eine echte Restauration erheblich mehr Zeit erfordert als eine Hoppla-Hopp-Instandsetzung. Ein Austausch von z.B. 4-5 Kondensatoren kann bei mir schon mal einen Abend dauern. Schließlich müssen die entsprechend in Szene gesetzt werden. Sind es dann gar bis zu 30 oder mehr, so ist eine Woche gelaufen. Würde ich nur gelbe Lutscher einbauen, so wäre diese Arbeit an 1 Abend erledigt. Aber soo einfach mache ich mir das nicht.

Häufig wird argumentiert, daß man nicht soviel Zeit habe. Das mag ja sein, - aber glaubt vielleicht jemand ich hätte die im Überfluß? Ich nehme mir die Zeit! Bei mir dauert eine Restauration manchmal mehrere Wochen. Wenn auch noch Gehäusearbeiten hinzukommen, können daraus auch Monate werden. Ich gehöre nicht zu denjenigen die an 1-2 Abenden ein Gerät instandsetzen, und somit auf mehrere Geräte pro Monat kommen. Ein früherer Schulkamerad hat ca. 2.500 Arbeitsstunden in die Restauration eines Triumph TR6 * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt*. Jeder wird wohl sicher sein, daß eine reine Instandsetzung bis zur Fahrbereitschaft inkl. TÜV wesentlich weniger Zeitaufwand erfordert hätte. Aber nein, - er hat restauriert und nicht nur repariert!

Da sich Holger66 hier nun doch etwas sehr deutlich ausgesprochen hat, komme ich nicht umhin dazu noch ein paar Worte zu verlieren. Holger, Du hast ganz gewiss hervorragende Fachkenntnisse, und hast vermutlich bislang alles wieder so hinbekommen wie Du es wolltest. Dein Standpunkt ist Deine Sache, - er weicht lediglich von dem Standpunkt gewisser anderer Leute - zu denen auch ich mich zähle - deutlich ab. Du verwendest sogar radiale Wima-MKS, was ich nur in später vollständig geschlossenen Blechkästen tun würde. Dasselbe gilt für neubefüllte Alu-Becherelkos, - aber ich will nun nicht zu sehr ins Detail gehen.
Die Restaurationsphilosophie geht allgemein sehr verschiedene Wege. Im RMOrg z.B. haben sich Leute extra Stempel anfertigen lassen, um eine alte Röhre nach der Neubeschichtung der Abschirmung möglichst originalgetreu wiederherzustellen. Im allgemeinen Sprachgebrauch nennt man das "Liebe zum Detail". Und was das betrifft, - so hat man sie, - oder man hat sie eben nicht. Das ist wie mit der Geduld, die z.B. ein (alter) Uhrmacher aufbringen muß. Die kann man weder lernen, noch hinreichend trainieren. Das ist eine Art von angeborenem Talent. Mein Vater hatte es, - ich habe es, - aber meine Nachbarin hätte noch in 100 Jahren nicht. Meine Ex-Freundin hatte es ebenfalls. Die war mal Uhrmacherin. :wink:

Und aus dieser Sicht habe ich die Wertung abgegeben.
Um das noch einmal von 2 Standpunkten aus zusammenzufassen:

A) Aus der Sicht eines Rundfunkhörers:
Prima Gery, - gut gemacht. Das Radio spielt wieder.

B) Aus der Sicht eines Kurators (Museum):
Grery, da mußt du nochmals drüber. Für ein museumsgerechtes Ausstellungsstück war das noch etwas zu wenig. Ein Solches muß auch einem Blick hinter die Kulissen standhalten.


Gruß

Rocco11

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The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
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BeitragVerfasst: Di Nov 02, 2010 23:42 
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Beiträge: 149
Wohnort: Hagen
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hallo Rocco11,

wie sieht denn so eine Verwandlung von neuen Bauteilen aus? Mach doch mal einen neuen Beitrag auf, mit einer Beschreibung und einigen Bildern. Wäre doch mal Interessant zu sehen, mit welchen Tricks Du arbeitest.

Gruß Günni

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Ehemaliger Graetzeaner


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BeitragVerfasst: Mi Nov 03, 2010 0:21 
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Registriert: Mi Apr 28, 2010 23:51
Beiträge: 2245
Rocco11 hat geschrieben:
Hallo,

da habe ich wohl wieder mal was losgetreten. :roll:


Ich vermute, das Problem liegt in deiner, von dir selbst aufgebauten, Erwartungshaltung:

"Beim Betrachten der Chassisunterseite lacht das Herz eines jeden ernstzunehmenden Restaurators. Da sind jede Menge Kondensatoren (in Pertinaxröhrchen), die förmlich nach Neubefüllung rufen. Der mit Draht befestigte Ersatz für den geplatzten Originalelko sollte nach Möglichkeit durch eine Type ersetzt werden, die dem Original nahekommt.

Ich denke, daß Du gewiss alles richtig machen wirst."


Ich konnte aber keinen Eintrag finden, in dem er vom Restaurieren dieses Gerätes geschrieben hat. Er will, daß es funktioniert, und das tut es ja auch.

Ich muß aber zugeben, daß ich bei dem Gerät auch so gewisse Hemmungen hätte, quietschgelbe Dinger einzubauen. Das wäre dann mal so ein Fall, wo ich auch mal mit Chinesen einen Türken bauen würde. Ich habe da zwei Geräte von ca. 1950 unten im Treppenhaus stehen, bei den ich das mal machen werde, bei einem zumindest, man soll es ja mal gemacht haben. Aber bei einem 56er oder 57 Nordmende, der einem Klassikfreund Ohrgenuß bringen soll, da werde ich weiterhin ungehemmt Gilb verursachen. Die alten Geräte scheiden für diese praktische Anwendung aber sowieso aus, da ist der Klang noch nicht weit genug. Von daher trennt sich das schon von ganz allein.

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BeitragVerfasst: Mi Nov 03, 2010 0:47 
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Registriert: Fr Okt 26, 2007 10:24
Beiträge: 1916
Wohnort: Braunschweig
Hallo Rocco,
ich sehe das im Prinzip auch so. Wie ein Radio spielt, weiß man, daher muß man nicht gleich jedes Gerät im Hauruck-Verfahren "restaurieren". Lieber erst einmal stehen lassen und ganz in Ruhe das auf Originalzustand wieder hintrimmen.
Ich habe im letzten Jahr für einen anderen Sammler zwei Körting Ultramar restauriert, für den ganzen Aufwand mit der Neubefüllung von den Kondensatoren habe ich pro Gerät mehr als eine volle Woche benötigt. Das Gerät spielt gut und die Optik kann sich sehen lassen.
Jetzt habe ich mir ein weiteres Gerät aus dieser Sammlung angesehen, ein Körting Transmare, sieht optisch fast wie neu aus vom Erhaltungszustand. Es wurde ausprobiert und die Funktion war nicht gerade berauschend. Da kam die Frage auf, ob wir da was machen können....
Ich habe es abgelehnt, ich werde da gar nichts mehr machen, da bereits ein Vorgänger es zum verbastelten Höllenkrater restauriert hat: Es ist voll mit Klötzchen, gelben DDR-Cs und Styroflex-Cs. Die alten originalen Kondensatoren liegen auch nicht bei in einer Tüte, teilweise ist offensichtlich auch die Anordnung in der Verdrahtung geändert worden. Da ist mir der Aufwand zu groß und lasse die Finger davon.
Ich werde nur noch Radios aufbauen wo noch nichts in größerem Umfang gemacht wurde, alles andere lohnt sich meist nicht mehr.
Zum Beispiel bin ich immer noch auf der Suche nach einem brauchbarem Grundig 380GW, zwei Geräte habe ich schon aber keins davon ist mehr restaurierbar.
Das eine hat einen Bruchschaden am Gehäuse (vom Versand) und das Chassis ist bereits voll gemacht mit diversen neuen Kondensatoren, das zweite Geräte hat immer schon ein gutes Gehäuse mit gutem Stoff, aber das Chassis ist auch wieder verbastelt mit neuen Kondensatoren. Jetzt fehlt mir also ein unverbasteltes Gerät zum Restaurieren, wo das Gehäuse und der Stoff ruhig schlecht sein können. Dann ließe sich aus dreien eins machen und die anderen zwei kann ich dann entsorgen, d. h. gewinnbringend an den Lautsprecherausschlachter verkaufen...

Gruß

Roland


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BeitragVerfasst: Do Nov 04, 2010 18:26 
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Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Der Horny hat nin seinen eigenen Thread: viewtopic.php?f=5&t=5957&p=54493#p54493

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BeitragVerfasst: Do Nov 04, 2010 19:48 
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Registriert: Mo Apr 05, 2010 18:00
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Danke Christopher


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BeitragVerfasst: So Nov 07, 2010 12:06 
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Registriert: Sa Mär 06, 2010 19:22
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Wohnort: Ruhrpott
Rocco11 hat geschrieben:
Lauter gelbe Dinger, - nix getarnt, nix neu befüllt. :? :haeh:
Radiale Elkos. Alles verhunzt. :evil:

Setzen - Sechs.

Da du kein Blatt vor den Mund nimmst, tue ich das auch mal nicht:

Ich empfinde solch eine Aussage als äußerst selbstherrlich. Was soll der Quatsch mit "tarnen" oder "neu befüllen"? Es handelt sich bei diesen Bauteilen um keine "Designer-Artikel" aus vergangenen Zeiten, sondern um Instustrie-Massenwaren, die nur deshalb so aussehen, weil sie damals eben so hergestellt wurden. Sie wurden nicht von Designern entworfen, sondern waren lediglich "Nutzprodukte". Anders bei Gehäusen, Drehreglerknöpfen, Tasten oder Schaltern. Diese Bauteile wurden tatsächlich dem Design entsprechend entworfen.

Streng genommen kann man also ein altes Teil nur dann entsprechend restaurieren, wenn man Bauteile verwendet, die in der Tat so hergestellt werden, wie es damals eben üblich war. Auch das "Tarnen" und "neu Befüllen" muß man, strenggenommen, als "außen hui und innen pfui" bezeichnen. Nach meiner persönlichen Meinung sogar noch stärker, denn hierbei wird dem Betrachter etwas vorgegaukelt, was überhaupt nicht den Tatsachen entspricht.

Mit "Liebe zum Detail" hat das meiner Meinung nach überhaupt nichts zu tun. "Details" sind Dinge, die willentlich so entworfen wurden und die man daher bei einer Restauration, soweit es eben möglich ist, beibehalten muß. Zur Not müssen solche Teile dann eben speziell hergestellt werden.

VG Willi


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BeitragVerfasst: So Nov 07, 2010 14:23 
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Registriert: So Nov 09, 2008 13:28
Beiträge: 518
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Hi,
eine gute Methode finde ich auch die alten Kondensatoren einseitig abzulöten und mit den neuen im Gerät zu lassen.
Ich muss gestehen, dass ich auch nur bei Vorkriegsgeräten oder frühen Nachkriegsgeräten tarne, die 50iger Jahre Tastenradios stehen bei mir irgendwie nicht so hoch im Kurs.
Gruß
Denis

_________________
"Wenn wir schon so sind, dann wollen wir auch so sein"


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BeitragVerfasst: So Nov 07, 2010 17:26 
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Registriert: Mi Jul 22, 2009 17:27
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Wohnort: 66763 Dillingen
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Denis hat geschrieben:
Hi,
eine gute Methode finde ich auch die alten Kondensatoren einseitig abzulöten und mit den neuen im Gerät zu lassen.
Ich muss gestehen, dass ich auch nur bei Vorkriegsgeräten oder frühen Nachkriegsgeräten tarne, die 50iger Jahre Tastenradios stehen bei mir irgendwie nicht so hoch im Kurs.
Gruß
Denis


ich finde das ist eine gute Einstellung.

Das mit dem einseitig ablöten hatte ich hier schon mal gemacht, die Kritik war durchwachsen:

viewtopic.php?f=32&t=3830

_________________
Gruß,
Jupp
------------------------------
Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)


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BeitragVerfasst: So Nov 07, 2010 23:43 
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† Siemens D-Zug
† Siemens D-Zug
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Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
Beiträge: 3354
Wohnort: Göppingen
Hallo,

Aha, - der Willi will nun den Fall nochmals neu aufrollen und sich gleichzeitig mit mir anlegen.
Nun gut, - von mir aus gerne!

Die angedichtete 'Selbstherrlichkeit' muß ich in diesem Sinn zurückweisen. Schließlich habe ich oft genug vorgeführt, wie man es besser machen kann. Diesbezüglich dresche ich keine leeren Phrasen oder stelle bloße Behauptungen auf. Die Beweispflicht habe ich längst erfüllt.
Somit nehme ich mir das Recht, Vergleiche anzustellen und Beurteilungen abzugeben.

Es geht nicht um Begriffe wie "Designer-Artikel" oder "Industrie-Massenware"! Es geht lediglich darum, den Eindruck eines in allen Bereichen unangetasteten Gerätes zu erhalten.
Dies zu begreifen fällt anscheinend hin und wieder schwer.
Wie nun letztendlich jeder einzelne vorgeht, das ist Sache der eigenen Einstellung, - der eigenen Philosophie. Hier kann und soll jeder nach eigenem Gutdünken verfahren. Mehr als gutgemeinte Ratschläge kann und will ich ich dazu nicht geben. Allerdings muß man sich dann auch meine Beurteilung gefallen lassen wenn das Ergebnis anders aussieht, - wäre man denn meinen Vorschlägen nachgekommen.

Fertiggestellte Restaurationen, - Reparaturen, - Instandsetzungen (wie auch immer) werden hier im Forum meist in Wort und Bild präsentiert. Sinn der Sache ist nicht zuletzt, Kommentare von den anderen Forumsmitgliedern zu bekommen. Daß diese Kommentare möglicherweise in Einzelfällen auch mal negativ ausfallen, - damit muß man rechnen. Bereits in der Schule gab es Noten von Eins bis Sechs. Und beileibe nicht jeder hat stets eine Eins hinbekommen. Die Meisten wären selbst dann nicht in der Lage gewesen, wenn sie es gewollt hätten.
Möglicherweise verhält es sich bei der Nachbildung von gewissen Elektroteilen bei gewissen Leuten ähnlich.

Gruß

Rocco11

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BeitragVerfasst: Mo Nov 08, 2010 10:11 
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Registriert: Sa Mär 06, 2010 19:22
Beiträge: 1878
Wohnort: Ruhrpott
Rocco, ich habe in keinster Weise vor, mich mit dir "anzulegen". Auch will ich dein Können und deine Leistung nicht schmälern. Ich hatte lediglich meine eigene persönliche Meinung und Ansicht hierzu geäußert. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Du schreibst selber:
Zitat:
Wie nun letztendlich jeder einzelne vorgeht, das ist Sache der eigenen Einstellung, - der eigenen Philosophie. Hier kann und soll jeder nach eigenem Gutdünken verfahren.

Genau derselben Ansicht bin ich auch. Weiterhin schreibst du:
Zitat:
Mehr als gutgemeinte Ratschläge kann und will ich ich dazu nicht geben.

Auch das würde ich ohne weiteres unterschreiben. Dann aber schreibst du:
Zitat:
Allerdings muß man sich dann auch meine Beurteilung gefallen lassen wenn das Ergebnis anders aussieht, - wäre man denn meinen Vorschlägen nachgekommen.

Und genau das empfinde ich eben als "selbstherrlich", denn hiermit stellst du deine Sicht der Dinge als Maßstab allen Handelns hin. Das kann aber doch nicht Sache in einem Hobby-Forum sein, daß jemand seine persönliche Sicht der Dinge als Dogma ausweist und erwartet, daß alle anderen ihm in seiner Ansicht nachlaufen, ansonsten gibt es eine "sechs - setzen!" zu lesen.

Und was den Vergleich mit Lehrern in der Schule betrift:
Es gibt viel zu viele Lehrer, die nicht fähig sind, Schüler objektiv beurteilen zu können; die lediglich in ihren eigenen Vorstellungen denken und beurteilen können und somit Schüler, die andere Ansichten vertreten, aburteilen. Wenn du dich tatsächlich mit solchen Lehrern auf eine Stufe stellen möchtest - bitteschön, das ist dann deine eigene Wahl. Mir waren und sind solche Lehrer ein Greuel.

VG Willi


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