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 Betreff des Beitrags: Rundspruchempfänger 41,3 MHZ ?
BeitragVerfasst: Fr Mai 25, 2012 19:43 
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Hallo,

bei ebay gibts aktuell einen Rundspruchempfänger aus dem Funkwerk Dresden, der wohl auf 41,3 MHZ irgendwas empfangen hat. Kann da jemand was dazu sagen was da für Rundsprüche empfangen wurden ? Macht mich irgendwie neugierig das Gerät.

Danke im Voraus !

Gruss
Uwe


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 Betreff des Beitrags: Re: Rundspruchempfänger 41,3 MHZ ?
BeitragVerfasst: Fr Mai 25, 2012 19:58 
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Vielleicht,
Erich Mielke: Ich liebe euch doch Alle!
johann


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 Betreff des Beitrags: Re: Rundspruchempfänger 41,3 MHZ ?
BeitragVerfasst: Fr Mai 25, 2012 20:19 
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Hallo,diese Empfänger standen in jedem Büro der Stadt-,bzw. Ortsverwaltung,der Zivilverteidigung usw.
Sender waren in den jeweiligen SED-Kreisleitungen installiert.
Die bekamen die weiter zu sendenden Informationen über Richtfunkstrecken.
Es war für Alarmierung,Evakuierung von zentraler Stelle aus gedacht.
Das Ganze lief auf Parteiebene ab.
Der Staatsicherheitsdienst MfS vom Mielke hatte eigene Technik.
Sie trauten schließlich Keinem,denn das Mißtrauen selbst unter sich,war wichtigste Verhaltens Maßregel.

Das war ein Rückblick in die untergegange DDR,der heute noch so mancher nachtrauert. :mrgreen:

_________________
Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D


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 Betreff des Beitrags: Re: Rundspruchempfänger 41,3 MHZ ?
BeitragVerfasst: Fr Mai 25, 2012 20:26 
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ich war beim googlen auch schon auf dem Weg den Claus jetzt beschrieben hat. Hier ist ein neueres Modell beschrieben:

Quelle:
feuerwehr-torgau

Zitat:
Torgau (TZ/gt)
Mancher Feuerwehrmann hatte ihn zu DDR-Zeiten des Nachts neben dem Bett stehen. Setzte er sich
ein Mal in Gang, war es für die ganze Familie mit der Nachtruhe vorbei: Seines schrillen
Ankündigungstones für einen Alarmrundspruch wegen auch "Piepkasten" genannt, war der
"Transistorisierte Rundspruchempfänger UFT 203 mit Ladegerät RS-E (St)" bis in die 80er-Jahre des
vorigen Jahrhunderts auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Torgau und seit Jahren zuvor auch bei der
damaligen Abteilung Feuerwehr des einstigen Volkspolizeikreisamtes (VPKA) Torgau im Einsatz. Über
dieses Gerät wurden Alarmfunksprüche vom VPKA aus an die Kameraden weitergeleitet. Heute
dagegen erfolgt dies von der Rettungsleitstelle Delitzsch aus über die wesentlich kleineren "Piepser"
beziehungsweise über die funkferngesteuerten Sirenen.
Der UFT 203 galt seinerzeit als ein leistungsfähiger UKW-Kleinstempfänger, er war zum Empfang von
Meldungen im Gelände und in Gebäuden bestimmt. Rein äußerlich ähnelte er einem kleinen
Kofferradio, wenn er nicht gerade auf das Ladegerät aufgesteckt war. Er hatte einen eingebauten
Lautsprecher; es war aber auch möglich, den Empfänger mit einem in der Nähe des Ohres tragbaren
Kleinsthörer, dessen Zuleitung gleichzeitig als Körperantenne wirkte, zu benutzen. In diesem
Zusammenhang regt die in der Bedienanleitung nachzulesende Empfehlung, man könne daher das
Gerät "unauffällig unter dem Jackett beziehungsweise Mantel betreiben", zum Schmunzeln an. - So
"unauffällig" dürfte des ob der im Vergleich zu heutigen Alarmempfängern doch beträchtlichen
Größenunterschiedes nicht möglich gewesen sein.
Wie TZ von Kameraden der Torgauer Feuerwehr erfuhr, hatte das Gerät manchmal sogar eine kleine
Kuriosität parat: Es passierte wohl auch schon mal, dass der kleine Krawallmacher nicht nur
Alarmrundsprüche auffing, sondern auch den "Sandmann" übertrug. Wie dem auch sei: Auf jeden Fall
ist dieser Rundspruchempfänger eine kleine Legende in der DDR-Nachrichtentechnik. Zu bestaunen
ist ein solcher "Piepkasten" neben anderer früherer Feuerwehr-Funktechnik noch bis Ende Mai in der
Sonderausstellung "Die 140-jährige Geschichte der Torgauer Feuerwehr" im Stadt- und
Kulturgeschichtlichen Museum in der Torgauer Wintergrüne 5. Übrigens lädt der Verein Torgauer
Feuerwehrmuseum am 24. Mai von zehn bis 16 Uhr hier rund ums Haus zum Aktionstag ein.

_________________
Gruß,
Jupp
------------------------------
Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)


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 Betreff des Beitrags: Re: Rundspruchempfänger 41,3 MHZ ?
BeitragVerfasst: Fr Mai 25, 2012 20:52 
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@ Jupp und alle Mitleser:
mit diesem Rundspruchempfänger wurde keine Feuerwehr oder Polizei angesprochen.
Das war ein SED-Parteieigener Informationsweg. :wut:
Da wurde regelmäßig nach vorheriger Ankündigung für max 10 Minuten ein Tonsignal gesendet,ein Gepiepse.
Dann war wieder Schweigen bis zumnächsten Test.
Das Gerät war in Zutritt geschützen Räumen.
So etwas wurde keinem Feurwehrmann anvertraut.
Es ging um Aussendung vom Anweisungen der Parteiführung im Ernstfall,keine "normale" Alarmierung für Hilfsdienste.
Die Geräte konnten auch nur in der Lautstärke gedrosselt werden,ausschalten war nicht!
Feinabstimmung mit kleiner mechanischer Kapazität um wenige Kilohertz möglich.

_________________
Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D


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 Betreff des Beitrags: Re: Rundspruchempfänger 41,3 MHZ ?
BeitragVerfasst: Fr Mai 25, 2012 20:56 
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Danke erstmal für die Antworten. Klaus, ein guter Hinweis. Als wir hier beim Bürgernetz 2008 einen alten überdimensionalen Funkmast auf dem DRK Gebäude (früher SED Kreisleitung) wieder flott gemacht haben, fanden wir da Reste alter Sende/Empfangsanlagen, auf alten Bildern war auch ein Richtfunkspiegel zu sehen. Das müsste dann sowas gewesen sein.

Na ja, irgendwas mit dem Staatsapparat musste das ja zu tun haben, wobei das MfS die unsichere Funkverbindung vielleicht nicht genutzt hätte. Eher Telefon, das hatten die selber unter Kontrolle :lol: . 1961, das Jahr des Mauerbaus und 4 Jahre vor meiner Zeitrechnung, schon ein interessantes Kapitel.

Gruss
Uwe


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