1962 war die Mittelwelle Mainflingen (damals) auf 1538 kHz und ein LW Sender auf 151 kHz die ersten Sender des 1962 neu beginnenden Deutschlandfunks (DLF).
Die Frequenzen wurden später so geändert, daß sie durch 9 teilbar sind, also 1539 kHz und 153 kHz.
Nach der Wende hat der DLF die Frequenz 1539 kHz und damit den Standort Mainflingen zu Gunsten der Frequenz 1422 kHz in Heusweiler aufgegeben. 1422 kHz war ehedem ein Sender des Saarländischen Rundfunks (Europawelle Saar).
Der Sender 1539 kHz war dann einige Zeit außer Betrieb, bis er dann vom Evangeliumsrundfunk angemietet wurde.
Zwischenzeitlich gab es aber schon Interessenten für das Gelände, die dort bauen wollten. Denen kam die Wiederinbetriebnahme des Senders nicht gelegen. Daraufhin startete dann eine Kampangne unter dem Stichwort "Musik aus dem Backofen".
Allem Anschein nach kam all die Jahre zuvor, als das Programm des DLF abgestrahlt wurde, aber keine Musik aus dem Backofen - oder wenigstens keine fromme.
Für Insider:
http://www.radiomuseum.org/forum/musik_ ... eisen.htmlDas Phänomen als solches ist physikalisch einfach erklärbar: In Sendernähe werden in Leitern (Antennen !) relativ große Spannungen induziert. An der Berührungsstelle zweier elektrischer Leiter entsteht, soweit die Kontakte nicht metallisch sauber sind, ein nichtlinearer Übergang, der die HF demoduliert. Das entspricht der Wirkung eines (primitiven) Detektors. Allerdings sind wegen der Nähe zum Sender die Ströme des demodulierten Signals doch so kräftig, daß ihr Magnetfeld die beteiligten Leiter zu entsprechenden Schwingungen veranlaßt. Dann kommt Musik aus der Dachrinne oder eben aus dem Backofen.
Und wenn nun ein Radio, das im näheren Umkreis eines Senders betrieben wird, diesen Sender auf allen möglichen Frequenzen zusätzlich empfängt, muß das keinesfalls (nur) an der ungenügenden Großsignalfestigkeit dieses Radios liegen. Eine Dachrinne in der Nähe oder ein (angerosteter) Zaun können als "Sekundärstrahler" der wahre Grund für diesen Effekt sein.
MfG DR