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BeitragVerfasst: Fr Okt 18, 2013 11:19 
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Hallo Forum,

ich habe eben einen Loewe-Opta Meteor 5771W von 1960 fertiggestellt.

http://www.radiomuseum.org/r/loewe_opta ... 5771w.html

Der Empfang ist bombig, alles OK. Aber die Lautsprecher hinterlassen einen zwiespältigen Eindruck. Bis knapp Zimmerlautstärke ist der Klang für Breitbänder ausgewogen, macht man aber nur etwas lauter, fangen die Chassis bei baßreicher Musik sehr schnell zu flattern an, man denkt, die Kiste fällt gleich auseinander. Nimmt man die Bässe zurück oder drückt die Sprache-Taste, läßt sich der Effekt ein wenig herausschieben.

Geht man dann mit der Lautstärke etwas zurück und wieder hoch, kann man den vorher erreichten Punkt des Potis wieder erreichen, das Geflatter setzt dann nicht sofort, sondern mit etwas Verspätung ein.

Das Gerät hat DIN-LS-Buchsen, die die Innenlautsprecher wahlweise abschalten, der Versuch mit zwei Heco P3302 bleibt ohne Befund, die beiden EL84-Endstufen machen gute Bässe, aber die Lautsprecher verhalten sich normal. Es muß also an den eigenen Lautsprechern liegen, die auch wirklich armselig sind. Sehr flache Ovale, leichte Bauweise, geringer Maximalhub.

Ich hatte so ein Problem schon einmal, und zwar mit dem Baßlautsprecher eines Grundig 5195, den ich dann vor Elend verkauft habe.

Hat jemand mit Loewe-Geräten aus den den frühen 60ern ähnliche Erfahrungen gemacht ? Das Radio hat viel Arbeit gemacht und entsprechend angefressen bin ich jetzt, denke schon an andere Lautsprecher....

H.

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BeitragVerfasst: Fr Okt 18, 2013 11:41 
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Tritt das Problem auch auf, wenn nur ein Lautsprecher aktiv ist?
Worauf ich hinaus will, wenn das Radio keinen Stereodekoder besitzt, wird das Signal ja Mono auf beide Kanäle geführt. Da könnten dann zwei Lautsprecher zu viel sein, oder es entstehen in den Endstufen unterschiedliche Verzerrungen oder Phasenverschiebungen, die sich dann akustisch durch Erhöhung des Basses negativ äußern. Die Lautsprecher befinden sich ja in einem Gehäuse.

Ich hatte mal ein ähnliches Gerät auf dem Tisch, bei dem alles ok war. Der Klang war da super.
https://picasaweb.google.com/1156671958 ... directlink

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Gruß Stephan

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BeitragVerfasst: Fr Okt 18, 2013 11:45 
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schau mal nach der Zentrierspinne, die könnte gebrochen sein..

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Gruss Nad

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BeitragVerfasst: Fr Okt 18, 2013 11:46 
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Hallo Stephan,

das Gerät hat eine Stereo-Taste, die auch im Radiobetrieb bewirkt, daß die Kanäle getrennt werden, also ist dann je eine Röhre und ein AÜ für einen Lautsprecher zuständig, dies läßt sich durch die Verstellung des Balance-Reglers belegen.

Dennoch werde ich jetzt mal den Test machen, je eine EL84 zu ziehen und dann mal zu sehen, was der verbleibende Kanal macht. Mal sehen.

H.

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BeitragVerfasst: Fr Okt 18, 2013 12:07 
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Die Stereotaste hat der Venus Stereo auch, die wirkt aber nur auf den TA bzw. TB Eingang. Das Radioteil hat keinen Stereodekoder und ist demnach auch Mono und wird auf beide Eingangsstufen der Endstufen geschaltet. Wenn nun die Endstufen beide nicht gleich arbeiten, kann es zu merkwürdigen Klangeffekten kommen. die nicht elektronisch entstehen, sondern akustisch.

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Gruß Stephan

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Zuletzt geändert von radiobastler am Fr Okt 18, 2013 12:13, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Fr Okt 18, 2013 12:11 
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Stimmt schon, aber dennoch: der Balanceregler funzt nur bei gedrückter Stereo-Taste, insofern gehe ich mal davon aus, das dann die Kanäle getrennt das selbe Signal bekommen. Also sozusagen "Doppel-Mono".

H.

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BeitragVerfasst: Fr Okt 18, 2013 12:15 
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Dann dürfte die Stereotaste nach dem Bal-Regler liegen. Hast du einen Schaltplan?

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BeitragVerfasst: Fr Okt 18, 2013 12:46 
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Leider nicht, ich hatte den angefragt, aber selbst Jupp hatte den nicht. Ich mache jetzt mal den Test mit den gezogenen EL84, dann melde ich mich wieder.

H.

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BeitragVerfasst: Fr Okt 18, 2013 13:02 
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Hallo, Holger,

was ist, wenn aus irgendwelchen Gründen einer der Lautsprecher verpolt ist, dann würden die Membranen sich nicht gleichsinning sondern gegensinnig bewegen.

Die Verpolung muss ja nicht am Lautsprecher selbst sein, sondern kann durchaus irgendwo in der Endstufe sein.

Du kannst die Lautsprecher vom Radio ablöten, die Lautsprecher in Reihe schalten, und von einer einzigen Endstufe betreiben. Dann einen der Lautsprecher umpolen, und nochmals probehören.

Dabei sollte herauskommen, das bei korrekter Schaltung und Polung die Musik quasi direkt mittig aus der Schallwand kommt.

Bei all diesen Versuchen muss natürlich das Chassis korrekt eingebaut sein, damit das Gehäuse sich so verhält, wie es soll.

Wenn Du die Polung der Lautsprecher herausgefunden hast, dann sollten diese wieder an das Chassis angeschlossen werden, und nochmals probegehört werden. Dabei sollte auch jetzt die Musik aus der Mitte der Schallwand kommen.

Selbstverständlich können die Lautsprecher auch in irgendeiner Form defekt sein.

VG Henning

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BeitragVerfasst: Fr Okt 18, 2013 13:04 
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Verpolung äussert sich in leiser Wiedergabe da sich Signale auslöschen aber nicht in der Form wie beschrieben...aber Versuch macht kluch..nach der Spinne will er ja nicht schauen....Spinnenphobie?

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Gruss Nad

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BeitragVerfasst: Fr Okt 18, 2013 13:37 
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Hallo zusammen,

die Spinnenproblematik kommt hier nicht auf, da schlicht keine zu sehen sind. Die Lautsprecher haben also keine Zentrierspinnen, jedenfalls keine von außen sichtbaren.

Verpolung der Lautsprecher habe ich auch schon probiert, dabei stellte sich exakt der von Henning beschriebene Effekt ein, der Klang war gruselig, wie aus einem Ofenrohr....

Ziehen einer EL84 bringt exakt den erwarteten Effekt: der zugehörige Lausprecher bleibt fast stumm. Dreht man bei gedrückter Stereo-Taste den Balanceregler auf diese Seite, ist fast Stille angesagt.

Ich habe spaßeshalber die beiden Röhren jetzt mal umgekehrt reingesetzt: jetzt tritt der Effekt erst bei weitaus höherer Lautstärke auf, auch muß man den Baßregler bis zum Anschlag aufziehen, um ihn zu provozieren.

Dagegen, daß ausschließlich die Elektronik für den Fehler verantwortlich ist, spricht imho der eingangs erwähnte Test mit den externen Boxen, bei dem man Lautstärke ohne Blubbern fabrizieren kann, bis (fast) der Arzt kommt.

Ich lasse die Kiste jetzt erstmal ein paar Stunden bullern, mal sehen, ob sich noch was ändert.

Noch eine Besonderheit: die Kiste hat eine "AUT" beschriftete Taste, eine AFC-Schaltung. Die wird in den ersten Betriebsminuten auch dringend gebraucht, sonderlich frequenzstabil ist der Oszillator wirklich nicht. In den früheren Baujahren konnten die das ohne...

Fazit: wieder ein 60er-Jahre-Gerät, das ich wieder abgeben werde.

H.

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BeitragVerfasst: Fr Okt 18, 2013 15:39 
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Hallo Holger und Interessierte

den Schaltplan findet Ihr da:

https://skydrive.live.com/#cid=E98744B7764543C6&id=E98744B7764543C6!281&v=3

Wenn der Effekt mit dem Röhrentausch ändert, würde ich da schon noch mal genauer prüfen und nicht die Lautsprecher verdächtigen.... :wink:

Gruss, Walter


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BeitragVerfasst: Fr Okt 18, 2013 15:47 
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Hallo Walter,

danke ! Das ist eine große Hilfe, ich werde mal nach den Spannungen sehen.

Das Radio spielt seit 2 Stunden mit Zimmerlautstärke. Das Problem tritt nur ganz sporadisch mal auf, besonders wenn kräftige Bässe wiedergegeben werden müssen. Mit externen Lautsprechern bemerkt man davon nach wie vor nichts. Seeeehr seltsam !

Inzwischen hatte ich eine der Valvo-Originalröhren EL84 als leicht defekt ausgemacht, die Spannung an deren G1 stieg nach 20 Minuten auf knapp 300mV, thermische Gitteremission. Eine andere Röhre rein und das war weg.

Gruß
Holger

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BeitragVerfasst: Fr Okt 18, 2013 15:59 
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Hallo Holger!

Der beschriebene Effekt lässt für mich eigentlich nur ein Schluß zu.
Du hattest ja geschrieben, daß Du genau diesen Klangeindruck auch bei einem Grundigradio dieser Zeitspanne hattest (5195).
Da wird mit an grenzender Sicherheit die Schaumstoffdichtung zwischen Lautsprecher und Schallwand marode gewesen sein (silbernes LSP-Chassis). Die gehört grundsätzlich bei diesen Lautsprechern gewechselt. Ist das gemacht, sind auch die Bässe wieder knackig (akustischer Kurzschluß). Aber ist ja nun sowieso zu spät bei dem Gerät.
Bitte kontrolliere diesen Fakt mal bei dem Loewe.

paulchen


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BeitragVerfasst: Fr Okt 18, 2013 16:18 
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Paul, Du hast völlig recht ! Ich habe gerade einen LS abgenommen, diese Schaumstoffdichtung zerbröselte unter Berührung zu Pulver. Nun liegt der LS im eingebauten Zustand aber direkt mit der Blechkante auf der Hinterseite der Schallwand auf. Wofür braucht es dann diese Dichtung ? Das verstehe ich nicht, andererseits werden die Hersteller sie auch nicht ohne Sinn da angebracht haben. Kannst Du mir erklären,wofür genau diese Dichtung gut ist, und womit man sie ersetzen kann ? Oder reicht einmal mit Heißklebstoff außen rum ?

Danke !
H.

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