Vagabund hat geschrieben:
Charlie, Dein Wort in Gottes Gehörgang... Leider wird man oft genervt abgewiesen oder bekommt doch nicht die Antwort, die man gerne hätte... Als Quereinsteiger oder junger Interessent hat man es mit der Materie wirklich nicht leicht... leider.
Genau so isses.
Mir ist es auch schon mehr als einmal passiert das ich zB im Museum sinngemäß mit den Worten, was willst du den hier, das interessiert euch jungen Leute doch eh nicht, begrüßt wurde.
Und auch sonst kann ich bestätigen, das viele "Alte" lieber zeigen, dass sie viel besser sind als die anderen und der "junge Interessent" ja eh nix weis oder kann. Somit wird in der Regel ziemlich erfolgreich jegliches Interesse im Keim erstickt.
Ich weis schon garnichtmehr wie oft ich (mit Jg. 85) gehört habe "ach Kassetten, das kennst du ja garnicht, ihr habt ja alle schon immer MP3...".
Auch kommt es SEHR oft vor, das die Museumführer lieber die Besucher mit irgendwelchen Geschichten "von früher ausm Krieg" (oder wahlweise auch persönliche Krankheiten) die Ohren blutig reden, statt einfach was zum Museum und der Austellung zu erzählen.
Wenn ich ein Museum besuche, will ich etwas über das Museum wissen und nicht die Lebensgeschichte des Museumführers.
Wenn man, vorallem jünger Leute dafür begeistern will, muss man sich eben auch die Zeit nehmen und auch ggf. "dumme" Fragen beantworten.
Die Zeiten das die "Jungend" vor lauter langweile sich damit beschäftigt hat sind lange, lange vorbei.
Ich bin jetzt schon über 10 Jahre im Radiomuseum Linsengericht. Es ist in der Tat so das viele Kinder ziemlich interessiert sind und viele (oft wirklich gute!) Fragen stellen.
Wenn die aber als erstes hören: du hast eh keine Ahnung davon, ich zeig dir erstmal nen Kassettenrekorder, ist es klar das die keinen Bock mehr haben.
Dazu kommt aber auch, dass sich viele auch einfach zu weit aus dem Fenster lehnen. Erst sind es absolute super Radioexperten, sie sammeln ja schon gefühlt quasi seit immer Radios, kommt man aber mit konkreten Fragen gehts mit ähm, öh ja los. Entweder verschwinden diese Leute dann, oder man bekommt irgendwelche Sau doofen Antworten. Wo wir dann wieder beim interesse im Keim ersticken sind...
Also: klar, die "Jugend" hat heute viel mehr Möglichkeiten ihre Zeit zu verbringen, trotzallem gibt es noch genug mit Technikinteresse.
Hat man wirklich interesse, mehr junge Leute für unser Hobby zu begeistern, ist es erforlderlich denen auch etwas entgegen zu kommen, auch scheinbar dumme Fragen geduldig beantworten und nicht von oben herab Radiogott zu spielen.
Und falls man doch mal eine Frage nicht beantworten kann, auch mal zugeben, das man es nicht weiß, statt sich über die Frage lustig zu machen.
Wobei ich hin und wieder auch den Eindruck habe, das man nur jammert (die Jungend, die Jugend) um zu jammern, in Wirklichkeit will man doch lieber unter sich bleiben und sich über die gute alte Zeit unterhalten.
Soweit meine Erfahrungen, ich habe 1999 mit 14 mein erstes Radio gekauft, seit 2001 treibe ich mich im Radiomuseum rum.