Weil es gerade so nett passt, hier ein kurzer Exkurs zum Thema künstlicher Nachhall:
Der Nachhall wird bei dem Philips elektromechanisch mit einer Metallfeder erzeugt und hört sich auch so an. Unter uns Studioleuten hieß sowas
Matrazenhall und war schlichtweg indiskutabel.
Es gab halt früher nicht viele Möglichkeiten, Hall zu erzeugen. Große Studios und die Funkhäuser hatten einen eigenen Hallraum. Zur Not taten es auch ein Lautsprecher und ein Mikrofon in einem... naja... Sanitärrraum. Oder man steckte den Künstler gleich samt Mikrofon hinein. Es heißt, die Aufnahme von Malaguena mit der Valente sei so im Köln-Höhenberger Polydor-Studio zustande gekommen.
Kompakter waren die
Hallplatten der Firma EMT aus dem Schwarzwald. Hier wurde eine dünne, in einem Rahmen gespannte Stahlplatte, später auch eine Goldfolie, an einem Ende erregt und am anderen Ende abgenommen. Die Dinger waren höllisch schwer, sauteuer und sehr empfindlich.
Hammondorgeln hatten ebenfalls Hallspiralen.
Ralf