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 Betreff des Beitrags: Philips-Diskussion
BeitragVerfasst: Di Mai 08, 2012 18:38 
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paulchen hat geschrieben:
Hi Manu!

Wer so billig ran geht und seine persönlichen Preisvorstellungen veröffentlicht, pusht zur Not bei den Geboten an selbigen, daß es sich kaum lohnt, da mit zu machen.
Zumal es Philips ist ... :devil: :devil:

paulchen



Warum sind Philips Geräte so unbeliebt ??

Höre häufig, daß das Design nicht gefällt. Ich finde Sie ein bisschen Besonders
und suche deswegen gezielt nach Ihnen.

Gruß
Uwe :wink:

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Gruß
Uwe

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 Betreff des Beitrags: Re: Philips-Leidiger Versuch?
BeitragVerfasst: Di Mai 08, 2012 19:11 
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jonsi59 hat geschrieben:
Warum sind Philips Geräte so unbeliebt ??


Sie sind in der Regel extrem serviceunfreundlich. Hinzu kommt ein überdurchschnittlicher Anteil an unglücklichen oder unnötig komplizierten Konstruktionen. Überhaupt scheint den Philips-Entwicklern die Vorstellung, dass irgendwer ihre Geräte auch einmal reparieren müsste, seit jeher völlig fremd gewesen zu sein.

Dann gibt es noch solche Spezialitäten wie die von den 30ern bis in die späten 50er im Inneren der Geräte verwendete Schaltlitze, deren Isolierung mehr als bei allen anderen Fabrikaten dazu neigt, zu zerbröseln.

Sowas hier ist ganz typisch Philips.

Mir laufen sie in Belgien in verschiedenen Verkleidungen (Siera, NSF, späte SBR usw.) ständig zu, und so habe ich im Lauf der Zeit eine Art Hassliebe entwickelt. Man muss kein Hardcore-Masochist sein, um sich mit ihnen abzugeben, aber es hilft schon... ;-)

Ralf

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 Betreff des Beitrags: Re: Philips-Leidiger Versuch?
BeitragVerfasst: Di Mai 08, 2012 19:36 
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Hallo Ralf,

dann habe ich mich wohl doch für den richtigen Hersteller entschieden :mrgreen: :mrgreen:
Habe zwar mir auch schon über völlig verbaute Bauteile geärgert, kenne aber bislang auch noch
die Alternativen anderer Fabrikanten.

Bin aber gerne, dabei genau das zu sammeln was bei anderen unbeliebt ist :wink:

Wie ich auch leidenschaftlicher rote Opel Fahrer ohne Blaulicht oben drauf bin.

Du hast aber Recht, so bröckelnde Leitungen sind ja absolut lebensgefährlich :angry:

Gruß
Uwe :hello:

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Gruß
Uwe

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 Betreff des Beitrags: Re: Philips-Leidiger Versuch?
BeitragVerfasst: Di Mai 08, 2012 19:44 
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Den Worten von Ralf möchte ich soweit zustimmen.
Allerdings muß man auch zum positiven sehen, daß Philips teilweise tolle Entwicklungen gemacht hat, die heute gesucht sind.
Im Nachkrieg zähle ich ich da Sachen wie Capella 753, generell die eisenlosen Endstufen, beim Vorkrieg die Aachen-Modelle und die teilweise tollen Motormodelle.
Nun muß man sagen, daß wir Deutsche immer stolz auf unsere eigene Technik sind und da teilweise nicht über den Tellerrand hinausschauen.
Das äußert sich dann eben auch in den Worten von Ralf, die aus der angesprochen deutschen Sicht auch stimmen.
Sieht man das aus der Sicht anderer Länder (hier dann die der Sammler), ist dies nicht mehr ganz so schlimm. Da ist man "toleranter". Andere Hersteller bzw Länder designen Produkte im Inneren anders. Man denkt anders, man baut anders. Dies deckt sich nicht immer mit der deutschen Sicht. Daher sind solche Geräte eben nicht immer sehr beliebt hier zu Lande.
Wer mal einen Vorkriegskondensator ausgehöhlt hat um einen neuen zu tarnen (grundsätzlich ein eignens Thema :mrgreen: ) und dies mal mit Philipskondensatoren versucht hat, versteht die Vorurteile.
Schaut man sich dann die "Ordnung" unter dem Chassis an (Ordnung ist ja eines der Lieblingsthemen der Deutschen), könnte man teilweise weinen vor Verzweiflung.
Das zieht sich durch das gesamte Gerät.
Wie gesagt, immer eine Frage der Sichtweise.

paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips-Leidiger Versuch?
BeitragVerfasst: Di Mai 08, 2012 19:52 
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Das kann ich nur unterstützen.

Und habe es auch schon an anderer Stelle im Forum geschrieben. Die bei Philips waren Meister im Anrichten von Durcheinander und Drahtverhau. Da bekommt der Begriff "fliegende Verdrahtung" noch einmal einen ganz anderen Aspekt :lol: .

Und schöne Lösungen gibt's obendrauf. Wo andere mit einem Druckschalter oder einer zusätzlich Taste schaffen, da gibt's bei Philips Seil- oder Bowdenzüge, die, um mehrere Ecken geführt, natürlich in den Untiefen enden und dort Schalter betätigen. Als ob das nicht auch einfacher ging.

Und das haben die bei Philips ganz konsequent gemacht, bis in die 70er und 80er Jahre, was heute noch jeden Tonbandsammler erfreut. Nebst höchst windigen Lösungen, ebenso bei den Tonbandgeräten, wie winzigkleine Plastiknöckchen, die aber Druckgekräfte aufzubieten hatten ... und manch Spannendes mehr.

Ich wundere mich bis heute, wie es sein kann, das eine Firma, die soviel Entwicklungspotenzial hatte, in der Umsetzung ihrer Produkte und Innovationen im Consumerbereich ein derartiges Chaos anrichten konnte.

Wobei ich nur vom Consumerbereich rede. In der Sparte Messtechnik sieht es nämlich sehr aufgeräumt aus.

Waren halt verschiedene Abteilungen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Gruß Ralph

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 Betreff des Beitrags: Re: Philips-Leidiger Versuch?
BeitragVerfasst: Di Mai 08, 2012 20:32 
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Registriert: Sa Feb 26, 2011 16:24
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paulchen hat geschrieben:
Allerdings muß man auch zum positiven sehen, daß Philips teilweise tolle Entwicklungen gemacht hat, die heute gesucht sind.

Das ist es ja gerade. Aber die Ausführung...

Auf der einen Seite hat mein B7X63A die tolle eisenlose Endstufe, auf der anderen haben sie den Tastensatz im Inneren durch eine Sammlung billiger Drehschalter ersetzt, die mit einem total wackeligen Gestänge verbunden sind. Da hatte mal wieder - ganz Philips-typisch - jemand beschlossen, das müsse doch noch billiger gehen.

Zitat:
...beim Vorkrieg die Aachen-Modelle und die teilweise tollen Motormodelle.

Wunderbar, wenn es funktioniert, aber wehe es geht kaputt.

Zitat:
Nun muß man sagen, daß wir Deutsche immer stolz auf unsere eigene Technik sind und da teilweise nicht über den Tellerrand hinausschauen.
Das äußert sich dann eben auch in den Worten von Ralf, die aus der angesprochen deutschen Sicht auch stimmen.

Jein. Die Belgier haben ebenfalls deutlich solider gebaut und auch in Deutschland ist oft genug grauenhafter Murks fabriziert worden.

paulchen hat geschrieben:
Wobei ich nur vom Consumerbereich rede. In der Sparte Messtechnik sieht es nämlich sehr aufgeräumt aus.
Waren halt verschiedene Abteilungen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Das kommt noch dazu. Die Unternehmensgeschichte mit den ganzen Kleinkriegen zwischen Produktbereichen sowie zwischen Eindhoven und den Länderorganisationen sieht, wenn man sie grafisch darstellen wollte, etwa so aus, wie ein Blick unter das Chassis eines Philips Radios. ich habe letztens ein paar Bücher zu dem Thema ergattert. Hoooochinteressant, hätte Hanns Dieter Hüsch gesagt. Hooooochinteressant. Wahlweise auch haarsträubend.

Ralf

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 Betreff des Beitrags: Re: Philips-Leidiger Versuch?
BeitragVerfasst: Di Mai 08, 2012 21:26 
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paulchen hat geschrieben:
Schaut man sich dann die "Ordnung" unter dem Chassis an (Ordnung ist ja eines der Lieblingsthemen der Deutschen), könnte man teilweise weinen vor Verzweiflung.

paulchen


Hallo Paulchen,

Ordnung ist ja gar nicht so sehr mein Thema, und mein Deutschsein ist, siehe andere Threads, auch nicht so sehr gefestigt.

Nun habe ich es aber auch einmal mit Bandmaschinen und vergleiche. Die A 77/ B 77 und die große Philips taten sich im Preis eigentlich nichts. Nur innen drin geht bei der Philips die Hölle auf im Vergleich.
Auch die Revox hat Ecken, an die man etwas schlechter drankommt, aber eigentlich leicht zu zerlegen. Dieser modulare Aufbau ist einfach etwas Feines. Und ich frage mich bis heute, weshalb das Durcheinander der 50er/60ger Jahre bei Philips, auch angesichts des Preises, Anfang der 80er auch noch Stand der Dinge war.

Vielfach schöne Ideen und Lösungen, bei vielen Geräten ein ganz untadeliger Klang, aber im Inneren....

@ fotoralf

fotoralf hat geschrieben:


paulchen hat geschrieben:
Wobei ich nur vom Consumerbereich rede. In der Sparte Messtechnik sieht es nämlich sehr aufgeräumt aus.
Waren halt verschiedene Abteilungen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.



Die Bemerkung war von mir ... :lol:

Gruß Ralph

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 Betreff des Beitrags: Re: Philips-Leidiger Versuch?
BeitragVerfasst: Di Mai 08, 2012 22:11 
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Ralph hat geschrieben:
Und ich frage mich bis heute, weshalb das Durcheinander der 50er/60ger Jahre bei Philips, auch angesichts des Preises, Anfang der 80er auch noch Stand der Dinge war.


Ganz einfach deshalb, weil die Kundschaft ihnen diesen Schluder hat durchgehen lassen. Der Kram verkaufte sich doch, warum also was ändern? Philips war jahrzehntelang eine riesige Behörde mit untergeordneter Produktion, bei der das ganze Management damit ausgelastet war, die Karriere voranzubringen, und zwischendurch gerade noch die Zeit fand, hier und da ein paar Milliarden Gulden zu versenken. Das hat alles solange funktioniert, wie ihnen die EG die Japaner mit Schutzzöllen, Importquoten und Bildgrößenbeschränkungen vom Hals halten konnte. Ende der 80er war dann Schluss mit lustig.

Unsere eigenen Hersteller haben es ja auch nicht anders gemacht. Wenn man ein Grundig-Gerät aus den späteren 70ern aufmacht, sieht das genauso grauenhaft aus.

Ralf

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Industriefotos und O-Töne aus Belgien und Nordfrankreich


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 Betreff des Beitrags: Philips-Leidiger Versuch?
BeitragVerfasst: Di Mai 08, 2012 23:03 
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Die Kundschaft hat es aber auch z.T. durchgehen lassen, weil sie in aller Regel nicht merken konnte, das es Schluder ist.

Welcher Kunde hat schon reingeschaut? Oder sich das getraut?

Vor vier oder fünf Jahren habe ich bei einer großen Japanerin, es kann Pioneer gewesen sein, lege mich aber bitte nicht fest, für einen Bekannten nachgeschaut, warum diese das Band im Wiedergabebetrieb nicht mehr transportiert. Hatte sie in den Jahren vorher, weil beruflich auf Modenschauen viel genutzt, schon öfter gehabt. Und die Rechnungen waren immer außergewöhnlich. Allerdings gibt es für das Gerät inzwischen keinen Service mehr. Wen wundert's.

Ich war baß erstaunt. Das Ding lag mit 3400DM schon verdächtig nahe zu einer A 700, hatte aber einen Tonwellenmotor drin, der auch zum Antrieb eines größeren und etwas aufwendigeren Spielzeugs getaugt hätte. Nix Pabst oder so. Das einzig Außergewöhnliche war der kurze aber breite und sehr dicke Riemen, der Motorwelle und Schwungmasse Capstan miteinander verbunden hat.

Ich bin von Hott nach Hüh gelaufen, um ein Vergleichsexemplar aufzutreiben, denn der Hersteller hat sich in Schweigen gehüllt.

Und der Tausch war auch der reine Grusel.
Wenn "lebenswichtige" und im Betrieb absehbar notwendig ersetzbare Teile möglichst tief vergraben werden, dann freuen sich insbesondere die A-Händler im Service. Aber kein Kunde kann das wirklich bemerken. Der muß sinnlos teure Reparaturen einfach nur hinnehmen und akzeptieren.
Was auch die meisten machen.

Gruß Ralph

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 Betreff des Beitrags: Re: Philips-Leidiger Versuch?
BeitragVerfasst: Mi Mai 09, 2012 15:20 
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Beiträge: 2217
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Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
*Moderation Manu: Beiträge getrennt. Hier kann die Philips Diskussion weiter gehen. :) *

Hallo.
Ja, Philips ist wirklich extrem Serviceunfreundlich.
Dafür aber nach der Restauration, die einen ins schwitzen bringt, echt gut im Klang!!
Grüße Manu

_________________
Grüße Manu
Nix schwingt, ausser die Messspitzen von Kontakt zu Kontakt.
Der Hund bleibt Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
http://www.Quadbahn-Bispingen.de


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips-Diskussion
BeitragVerfasst: Mi Mai 09, 2012 17:23 
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Registriert: Fr Okt 24, 2008 18:16
Beiträge: 1883
Wohnort: Berlin
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo, in die Runde,

auch ich habe Technik verschiedenster Bereiche, und verschiedenster Hersteller zu tun. Es gibt "landestypische" Gewohnheiten, und dann noch Herstellerspezifische Eigenarten.

Beispiele: japanische Technik ist im allgemeinen recht zuverlässig, aber wenn Reparaturen erforderlich werden, kämpft man mit Schrauben aus ungewöhnlich weichem Material. Wenn man das weiß, und speziell bei Kreuzschlitzschrauben stets das genau passende Werkzeug hat, ist das kein Problem. Technik aus deutschen Landen ist abhängig von den Baujahren durchwachsen. Von qualitativ hochwertig, bis mittelmäßig ( insbesondere bei der Qualität von Kunststoffen/Versprödung ) gab es alles. Und mein erstes "richtiges" Auto, ( damals 5 Jahre alt ) hat mich in den ersten 6 Wochen 7 mal auf offener Landstraße liegengelassen. Das war ein (west)deutsches Auto. Und alles, wegen Qualitätsmängeln "ab Werk" ( z.B. Radlager ohne wirksame Abdichtung )

zurück zur Unterhaltungsindustrie, speziell zu Philips. Die Geräte sind für den Kunden häufig "eine Idee besser" in der Bild- u. Tonwiedergabe, als Geräte anderer Hersteller. Die mechanischen Qualitäten haben nicht immer das gehalten, was man sich erhoffte. Man darf jedoch auch nicht vergessen, dass wir heute Geräte betrachten, die ein vielfaches dessen geleistet haben, als vorgesehen war. Und wenn wir heute bei einem 45 - 50 Jahre alten Fernseher eine müde Bildröhre haben, dann sind andere Geräte namhafter Hersteller teilweise nach 3 Jahren mit einer neuen ausgerüstet worden, und weitere 3-4 Jahre später entsorgt worden, weil sich ein nochmaliger Bildröhrentausch nicht lohnte. Und das unsereins sich unwohl fühlt, sobald es nicht 08/15 ist, wundert zwar nicht, wer aber in den Genuss einer eisenlosen Zweikanalendstufe, oder eines elektromechanischen Senderspeichers mit absoluter Treffsicherheit kommen will, landet eben bei Philips.

Oder wer damals bei Farbfernsehern bei Farbsendungen wirklich reine Farben haben wollte, der brauchte eine Bildröhre, bei der alle 3 Kanonen eine gleiche Kennlinie hatten. Das war technisch nur begrenzt zu haben. Bei Philips Geräten gab es ausgesuchte VDR Widerstäende und 4-fach Potis, nur zum Kennlinienangleich. Damit war ein weißes Hemd dann auch wirklich weiß, und ein graues Auto grau, und nicht grün-grau. Zusätzlich wurde der Weißton bei SW Sendungen etwas ins Blau verschoben, weil das Bild dadurch schärfer wirkte. Darauf haben andere verzichtet.....

Ja richtig, manches ist verbaut, auch unnötig verbaut, und wenn ich mir eine Saba Sabine 11 im Vergleich zu einer Philletta ansehe, dann ist das bei Saba durchaus ordentlicher gemacht. Aber dann gibt es ja auch noch die mit dem spitzen Bleistift, die durch jedes Konstruktionsbüro laufen, um nach Einsparungen zu suchen....

.... und der Kunde hat damals auch schon auf jede Mark geschaut.

meint Henning

_________________
Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips-Diskussion
BeitragVerfasst: Mi Mai 09, 2012 18:10 
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Wohnort: Burgdorf
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
:super: :super: erst mal ein ganz großes HALLO in die Runde :super: :super:

Ich bin schwer begeistert über Eure heftigen Reaktionen
und habe das Für und Wieder gerne in mir aufgenommen.
Bisher waren meine negativen Erfahrungen von Philips für mich nur durch meine
Unwissenheit begründet. Ich hätte mich bei anderen Hochgelobten
Geräten bestimmt auch nicht besser angestellt, weil ich von der gesamten Materie keine Ahnung habe.
Für mich sind inzwischen diese völlig verbauten Edelteile ganz normal geworden.

Fertig gestellt begeistern sie mich Maßlos. Meine Capella BD663A hat für mich
einfach den Wahnsinns Klang, an den meine beiden Capella B7X43A/22 nicht im
entferntesten ran kommen. Dafür sehen Sie für mich mit ihrer tollen Beleuchtung
und ihrem Design absolut Genial aus, das ich davon unbedingt noch eine Zweite brauchte.

Optisch habe ich bei meiner ersten komplett den Lack abgeschliffen und sie geölt.
Meiner Zweiten versuche ich gerade eine Schellack Oberfläche zu spendieren.
Das Gehäuse war über mit Kratzern und kleinen Löchern versehen.

Ich wollte damit einfach mal etwas völlig neues für mich ausprobieren und habe damit
bisher auch schon reichlich daneben gelegen. Bin mir aber sicher, das ich es nach
langen Üben noch hinbekommen werde und ein hochglänzendes Prunkstück bekomme..

Ich mag Sie eben einfach und das treibt mich dabei an.

Gruß an alle

Röhrenklang Fans
Uwe :mauge:

_________________
Gruß
Uwe

Die Welt ist Bunt statt Braun


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips-Diskussion
BeitragVerfasst: Mi Mai 09, 2012 19:58 
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Registriert: Fr Aug 21, 2009 20:57
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Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Also die Philips Capella 643 habe ich als nicht so schlimm in Erinnerung.
Dafür ist der Nordmende Tannhäuser E330 auch ziemlich fürchterlich.
Im NF-Bereich erkennt man als erstes eine Schicht Drähte, dann Widerstände und ganz unten kann man irgendwie Kondensatoren erahnen, denen man auf dem ersten Blick ansieht das sie rausmüssen. Da kommt auch Freude auf.
Grundig hat z.B. in den 4010 und 5010 einzelne Kondensatoren so versteckt, dass es fast nicht möglich ist sie zu tauschen. Genauso beim Siemens M7.

_________________
Grüße
Christoph


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips-Diskussion
BeitragVerfasst: Mi Mai 09, 2012 20:29 
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Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo zusammen,

weiter oben hat Henning das schon angesprochen.
Die Ingenieure hätten sich vor 40 oder 60 Jahren nicht vorstellen
können daß die Geräte heute noch laufen.
Stellt euch das mal mit eurem PC vor, der ist ja schon veraltet
bevor man ihn augepackt hat.
Drucker mit Zähler die nach einer gewissen Anzahl Blätter
streiken. Laptopakkus mit gleichem Phänomen, Zähler
sagt x-mal aufgeladen Schluß obwohl der Akku noch gut ist.
Jeder hat schon mal ein relativ neues Gerät versucht zu
reparieren. Austernhaft verschlossen nur mit spanloser
Verformung zu öffnen --> Gehäuse Schrott :wut:
Verkleidung am Auto --> Clipse ab :wut:
Autoelektronik wenn die spinnt dann gut Nacht.
Bei meinem ersten Auto, wenns morgens nicht lief bei Nebel, Verteilerkappe
ab putzen, rupprupp.wromm :mrgreen: .
usw......

Also freut euch an euren alten Schätzchen, auch wenn
manches aus heutiger sicht etwas skuril erscheint.

In diesem Sinne frohes Basteln und Erhalten. :mrgreen:


Tschö Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips-Diskussion
BeitragVerfasst: Mi Mai 09, 2012 20:52 
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Ich muß jetzt auch mal ein Beispiel für alte und gut funktionierende Technik bei Autos loswerden. Wie einige hier wissen, habe ich ja einen alten Strichacht, Bj. 1974. Letztes Jahr im Herbst bekam ich etwas Zünd- und Anspringprobleme, mein Haus- und Hofschrauber stellte Zündung und Vergaser neu ein, was ihm deutlich bekam. Bei der Gelegenheit empfahl er mir auch die Anschaffung eines Satzes neuer Zündkabel für irgendwas mit 120 Euro. Gut, auch das noch. Als ich die nun tauschen wollte, mußte ich sie natürlich von der Verteilerkappe abziehen und sah grün ! Die Buchsen in der Verteilerkappe waren sowas von "grünspanig", daß man sich wundern mußte, daß die Karre überhaupt noch lief. Da habe ich schnell mal eine neue bestellt, die alte aber nicht weggeworfen, denn gerissen war sie ja nicht.

Und jetzt kommt´s: der Schrauber empfahl mir doch: heb die alte Kappe auf und steck sie mal in die Spülmaschine. Konnte ich natürlich nur in Abwesenheit meiner Frau machen. Aber was soll ich sagen: die kam da wie neu heraus und funzt auch genauso. Etwas Kontaktfett gegen neue Korrosion und das Ding wanderte in den Teilefundus. Macht das mal mit irgendeinem Elektronikteil eines neuen Autos....

Aber gut, nun zu Philips. Viel kann ich eigentlich nicht hinzufügen, außer vielleicht eine gewisse Reihung:

1) Holländische Geräte aus der Vorkriegszeit sind absolut unterirdisch, katastrophal und nur was für Leute mit Nerven wie Bowdenzügen...äh Drahtseilen !

2) Deutsche Geräte aus der Zeit sind nur graduell besser

3) Holländische Geräte aus der Nachkriegszeit sind sehr eigentümlich konstruiert, immer ein bißchen komplizierter als nötig, Reparaturaufwand etwa doppelt bis dreifach so groß, wie bei einem deutschen Gerät eines anderen Herstellers.

4) Deutsche Geräte aus der Nachkriegszeit sind anderen deutschen Geräten angenähert, können einen aber auch mit manchen Details an den Rand des Wahnsinns bringen. Mit Capella 643, Jupiter 543 und 553 habe ich durchwegs gute Erfahrungen gemacht, das Orchester der Capella 663 ist schon etwas fummelig, wenn einem der Seilzug dort reißt.

Nervig bei allen Philips-Radios sind die Drehko-Seilscheiben ohne Seitenführung, selten habe ich mehr beim Seilauflegen geflucht, weil die Seile immer zu den Seiten wegrutschen. Außerdem ist die Gehäusequalität windig, im Vergleich zur Rheingold-Serie von Loewe-Opta etwa so wie ein Fertighaus gegen einen beschußfesten Bunker. Philettas sind so winzig, daß einen Zusatzqualifikation als Neurochirurg hilfreich ist.

Ein Bekannter aus dem Stammtisch, der in den 50ern seine Lehre machte, erzählt bis heute die Geschichte seines Lehrmeisters, der dem hübscheren Teil der weiblichen Kundschaft immer wieder gerne Philips-Geräte verkauft haben soll, weil er wußte, diese Damen würde er bald wieder sehen. Die männlichen Käufer wurden hingegen gefragt: "Wollen Sie einen Philips oder lieber ein richtiges Radio ?" Muß man mehr sagen ?

H.

_________________
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....


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