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 Betreff des Beitrags: Einen VE "tunen" - von Stockhusen
BeitragVerfasst: Mo Jan 26, 2009 23:17 
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Hallo,

nach langer Zeit wieder einmal etwas Konstruktives von mir. War mir in den letzten langen Wochen einfach so nicht möglich.

Folgenden Link habe ich auf einer Schellack-Sammler-Seite am Wochenende gefunden. Ich kannte dieses Buch zwar schon wesentlich länger, habe es da aber das erste Mal sehen und lesen können. Kann man sich dort runterladen.

http://schellacks.de/data/ve301.pdf

Spannendes Buch, allerdings aus dem deutschen Absurdistan. Alles, was dort beschrieben und gedruckt und verkauft wurde, das durfte man ja nur wissen und einbauen, aber nicht nutzen. Sonst hätte man ja Adolfs gesiebte Luft geatmet.

Gruß Ralph

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BeitragVerfasst: Di Jan 27, 2009 1:24 
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† Siemens D-Zug
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Hallo Ralph,

ich weiß nicht, - auf Anhieb kann ich eigentlich nichts "Staatsfeindliches" erkennen.
Die beschriebenen Verbesserungen sind eben nur "Tuning" eines VE.
Rundfunkteilnehmer, die sich von vornherein ein besseres und teureres Gerät gekauft hatten, bekamen sowas schon mitgeliefert.
Die "feindlichen" Frequenzen waren schon vorher zu empfangen. Es konnte nichts empfangen werden was nicht ohnehin schon möglich war.
Dieser Fernempfang war ja auch z.B. dann wichtig, wenn jemand in München einen Sender aus Hamburg hören wollte. Wenn darüber hinaus dann "zufällig" auch der Empfang von BBC London möglich war, so war sicher der eine oder andere Volksgenosse nicht unbedingt undankbar über diesen Umstand.

Du kannst sicher sein, - wenn gegen dieses Büchlein irgend eine Handhabe bestanden hätte, dann wäre es ganz schnell auf der schwarzen Liste gelandet. :wink:

Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: Di Jan 27, 2009 10:56 
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Ich glaube auch, dass der VE Besitzer der damaligen Zeit mehr Mühe darauf verbracht hat, die Rückkopplung richtig zu bedienen. Selbst etwa eine Kurzwelle einzubauen wird er nicht gewagt haben. Die Regel war Einsenderempfang, obwohl auch Fernempfang möglich wäre. Aber die Einstellerei - immerhin schwieriger als beim Super - wurde eher gescheut. Mag sein, dass das im Krieg anders war.
Aber das nette kleine Buch war für viele sicher mit sieben Siegeln. :wink:

MfG Heiner

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MfG Heiner
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 Betreff des Beitrags: Einen VE "tunen" - von Stockhusen
BeitragVerfasst: Di Jan 27, 2009 18:07 
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Hallo,

'der VE- so noch besser' , war als Druckwerk Bestandteil der VE- Vermarktungsstrategie.

Besitzern sollte es die Vielseitigkeit dieses 'Kassenmodells' und den daraufhinweisenden stolzen Besitz suggerieren, Interessenten den Kauf schmackhafter machen. So doof waren ja der Altkanzler und sein Propagandaminister nun auch nicht.
Entsprechend unverfänglich- und da muß ich Rocco recht geben- war das Buch auf jeden Fall.
Natürlich sollten die Geräte damit nicht BBC- tauglich werden. Und mit Kurzwelle hätte das wohl geklappt.
Hier wurde jedoch an die Mündigkeit und Vernuft des (überwachten und verängstigten) Volksgenossen gesprochen, der sich bei Vorstellung der zu gewärtigenden Strafe gefälligst mit den Reichssendern begnügen sollte.
In dessen Ausstrahlungsgebiet war dieses Büchlein bis zum Kriegsbeginn zu haben.
Einen KW- Umbau habe ich bei bisher keinem VE festgestellt, aber Sperrkreisumbauten, vornehmlich eigene, hatte ich schon zuhauf erlebt.

Die letztendliche Rundfunk- Erfüllung war dann doch der Superhet.
Der VE kam dann auf den Küchenschrank.
Der "Trend" zum Zweitgerät wurde damals schon recht listig von der Rundfunkindustrie impliziert.

In aller Regel wurde, wie von Heiner treffend geschrieben- der starke örtliche Sender empfangen, weil der ja auch die lokalen und aktuellen Meldungen brachte- ohne Schwund. Und viel Tanzmusik, willkommene Ablenkung in der düsteren Zeit.

Ich habe vor einigen Jahren auf dem Flohmarkt in Berlin einen VE 301 dyn von AEG erstanden, der sah innen noch aus wie neu. Und der läuft, nach nunmehr insgesamt 70 Jahren noch tadellos. Der starke Sender hier(D- Radio) kommt manch mal ohne Antennendraht abends rein. Das versetzt mich immer wieder in Erstaunen.

Gruß drahtfunk :idea:

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BeitragVerfasst: Sa Jan 31, 2009 1:25 
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Hallo,

es ist mit Sicherheit alles richtig, was ihr geschrieben habt.

Trotzdem..... - :

In den letzten 3 Jahrzehnten ist so vieles aus der NS-Zeit nachgedruckt worden und somit auch als Dokument öffentlich zugänglich.

Neben den Protokollen des Nürnberger Prozesses sind auch die Protokolle des OKH und auch in einem mehrbändigen Werk, dort zwar nur Auszugsweise, was aber immerhin noch tausendweis an Seiten ist, die Ermittlungsprotokolle der Gestapo veröffentlicht.

In der Ermittlungsweise der Gestapo kann man z.B. nachlesen, daß die Herren im langen, schwarzen Ledermantel immer, zumal in der Kriegszeit, eine besondere Obacht auf den VE hatten, da dessen Skala relativ schnell verblich.
Ich habe sogar gelesen, in Tagebüchern von Leuten, die im Untergrund tätig waren, die Skala des VE immer wieder neu zu verstellen, sodaß die Präferenz des eigenen Gerätes zu Auslandssendern erst einmal nicht anzusehen war.
Eine Skala, siehe auch größere, teurere Geräte, wo nur ein hauchdünner Reiter die Sendereinstellung markiert, war da unkritisch.
Neben der Tatsache, daß Geräte der gehobenen bis hohen Preisklasse ohnehin kein Massenprodukt waren.
Wer in dieser hohen Preisklasse kaufen konnte und trotzdem, mit dem Gerät ja erst recht, Auslandssender gehört hat, dem wurde, so Goebbels 1943 in der Sportpalastrede, "der Kopf zwischen die Füße gelegt".

Der VE ist d a s Massenprodukt dieser Jahre, und hätte man die Massen in ihrer Finanzkraft damit schon hinlänglich erreichen können, bei der Propaganda- und Indoktrinierwut dieser Zeit und dieser Regierung, dann wäre es wahrscheinlich nicht einmal zu dem noch abgespeckteren DKE gekommen. Damit hat man aber auch noch die letzten, die mit dem ganz kleinen Geldbeutel, erreicht.

Die Geräte sich aber empfangsseits mehr als bescheiden, was sie wohl auch sein sollten.

Der VE vom Konzept, siehe den sehr guten Artikel dazu von Hans. M. Knoll im radiomuseum.org, war wohl auch, noch zu demokratischen Reichszeiten, geschaffen und erdacht worden. Aber mit anderem Hintergrund. Erdacht wurde er, um die Massen auch am Radioempfang partizipieren zu lassen.

Nach dem 5. März 1933, erst recht nach der Verabschiedung des Gesetzes zur "Behebung der Not von Volk und Reich" (Ermächtigungsgesetz), laufen die Uhren dann anders.
Ein in der weimarer Zeit erdachtes, preiswertes Gerät mit den aus dem Preis resultierenden notwendigerweise existierenden Beschränkungen, wird hier zum Mittel der Indoktrination. Für viele erlangbar wegen des geringen Preises, darüberhinaus nur in sehr engem Rahmen einsetztbar.

Ein solches Gerät hätte sich der Herr Dr. phil.Goebbels auch selbst erdacht, hätte es das nicht schon gegeben. Nur so war auch diese unglaublich schnelle Massenproduktion möglich ( s. Artikel Knoll).

Den Volksempfänger "tunen" zu können, und Stockhusen ist nicht der einzige in dieser Zeit, der versucht, diesem für diese Entwicklungszeit bereits "Behelfsempfänger", das Laufen beizubringen, und dieses veröffentlichen zu dürfen, ist auch der Tatsache geschuldet, daß die Dritt-Reicher, allen vorran der Propaganda-Goebbels, durch vieles bemüht war, dem Volke und dem Ausland "Zückerchen" zu geben.
Während der Kriegszeit ging der Zucker dann aus. Übrigens besonders denen, die einen fernempfangtauglichen VE hatten und die Gestapo es auch noch nachweisen konnte.

Was ein VE heute empfängt, das muß man übrigens nicht großzügig versuchen, auf die damalige Zeit zu interpolieren. Wir haben es heute mit unseren Sammlergeräten häufiger damit zu tun, das diese übersteuern. Die Sender schaffen inzwischen mit deutlich mehr "KWuppdich". Und das gilt nicht nur auf UKW, das gilt auch für die Lang- und Mittelwellensender. Wenn also heute ein klasse betriebsbereiter VE oder sogar DKE tolle Sachen empfängt, so läßt das gar keinen vernünftigen Rückschluß darauf zu, was mit dem einen 33/34 und mit dem kleinen Bruder 38 empfangbar gewesen ist.
Wer 1939 Radio gehört hat, der hat in Götterswickerham (liegt bei Köln) ohne Stockhusen nur den angeschlossenen Reichsrundfunk gehört, aus Köln, nicht wesentlich mehr. Sollte er auch nicht!
Wäre von hause aus auch Hamburg möglich gewesen, bei reinen Reichssendern ohnehin unsinnig, da wäre nichts neues zu erfahren gewesen für die Rheinländer außer dem Tidenhub auf der Elbe, den benötigt man aber im Rheinland nicht - dann wäre auch problemfrei Antwerpen möglich gewesen. Dieser ausserreichlich-weltliche Bezug war im Dritten Reich aber gar nicht gedacht. Das Berliner Gegröle sollte in jedes Wohnzimmer, in jede Küche, nicht die Stellungnahmen des Auslandes dazu.

Und so schließt sich der Kreis meiner Argumentation. Der Verweis darauf, teurere Radios hätten diesen Empfang ohnehin möglich gemacht, greift nicht. Diese waren, das Exportsegment einmal ganz beiseite geschoben, dem VE und DKE gegenüber als Massenartikel, nur einer relativ dünnen Gesellschaftsschicht vorbehalten. Die, um diese teuren Radios zu kaufen, auch gut verdiente, auch gut am Reich verdiente. Und so sah es ja auch am Ende dieses "gloriosen" Reiches aus: Nicht der kleine VE-Besitzer war plötzlich als erster an der Spritze, wenn es um die "Persilscheine" ging, da waren auch die Leute zuvorderst, denen es ein leichtes war, einen Blaupunkt oder Telefunken mit automatischem Senderfang zu kaufen. (Wenn ich das richtig sehe und alte Dokumente richtig gelesen habe, dann hätte alleine einer meiner Opas für den großen Telefunken 6 Bruttogehälter * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt* müssen - abenteuerlich - da hätte er sogar besser über ein Auto nachgedacht.)

Auch weitere Bemerkungen muß es dazu nicht geben. Radioempfang, das war damals, im Vergleich zu heute, ein neues, viele Menschen interessierendes, spannendes Medium. Wir haben in den zwanziger und auch dreißiger Jahren eine große, ganz offensichtlich auch den Nerv der Zeit treffende, Medienvielfalt, die sich einzig und allein mit dieser Technik beschäftigt. Und viele Leute haben sich damit beschäftigt. Wahrscheinlich gibt es aus den zwanziger Jahren mehr Selbstbauten als Industriefertigungen, bishin zu komplizierten Reflexempfängern oder Superhets, deren Empfang dreistufig ausgeführt ist mit vier- oder fünfstufiger Verstärkung, was es so z.T. nur in den Zeitschriften gab. Gleiches gilt für Heterodyn- und Neutrodynempfänger und deren Konzepte. Da muß man mal sehen, was Verfasser wie Nesper nicht nur als Bücher, sondern auch in Monatszeitschriften in hoher Auflage verfasst haben. Es gibt aus den zwanziger Jahren auch viele Fotos von solchen Selbstbaugeräten, von Ausstellungsständen der Zulieferindustrie.
Mit anderen Worten, zwischen 1933 und 1940, der Zeitnähe geschuldet, hat auch jeder Interessierte noch gewußt, was in dem Stockhusen steht - und was man damit machen kann.
Heute ist das, sonst hätten wir einen soviel größeren Zulauf in den Foren und Sammlerzirkeln, eher zeitentrückt.

Guß Ralph

PS: Wenn die Radiowerkstatt diesen Artikel ließt, dann wäre mir sehr an ihrer Meinung gelegen!

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BeitragVerfasst: Mo Feb 02, 2009 12:27 
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Hallo in die Runde,

Es ist wirklich eine spannende Frage, inwieweit der VE 301 seinerzeit fernempfangstauglich war.

Vor Jahren wollte ich das mal genauer untersuchen. Weil ich keinen VE 301 besitze, hatte ich mir ein einfaches Mittelwellen-Rückkopplungs-Audion selber zusammengeschustert, allerdings nicht mit Röhre, sondern der Einfachheit halber mit einem Doppelgate-FET. Auch wenn es demnach technisch anders gelöst ist als beim VE, so ist doch das Empfangsprinzip dasselbe, und die Ergebnisse können demnach auch nicht besser sein als beim VE.

Zu meiner Überraschung war - in den Abendstunden - damit eindeutig Fernempfang möglich, bei halbwegs angepasster Antenne sogar vergleichsweise gut. MW-Stationen, die über einen Vergleichs-Superhet nur mäßig reinkamen, waren jedenfalls auch über das Audion noch hörbar. (Lange habe ich das allerdings nicht durchgehalten, das penetrante 9-kHz-Interferenzpfeifen der Selbstbau-Schaltung macht einen irgendwann narrisch.)

Der VE 301 mit seiner ausgereiften Industrie-Schaltung wird dann also hinsichtlich des Fernempfangs keinesfalls schlechter gewesen sein.

Natürlich war das keine ojektive Messung, sondern nur ein grober Vergleich. Genaueres könnte man evtl. feststellen, wenn man mit sehr schwachem "Output" einen Prüfsender laufen lässt und die beiden Vergleichsgeräte im Nebenzimmer aufstellt. Zweckmäßigerweise sollte man dann aber gleich einen "echten" VE nehmen.

Es ist wohl ohnehin davon auszugehen, dass der VE nicht mit dem Hauptziel entwickelt wurde, keinen Fernempfang zu ermöglichen. Die Devise hieß damals sicher nicht: "möglichst schlecht", sondern "möglichst bezahlbar". Der Nachteil war dann halt zwangsläufig die umständliche Bedienung (bei einem Audion muss man immer gleichzeitig an der Frequenz und an der Rückkopplung justieren), und das hat "Otto Normalverbraucher" sicher nicht dazu animiert, auf Wellenjagd zu gehen.

Wenn ich damals gelebt hätte, dann hätte ich mir wahrscheinlich einen solchen VE gekauft (und das Stockhusen-Buch dazu), denn ausgewachsene Superhets waren schlicht zu teuer. Von Dauer wäre die Freude aber sicher nicht gewesen, denn es ist offen, wie lange ich dann noch gelebt hätte - egal ob an der Front oder im Luftschutzkeller.

Gruß Ben


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BeitragVerfasst: Mo Feb 02, 2009 19:44 
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PL504 hat geschrieben:
Was ich noch dazu sagen möchte:
Je länger die Antenne, umso höher auch die Eingangsspannung. Das heißt: Theoretisch könnte mit einem VE und entsprechend langer Freileitung die Empfangsleistung eines Mittelsupers erzielt werden. Das Problem wird dann aber die mangelhafte Trennschärfe sein. Mit einem zusätzlichen Sperrkreis läßt sich auch nur ein störender Sender ausblenden.


Und dann spricht man von drahtloser Übertragungstechnik. :hello:

War ein Scherz

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 Betreff des Beitrags: Einen VE "tunen" - von Stockhusen
BeitragVerfasst: Di Feb 03, 2009 16:48 
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Hallo,

und wenn man die Antenne nur lang genug macht, erreicht man irgendwann die Sendestelle und hat eine Standleitung.

Und nun wieder Werbung...

Aber mal im Ernst: Fünf bis sechs Meter Litze reichen bei intaktem Gerät völlig aus, um adäquaten Empfang zu haben.

Wenn ich die Antennenleitung bei meinem VE 301 W mit der Dachrinne verbinde, ist die Lautstärke gerade noch auf Zimerlautstärke herunter zu bekommen. Trotz alter Röhren. Dabei: letzte Antennen-Buchse und Rückkopplung Anschlag links.

Gruß drahtfunk

:idea:

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BeitragVerfasst: Fr Mär 06, 2009 14:34 
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Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
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Für die VE- Geräte gab es sogar einen käuflichen Vorverstärker mit AF7, der genau auf die seitliche Antennenbuchsenleiste mit den vielen Buchsen paßte, also direkt fur dieses Gerät entwickelt, sah auch passend aus, dunkelbraunes Bakelitgehäuse, ähnliche Friktionsskala, so ein Gerät hatte ich selbst mal gehabt- und damit war der Empfang sowas von gut, mit Einstellung auf das hochfrequente Ende des Mittelwellenbereichs und nur sehr, sehr leicht angezogener Rückkopplung war am hochfrequenten Ende ein hervorragender Fernempfang möglich- beinahe wie mit einem Super, abends Sender neben Sender, das Ding ist also Tuning vom Feinsten.
Wieviele dieser Geräte überlebt haben, angesichts der Unerwünschtheit des Empfangs ausländischer Sender in den letzten Jahren des "Tausendjährigen Reichs"... auf jeden Fall war es industriell hergestellt, Hersteller m. E. nach Fa. Roland Brandt, Nicht das Körting gerät bei Jogi.

edi


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 Betreff des Beitrags: VE Vorverstärker
BeitragVerfasst: Fr Mär 06, 2009 16:51 
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Hallo,

das wär' natürlich d e r Hammer, wenn man heute den eben beschriebenen Eingangsverstärker hätte.

Ich hatte mal einen VE 301 W mit eigens dafür entwickeltem Membra- Sprerrkreis.
Das war ein recht fettes Teil mit eigens beleuchteter Zeigerskala, das auf die Abstimmachse aufgesetzt war und seitlich mit einem Kombistecker alle Buchsen verdeckte und nur eine Antennenbuchse freigab und den Erderanschluß.
Dieser Sperrkreis hing wie ein Balkon vorn am Gerät und verdeckte das Rundfunksymbol völlig. Das Ding nannte sich VE- Automat und hatte eine Antennenumschaltung mit Druckknöpfen. Das ganze kostete im Jahre 1937 stolze 18,50 RM.

Die schon erwähnten Vorverstärker- oder besser Vorsatzgeräte gab es meines Wissens wirklich von Roland Brandt, Berlin und waren Bestandteil der 'Columbus'- Serie.
Ebenfalls im Jahre 1937 gab es da den 'Brandt Columbus 55' für den VE 301 W, mit einer RENS 1284 (Quelle: Katalog Prohaska, Berlin- Prenzlauer Berg, Gleimstraße 20, der Radio- Mogul im Vorkriegs- Berlin).

Der VE wurde dann auf dieses Zusatzgerät einfach draufgestellt, wie auf einen Sockel. Für 35,- RM, also den halben VE- Preis.
Entsprechend selten dürfte das Gerät sein.
Ich habe so ein Ding auch noch nie in Farbe gesehen.

Gruß drahtfunk.Bild

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Fr Mär 06, 2009 17:25 
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Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
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Wohnort: Mecklenburg- Vorpommern
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Das Gerät war m. E. von Braun oder Brandt, aber der Hammer: Sah aus wie der Membra- Sperrkreis, aber größer, mit einer liegenden AF7, und dann gab's noch einen, kleiner als die Körting- Vorsätze, mit einer Skala exakt wie der VE Dyn, weiß nicht welcher Hersteller, vielleicht der Braun.... Beide Geräte habe ich noch nirgends als Foto gesehen.
Der mit den Steckbuchsen war Hammer.... leider habe ich das Ding weggegeben, Na ja, da war ich 11 oder 12...

Mache jetzt Fotos, habe auch ein paar extrem seltene Fundstücke, poste ich vielleicht heute noch.

edi


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 Betreff des Beitrags: VE
BeitragVerfasst: Fr Mär 06, 2009 21:59 
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Registriert: Do Feb 26, 2009 22:11
Beiträge: 5
Hallo unser ersters Radio ,es war nach dem Krieg ,war auch ein VE / oder doch nicht ? bestückt mit zwei RV 12 P 2000 und einer grossen Röhre (Gleichricher?) wir kauften dieses Gerät von einem Wiener Hamsterer / Zahlungsmittel Butter ! es hatte einen"Freischwiger LS" und auch einen Langwellenbereich (ein Sender) welcher meist von Störsendern überlagert war Damit man überhaupt eine Empfang hatte war eine lange Antenne welche vom Hausgiebel bis zum Scheunengiebel reichte nötig . Als mein Vater 1955 das erste richtige Radio gekauft hat - ein Hornyphon REX mit UKW Preis fast 2000 ATS / 270 DM konnten wir gar nicht glauben dass man da die Lautststärke ohne pfeiffen erhöhen konnte .Beinahe wäre mit dem REX das Haus (ich hate diesen später neben dem Bett aufgestellt) abgebrannt weil ich diesen Morgens nicht abgeschalltet hatte und wegen irgend einen Defekt zu brennen begann. ( Etwa 1970) Der Wellenbereichsschalter hatte oft schlechten Kondakt so das oft nichts zu hören war.Ja Ja lang ist`s her . mfg sepp


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Sa Mär 07, 2009 17:20 
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Registriert: So Dez 28, 2008 16:44
Beiträge: 2573
Wohnort: Essen-Ruhr
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo Sepp,
kann es sein, dass euer erstes Radio ungefähr so aussah?
http://tinyurl.com/bmg28y oder
http://www.radiomuseum.org/r/eltra_145gw.html oder so
http://www.radiomuseum.org/r/blaupunkt_ ... w_145.html
Oder war er nicht auf Basis des DKE?

_________________
Gruß Stephan

Röhre gut, alles gut
Ein Wunder ist das elektrisch Licht, manchmal geht es, manchmal nicht. :idea:

RIP WDR Langenberg 720kHz (6.07.2015 - 02:00)
RIP DLF Nordkichen 549kHz (31.12.2015 - 23:50)


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Sa Mär 07, 2009 22:46 
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Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
Beiträge: 3354
Wohnort: Göppingen
Hallo,

das Radio vom ersten Link habe ich wohl gesehen solange die Auktion noch lief. Das wurde gnadenlos verbastelt.
Zwar hätte mich das generell nicht vom Kauf abgehalten, - aber dann nicht zu dem Preis.

Gruß

Rocco11

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The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related


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