Für den überlangen Langwellenbereich auf alten Radios gibt es drei Gründe:
1.: der frühere Mittelwellenbereich ging von ca. 500 bis 1550 kHz, also eine Frequenzvariation von etwas mehr als 1:3, was mit einem normalen Drehkondensator an einem Stück zu schaffen war. Überträgt man diese Frequenzvariation auf Langwelle und beginnt bei 150 kHz, kommt man automatisch auf über 450 kHz am oberen Ende.
2.: früher gab es in manchen Gegenden Sender, die auf Frequenzen über 400 kHz sendeten, z. B. in Russland, Skandinavien und Schweiz (Sender Genf).
3.: früher gab es auch in manchen Gegenden Drahtfunk, der auf Langwellenfrequenzen übertragen wurde, auch oberhalb des offiziellen LW- Rundfunkbereichsende bei ca. 285 kHz. So belegte der Schweizer Telefon- Rundspruch Frequenzen bis ca. 345 kHz. Daher wurde bei Radios der Langwellenbereich so ausgelegt, dass diese Frequenzen empfangen werden konnten. Die deutschen Radio- Hersteller wollten ja schließlich auch gerne in die Schweiz exportieren.
