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 Betreff des Beitrags: Der große Fischzug
BeitragVerfasst: Do Jun 27, 2013 21:26 
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Hallo Forum,

ich habe zwei Tage und sieben Radios hinter mir. Manchmal kommt monatelang nichts, dann auf einmal so ein Boom !

Der Reihe nach: vor ein paar Tagen entdeckte ich eine ebay-Kleinanzeige über ein Graetz Sinfonia 4R221 in Wegberg, 20 KM von hier. So eine Kiste habe ich zwar schon, aber egal, beim Preis von 25 Euro sage ich nie nein. Also gestern hingefahren und das Ding abgeholt. Bei der Erwähnung meiner Sammlung meinte der VK dann, er hab eja noch mehr Geräte, wisse aber nicht genau, wo die seien, er müsse suchen. Er öffnete die Haustüre und bekam große Augen, da stand nämlich mein Strichacht. Anschließend kriegte ich große Augen, denn er öffnete seine Garage, da stand sein 280S W108, eine ganze Nummer größer und feiner, als meiner. Der war sogar verkäuflich, naja, eine andere Story.

Dann krabbelte er auf den Dachboden des seiner Mutter gehörenden Nachbarhauses und förderte einen Telefunken Markstein Super 855W von 1938 zutage, den ich für 40 Euro auch mitnehmen konnte. Die ca. 80-jährige Mutter wurde befragt und sagte aus, das Gerät habe ihr Schwiegervater original neu gekauft, gelaufen habe es bis in die 50er, dann sei eben jener Graetz gekommen. Also praktisch erste Hand, nie geöffnet. Die Staubmenge hätte, mit dem Kompressor ausgeblasen, gereicht, um rund um Haus und Straße die Sichtverhältnisse für eine Viertelstunde erheblich zu beeinträchtigen....

Nein, den Mercedes habe ich nicht gekauft, obwohl mir die Augen feucht wurden. Ich habe aber keinen Platz für noch so ein Geschoß.

Gut und schön, für heute hatte ich mich mit dem technischen Leiter des Radiomuseums Duisburg dort verabredet, um wieder mal die Bestände an überzähligen Geräten zu sichten. Gekauft habe ich schließlich einen sehr gut erhaltenen Saba Konstanz W (die Version mit 2*EF80) für 40 Euro - die Schaltung mit der EQ80 wollte ich immer mal haben. Außerdem ein Sternradio Sonneberg Erfurt 2 in W-Ausführung für 10 Euro - viel Radio für´s Geld ! Der war deshalb so günstig, weil seine Dachfläche des Neulackes bedarf. Ein mitgereister Sammlerkollege aus dem Stammtisch kaufte einen akzeptablen Grundig 3035/56 für 30 Euro, für einen anderen Kollegen habe ich nach vorheriger telephonischer Anfrage noch einen Grundig 997 und einen Metz Java S für je 20 Euro mitgenommen. Alles hatte bequem im Strichacht Platz, ich weiß, warum ich dieses Auto so schätze...

Bei besagtem Kollegen angekommen, habe ich diesem als Vorkriegsexperten neben diesen beiden Radios auch den Telefunken Markstein von gestern durchgereicht, um meine Geldbörse wieder ein bißchen aufzufüllen, er schenkte mir für meine Mühen 2 Schälchen Erdbeeren, außerdem durfte ich mal in seiner Schalterkiste grabbeln und fand prompt den für den Heinzelmann geplanten 2-poligen Netzschalter.

So gingen 2 ereignisreiche Tage zu Ende....

Viele Grüße
Holger

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Zuletzt geändert von holger66 am Sa Jun 29, 2013 14:36, insgesamt 2-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Der große Raubzug
BeitragVerfasst: Do Jun 27, 2013 21:32 
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Tja!
Glück muss man haben!
Find ich klasse, dass Du nun wieder Zuwachs bekommen hast :)
Grüße Manu

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Grüße Manu
Nix schwingt, ausser die Messspitzen von Kontakt zu Kontakt.
Der Hund bleibt Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
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 Betreff des Beitrags: Re: Der große Raubzug
BeitragVerfasst: Do Jun 27, 2013 21:38 
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Hallo Manu,

stehenlassen mußte ich aus Platzgründen -er war mich allerdings auch zu teuer- einen Metz 520W. Dieses Radio kannte ich bisher nur von Bildern. Ich habe dank Paulchen schon einen Hawaii S, da brauche ich den nicht auch noch, auch wenn er noch seltener ist.

H.

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 Betreff des Beitrags: Re: Der große Raubzug
BeitragVerfasst: Fr Jun 28, 2013 7:50 
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Holger, das klingt toll.
Schöne Stücke hast Du da wieder ergattert.
:super:

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Viele Grüße
Philipp

"Lohnt es sich denn?" fragt das Hirn. "Nein aber es tut so gut!" antwortet das Herz.


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 Betreff des Beitrags: Re: Der große Raubzug
BeitragVerfasst: Fr Jun 28, 2013 15:13 
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Sehr schön berichtet, Holger. :D

Aber warum RAUBzug?
BEUTEzug träfe es doch eher.

Gruß
k.

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k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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 Betreff des Beitrags: Re: Der große Raubzug
BeitragVerfasst: Fr Jun 28, 2013 20:54 
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Hallo Holger,

da ist dir ja ein guter Fang ins Netz gegangen! Aber auch den Metz 520 finde ich interessant. Was sollte der denn kosten?

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Grüße,

Bernd


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 Betreff des Beitrags: Re: Der große Fischzug
BeitragVerfasst: Sa Jun 29, 2013 14:38 
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Hallo Klaus,

Du liegst richtig, ich habe den Thread jetzt mal umbenannt, wenn auch noch anders.

Der Metz 520W soll 225 Euro kosten, in Anbetracht von Seltenheit und Zustand fand ich das OK, für mich persönlich war es in der Situation aber zu viel.

H.

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 Betreff des Beitrags: Re: Der große Fischzug
BeitragVerfasst: Mi Jul 03, 2013 15:30 
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Damit war mein Erfolg noch nicht mal beendet. Ich schrieb ja in einem anderen Thread über meine Erfarungen mit Windows 8. Den alten Rechner hatte ich inzwischen verschrottet und wollte die schäbigen Reste am Montagmorgen zum Wertstoffhof bringen.

Was sehen dort meine müden Augen ? Einen Siemens-Receiver ? Nein, DEN Siemens-Receiver, einen Studiomeister 502, in anderem Gewand vielleicht besser bekannt als ELAC 5000T.

http://elac-analog.de.tl/5000T.htm

Kostete 1974 wahnsinnige 2448 Mark. Dafür konnte Mann auch einen Farbfernseher samt FB kaufen und hatte sogar noch ein paar Mark über. Heute schmeißen die Leute sowas weg. Er spielt sogar, eine der hinteren Endstufen hatte ein Problem mit einer Sicherung, sonst hat er ein paar kleine Macken. Aber der UKW-Tuner ist schon sehr eindrucksvoll. Die arbeiteten damals (Hersteller Körting) immer noch mit einer Syntektor-Schaltung. Das ist der schärfste UKW-Empfang, den ich mir vorstellen kann. Muting braucht der nicht, wenn man ihn wegdreht, wird er sofort von selber leise, so steilflankig arbeitet das.

Die Härte an dem Gerät ist aber die Skala, die ist in Form einer Walze ausgeführt, die sich hinter einem stehenden Zeiger dreht, für jeden Wellenbereich getrennt hinterleuchtet. Erinnert mich an einen Walzentacho aus einem Heckflossen-Mercedes.

Das Ding war unwahrscheinlich verschmutzt.Den gröbsten Dreck habe ich auch schon ab. 1. Gang: Sidolin und Zahnbürste, 2. Gang: Stahlfix und Lappen, 3. Gang: Pfeifenreiniger, 4. Gang: Ohrenstäbchen !

Folgende Probleme habe ich noch beheben können:

1) Die Endstufen wurden knallheiß, die Ruheströme standen zwischen 70 und über 200mA, ich habe sie dann auf den vorgeschriebenen Wert 50mA heruntergetsellt.

2) Die UKW-Abstimmung stand um über 1 Mhz falsch, das habe ich direkt am Oszillator richtiggestellt.

3) Die Sensor-Stationstasten schalteten manchmal irrwitzig von selber, Reinigung und Justage des Gehäuseoberteils brachten Abhilfe.

Das Gerät hat für jeden Kanal hinterleuchtete Aussteuerungsanzeiger (1974 !!), deren Beleuchtungen alle ausgefallen sind, die Lämpchen sind wohl etwas armselig dimensioniert, alle anderen Lämpchen gehen nämlich noch, und das sind viele.

Weiterhin habe ich bei UKW-Empfang bei Betriebsbeginn Verzerrungen, die ich irgendwo im Bereich des Demodulators verorte. Wenn jemand dazu eine Idee hat, bitte melden.

Was für ein irres (und eigentlich potthäßliches) Teil, ich habe eigentlich gar keinen Platz dafür.

H.

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