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 Betreff des Beitrags: Rigoletto 59
BeitragVerfasst: So Mai 24, 2009 9:08 
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Registriert: Sa Mai 23, 2009 17:44
Beiträge: 12
Wohnort: berlin
Hi,

wie schon einmal erwähnt habe ich von meiner Oma ein Rigoletto 59 geerbt. Ich habe dieses Forum gefunden weil hier relativ viel über diese Radioart steht.
Ist dieses Teil jetzt eigentlich etwas Besonderes oder Standart?
Ich habe das Radio bisher schon ausprobiert. Es läuft auch. Allerdings hat mich eines sehr verunsichert. Hier steht so viel über "Ero 100"-Kondensatoren und da sind jede Menge davon drin. Muss ich die nun wirklich alle austauschen?

lg Kai :roll:


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BeitragVerfasst: So Mai 24, 2009 9:43 
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Mitgliedschaft beendet

Registriert: Mo Jun 26, 2006 21:31
Beiträge: 1819
Du hast also das Radio hier (siehe Foto)

Sieht meinem Traviata 58 zum verwechseln ähnlich.

Ich hab an meinen Radios noch so gut wie garnichts ausgetauscht...wenn es spielt, warum dann zerlegen ?

Meine Meinung !

Aber man sollte ein 50 Jahre altes Gerät niemals unbeaufsichtigt laufen lassen.
Das hab ich mir hinter die Löffel geschrieben als mir mein Siemens Großsuper G8 damals aufgedampft ist, als ich grad im Bad war.


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BeitragVerfasst: So Mai 24, 2009 11:47 
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Registriert: Fr Sep 05, 2008 16:33
Beiträge: 203
Wohnort: St. Gallen
Hallo,
ich tendiere auch dahin, nicht einfach aus Prinzip alles auszutauschen. Die kritischen Bauteile würde ich allerdings mindestens einmal kontrollieren (Koppelkondensator/Kathodenelko der Endstufe, ev. Kondensator am Ausgangstrafo, Strom am Trafoausgang und je nach Schaltung noch ein paar Teile).

Gruss:
werners


Zuletzt geändert von werners am So Mai 24, 2009 12:26, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: So Mai 24, 2009 11:48 
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Registriert: Sa Mai 02, 2009 12:52
Beiträge: 1650
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Dietmar hat geschrieben:
Aber man sollte ein 50 Jahre altes Gerät niemals unbeaufsichtigt laufen lassen.


Sehr wichtig! Es kann durchaus sein, dass sich einige Kondensatoren erst nach einiger Betriebszeit verabschieden. Hier gibt es eine sehr schöne Übersicht zu dem Thema.
Wie gesagt: wenn die Dinger platzen, ist das auf jeden Fall ärgerlich. Ich habe letztens ein Radio nach 40 Jahren Standzeit im Keller wieder kurz in Betrieb genommen, und nach weniger als 2 Minuten zischte es und das Chassis war mit Teer vollgespritzt. Wenn die Originalität nicht so wichtig ist (wie z.B. bei einem seltenen Gerät), empfehle ich: Tauschen!

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BeitragVerfasst: So Mai 24, 2009 16:01 
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Registriert: Sa Jan 31, 2009 21:00
Beiträge: 813
Wohnort: Confoederatio Helvetica
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo 30cm,

Ich bin einer der Wenigen, die aus "Prinzip" wechseln.

Ich lerne Elektroniker und habe auch schon mit Arbeitskollegen darüber diskutiert.

Generell sind die meisten Bauteile nicht unbedingt "schlecht"

SIe sind einfach älter und nicht so professionell gebaut worden wie heute.

Wenn ich sehe, dass ein 50Jähriger Siebelko gut ist, dann lasse ich ihn drinn.

Wenn ich jedoch aus irgend einem dummen Grund das Chassis wieder rausnehmen muss, wechsle ich gleich alles kritische.

Es ist halt schon nervend, wenn man Bauteile drinn lässt und sie dann 10Minuten später abrauchen und man wieder alles auseinandernehmen muss^^


Lange Rede, kurzer Sinn:

Wechsle die Papier-Eros und den Siebelko (falls er heiss wird und spuckt).

Dann kann man (meistens) das Radio in Betrieb nehmen.

Wie meine Vorredner bereits so schön gesagt haben: "Einfach immer unter Aufsicht laufen lassen"!

Man muss aber nicht gleich Angst haben, dass einem die Bude abbrennt.

Dennoch ist die ganze Sache wachsam zu geniessen.

Und über Nacht oder bei Nichtbenutzung vom Netz trennen.



gruss


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BeitragVerfasst: So Mai 24, 2009 17:19 
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Registriert: Sa Mai 23, 2009 17:44
Beiträge: 12
Wohnort: berlin
Hi!

Danke für die Antworten. :D Also löten kann ich etwas. Das müsste machbar sein. Habe schonmal einige Kemo-Bausätze gebaut.
Mein Radio sieht aber anders aus als auf dem Bild von Dietmar. Das ist es: http://www.radiomuseum.org/r/nordmende_ ... 9_614.html
Wo ist eigentlich dieser "Koppelkondensator", der soll nach den Agaben von euch ja besonder gefährlich sein??

lg Kai


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BeitragVerfasst: So Mai 24, 2009 17:28 
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Registriert: Do Dez 28, 2006 17:03
Beiträge: 1887
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hallo,

ein Koppelkondensator verbindet - vereinfacht ausgedrückt - die Anode einer Röhre mit dem Steuergitter der nachfolgenden.
Bei Isolationsmangel verschiebt sich der Arbeitspunkt der folgenden Röhre mit Gefahr deren Überlastung.


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BeitragVerfasst: So Mai 24, 2009 17:30 
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Registriert: Sa Mai 02, 2009 12:52
Beiträge: 1650
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Ja, Kemo-Bausätze sind toll :-) Habe auch schon einige davon gebaut.
Der Koppelkondensator trennt Wechsel- und Gleichspannung und ist einer recht hohen Belastung ausgesetzt, deswegen sollte man da nicht auf 50 Jahre alte Technik vertrauen.
Hast du eigentlich einen Schaltplan zu dem Gerät? Das ist für Restaurationen immer sehr hilfreich, besonders wenn das Gerät verbastelt ist.

Gruss, Niko

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BeitragVerfasst: So Mai 24, 2009 18:18 
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Registriert: Sa Jan 31, 2009 21:00
Beiträge: 813
Wohnort: Confoederatio Helvetica
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Aha du scheinst den gleichen Radio zu haben wie ich xD

Dann ist meiner doch kein 60er sondern ein 59er =S

Eben, ich kann momentan grad gut helfen, bin auch mitten in der Restauration.


Die gelben Kondenser müssen allesamt raus.
D.h unten bei den Röhrensockeln und oben bei der Platine.

Dann noch speziell ein Auge auf den Hochvolt axial Elko werfen, der hämisch unter der Abdeckung der EABC 80 hervorgrinst.

Dann gibts in der Nähe noch einen gelben 0.22uF der ebenfalls raus sollte.


hoffe konnte helfen gruss


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BeitragVerfasst: So Mai 24, 2009 19:03 
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Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16
Beiträge: 7366
Yves,
nochmals, Du hast ein ´60.
Dein Klangregister ist oben in der Schallwand. Wo ist es bei dem ´59?
Nun such mal in der Schallwand. Ich würde sagen sehr viel weiter unten :wink: .

paulchen


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BeitragVerfasst: So Mai 24, 2009 19:58 
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Registriert: Fr Okt 26, 2007 10:24
Beiträge: 1905
Wohnort: Braunschweig
Hallo,
den Austausch aller Papierkondensatoren kann man nur empfehlen, die sind 100%ig alle kaputt. Allerdings braucht man dazu das Know-how und entsprechende praktische Kenntnisse, nach Möglichkeit sollte man es dann auch so machen wie in den Beiträgen zum Thema Kondensatortausch von Rocco11 beschrieben und dabei nicht das komplette Gerät total verbasteln.
Der Austausch ist notwendig aus Sicherheitsgründen und natürlich auch, wenn das Radio den besagten Röhrenklang haben soll.
Unrestaurierte Radios sollte man nur zum Anschauen als Deko-Objekt hinstellen und nicht einschalten, vom Klang ist da sowieso jedes 3-Euro China-Radio um Klassen besser.
Den Selengleichrichter sollte man zunächst in Ruhe lassen und nicht gleich tauschen, wenn dieser zu warm wird liegt es fast immer an einer zu hohen Stromaufnahme aufgrund der vielen defekten Kondensatoren.

Gruß

Roland


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 Betreff des Beitrags: Nicht immer
BeitragVerfasst: Mo Mai 25, 2009 22:34 
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Registriert: So Mai 24, 2009 22:18
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[quote="Funkschrotti"]Hallo,
den Austausch aller Papierkondensatoren kann man nur empfehlen, die sind 100%ig alle kaputt. Allerdings braucht man dazu das Know-how und

Sorry das ich da jetzt widerspreche, vor allem weil ich bis vor kurzem auch noch diese Meinung vertreten habe. Dann aber hatte ich mein erstes "DDR"-Gerät in den Fingern und Überraschung Pur: Alle Papierkondensatoren und Elkos der Firma Frolyt waren noch 100% in Ordnung! Man darf sich gerne den Reparaturbericht auf meiner HP durchlesen. (http://www.reinsch-online.de/Hobbie/Rad ... ration.htm)

Gruß... Hotte


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BeitragVerfasst: Mo Mai 25, 2009 23:04 
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† Siemens D-Zug
† Siemens D-Zug
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Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
Beiträge: 3354
Wohnort: Göppingen
Hallo Hotte,

bei den Papierkondensatoren kann es mal so und mal so sein.
Erfahrungsgemäß sind wirklich alle Papierkondensatoren der Marken ERO und WIMA aus Geräten der 50er Jahre nicht mehr zu gebrauchen.
Bei Niwatrop ist es meist ebenso. Bei Neokon gehen die Meinungen auseinander.
Erofol kann man meist belassen, und Eroid geht manchmal noch eben so, wenn man ein Auge zudrückt.

Bei der erst kürzlich vorgenommenen Restauration eines Tefag Kleinsupers von 1938 beließ ich zwei Papierkondensatoren original. Sie wiesen noch akzeptable Werte auf, und waren an nur wenig spannungsbelasteten Stellen eingebaut.
Überhaupt scheinen Vorkriegskondensatoren von erstaunlich guter Qualität zu sein. Im Gegensatz zu den Schaltungsentwicklern hatten die Kondensatorhersteller in 20 Jahren nichts dazugelernt.

In Deinem Reparaturbericht steht übrigens: "Nachdem dann auch noch der letzte Papierkondensator (C 38) gewechselt wurde ..." :wink:

Gruß

Rocco11

_________________
The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related


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BeitragVerfasst: Di Mai 26, 2009 17:33 
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Registriert: Sa Mai 23, 2009 17:44
Beiträge: 12
Wohnort: berlin
Vielen Dank für die vielen lieben Antworten! :D
Einen Schaltplan habe ich aus dem Netz fischen können, danke.
Ich werde mir in den nächsten Tagen mal eine Liste der Kondensatoren machen und diese dann bei Gelegenheit bestellen bei Antikradio, wie hier im Forum empfohlen. Ich bestelle direkt die guten 630V.
Sobald ich die Röllchen habe fange ich langsam an diese umzulöten. Ich lasse mir aber damit Zeit, will es ja vernünftig machen.

lg Kai :roll:


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BeitragVerfasst: Di Mai 26, 2009 20:01 
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Registriert: So Mai 24, 2009 22:18
Beiträge: 2246
Wohnort: Duisburg
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
In Deinem Reparaturbericht steht übrigens: "Nachdem dann auch noch der letzte Papierkondensator (C 38) gewechselt wurde ..." :wink:

Jau, das war aber kein Frolyt. :-))
[/quote]


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