Hallo,
ich dachte eigentlich, meine Äußerungen wären unzweideutig.
Erstens:
Thema Langdrahtantenne: Eine L. ist eine solche, wenn ihre Länge größer als die zu empfangende Wellenlänge ist. Punkt.
Die Wenigsten werden so erheblichen Grundbesitz haben, um für LMK eine Langdrahtantenne aufbauen zu können, die den Namen auch verdient.
Das macht aber auch nichts, weil LMK-Antennen für Empfangszwecke im Heimbereich früher einfache Hochantennen in L- oder T-Ausführung waren, die nicht in Resonanz betrieben wurden.
Zweitens:
Man braucht man sich auch mit einer Aktivantenne nicht einzubilden, daß sie im häuslichen Störfeld zweifelsfrei funktioniert. Schon gar nicht, wenn man eine Antenne nimmt, die sich für das E-Feld interessiert. Auf dem Dach, ja. Dort würde aber auch eine Drahtantenne gut funktionieren.
Drittens:
Wen die Abstimmung des Resonanzkreises einer magnetischen Loop stört, der kann sich eine Breitbandloop bauen (wie die Wellbrook ALA1503, die WL1030 oder die Ciao L-101,...).
Aber auch hier wird man das Problem haben, was mit allen nichtabgestimmten Aktivantennen auftritt: die enorme Bandbreite der Antenne und des Empfängereinganges. Nicht jedes Radio hat zwei abgestimmte HF-Vorstufen, um sowas entschärfen zu können. Dann braucht man wieder einen Preselektor...
Breitbandantenne an Breitbandeingang war schon immer Käse.
Viertens:
Die Anpassung mittels einfachem Nachbauen wird nicht befriedigend gelöst werden können, wenn man alte Röhrenradios daran betreiben will. Die haben in der überwiegenden Mehrzahl hochohmige Antenneneingänge, um an ausgespannten Drähten brauchbar funktionieren zu können.
Fünftens:
Die Begründung mit Antennenverstärkern aus den 30er Jahren ist aber schon etwas dünn. Der Rothammel ist von später und die kommerzielle Funktechnik wußte spätestens in den 50er Jahren, wie ausgezeichnete Antennenverstärker und auch Empfänger gebaut werden. Über den IP3 würde ich mir nicht so viele Gedanken machen, vor allem nicht bei Amateurfunkempfängern
Klick!Über Leistungsanpassung und Breitbandverstärker machte man sich auch schon vor dem 2.WK umfassende Gedanken. Nur weil das in den deutschen Heimradios (die ich übrigens im Vergleich z.B. zu amerikanischen Empfängern für Gurken halte, einem Zenith 1000 Stratosphere oder Scott Phantom hatte man absolut nichts entgegenzusetzen) nicht drin war heißt das nicht, daß man sich keine Gedanken darüber machte.
Apropos Breitbandverstärker / Anpassung: ich würde mir keine Mühe mehr machen, einen Antennenverstärker mit möglichst vielen induktiven Bauelementen diskret aufzubauen. Dafür gibt es hinreichend gute OPVs, die hier mit ihrem wenigen elektronischen Zugemüse bequem in einer halben Streichholzschachtel verstaut werden können.
MfG
Munzel