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Norwegen schaltet UKW ab
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Seite 2 von 3

Autor:  radio-volker [ So Feb 19, 2017 8:31 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Norwegen schaltet UKW ab

Servus,
Anbei die aktuelle DAB/DAB+ Situation hier, dunkelgrün Überdeckung grösser 90%, hellgrün keine vollständig Überdeckung.
Der dunkelgrün Finger im Norden ist Trentino-Südtirol. Im Trentino empfängt man DAB/DAB+ inzwischen stellenweise bis auf fast 2000m, 90% der Bevölkerung hier in meiner Region werden mit stabilem Signal erreicht. Das alte DAB (nur in Südtirol!!!) läuft parallel zum DAB+ weiter. Inzwischen gaben die Militärs hier weitere Frequenzbereiche im VHF Band III ab und man beschleunigt den Ausbau.
Stand der Karte Januar 2017, inzwischen werden hier auch Fahrzeuge (u.a VW) mit eingebautem DAB+ Radio angeboten. UKW Radio hat hier eine Übergangsphase bis 2022, dann wird schrittweise abgeschaltet. In den Consumertempeln tauchen hier jetzt auch immer mehr DAB/DAB+ Quäken auf, der Kapitalismus scharrt mit den Hufen. Man sollte sich langsam Gedanken machen, mal ein Röhrenradioprojekt mit irgendeinem DAB/DAB+ Platinchen zu frikkeln. Müssig weiter herumzu lamentelen, Radiobastler sind eine absolute Minderheit, die keine Lobby hat.
Frei nach Brakelmann: In diesem Lande wird zuviel gesoffen und gejammert, das mit dem Saufen ist ja ok, nur die Jammerei muss aufhören.

Bild

Autor:  radio-hobby.de [ So Feb 19, 2017 17:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Norwegen schaltet UKW ab

Digitalradio ist offenbar eine in Grenzen brauchbare Ergänzung.

Den Klang der Digitalradios -ich habe verschiedene ausprobiert- empfinde ich persönlich nach kurzer Zeit schon als etwas unangenehm. Die mittleren Töne klingen nicht gut. Gleichgroße analoge UKW-Radios empfinde ich bei längerem Hören meistens (auch nicht immer) als deutlich angenehmer.

Es fühlt sich übrigens genauso wenig angenehm an, wenn ich diese Digitalradios auf UKW-FM umschalte, oder wenn ich Kopfhörer aufsetze, oder wenn ich das Digitalradiogerät woanders hin platziere.
Dateianhang:
Sony-XDR-S16DBP.jpg
Sony-XDR-S16DBP.jpg [ 65.63 KiB | 12865-mal betrachtet ]


Ein unmttelbarer Vergleich meines Sony Digitalradios XDR S16 DBP, auf UKW-FM eingestellt, mit einem herkömmlichen analogen UKW-Radio, auf denselben Sender mit derselben UKW-Frequenz eingestellt, bringt ans Tageslicht, dass zumindest dieses Digitalradio das analoge UKW-FM-Signal verzögert wiedergibt. Die Verzögerung beträgt nur einige 'zig Millisekunden, ist aber für das geübte Ohr klar zu hören, klingt wie ein Nachhall.

Dies ist bei rein analoger Technik wohl nicht möglich, und daher ein ziemlich unwiderlegbares Indiz dafür, dass zumindest einige Digitalradios das analoge UKW-FM-Signal zuerst im Tuner-IC digitalisieren und dann im Digitalverstärker wieder in ein Analogsignal zurückwandeln. Dabei geht viel von der ursprünglichen Qualität des UKW-FM-Signals verloren.
Dateianhang:
Digitalradio-Analogradio-Vergleich.jpg
Digitalradio-Analogradio-Vergleich.jpg [ 84.21 KiB | 12865-mal betrachtet ]


Für die Übertragung von Informationen würde aber sogar Telefonqualität ausreichen. Deswegen habe ich lieber Digitalradio als gar keinen freien, unbeobachteten Radioempfang (soviel zum Nachteil des online-Radiohörens).

Ich sehe als Hauptproblem der Zwangsdigitalisierung den möglichen Trend zur Bereitstellung einer Technologie, die zur Totalüberwachung missbraucht werden könnte. (Hoffentlich ist diese Äußerung nicht im Widerspruch zu den Forenregeln. Ich denke aber nein, man sollte sich nicht nur über die Technik als solche austauschen, sondern auch über die Auswirkungen der Technik philosophieren.) Beim Digitalradio ist eine solche Überwachung nicht möglich.

Viele Grüße
Georg

Autor:  radio-volker [ So Feb 19, 2017 17:50 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Norwegen schaltet UKW ab

Servus,
Die Qualität der Wiedergabe hängt stark vom bitstream ab,alles was unter 192kbit/s ist reiner Telefon- oder Konservenbüchsenklang, alles was dadrüber ist hängt dann ab von der Datenkompression, also den Studio BumBum Effekt, zu dem man auch immer mehr auf UKW neigt.
Generell wird heute Discoeffekt übertragen, die Linearität eines Bandes ist nicht mehr gefragt, wo das enigermassen klappt, sind es analoge oder auch digitale Kanäle für klassische Musik, wo man zumindest versucht enen einigermassen guten Eindruck zu hinterlassen. Das ist vor allem stark abhängig von den neuen Hörgewohnheiten des Consumer, der ja genau diesen Bumbum Klang haben will.Es reicht vor einer roten Ampel zu stehen und in der Spur neben dir hörst du den gewaltigen umpf-bumpf-umpf sound, der ja so glücklich und danach taub macht. Ein stabiles digitales DAB+ Signal ist dafür bestens geeignet, in den Lautprechern die Membranen durch die Fenster fliegen zu lassen, gleichzeitig überträgt man dann Unmengen von Reklame im Display des Autoradios. Das ist eben die schöne neue Welt.

Autor:  radio-hobby.de [ So Feb 19, 2017 18:12 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Norwegen schaltet UKW ab

Hallo Volker,
zu der Mittelwellen- und Kurzwellen-Zeit habe ich hin und wieder zu zum Beispiel österreichischen Themen Österreich auf 6150 kHz eingestellt usw., und auf diese Weise die Sicht Anderer kennengelernt. Das war und bleibt erhellend (Ö auf KW gibt's noch morgens ganz früh für eine Stunde auf 6150 kHz). Auf andere Art erhellend fand ich vor Jahrzehnten die Propaganda von Radio Moskau auf so ziemlich allen Wellenbereichen, nämlich ebenso unüberhörbar wie unerträglich.
Zur Zeit stelle ich hier im südlichen Nordrhein-Westfalen gelegentlich den SWR 1 ein. Zumindest eine etwas andere Nachrichten-Auswahl und auch Musik-Auswahl als beim WDR. Das geht aber nur über UKW-Fernempfang, und nicht mehr mit DAB/DAB+, leider.

Viele Grüße
Georg

Autor:  captain.confusion [ Mi Mär 01, 2017 15:31 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Norwegen schaltet UKW ab

Hallo!

Ich habe kein DAB+ und es kommt mir sicherlich nicht ins Haus und mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht ins Auto. Nicht weil ich es boykottiere sondern aus folgendem Grund:
Bei uns läuft entweder ein Röhrenradio bzw. mein alter Tuner von Onkyo oder Webradio. Beim Webradio habe ich nämlich wirklich Auswahl. Ich kann mir eine Musikrichtung aussuchen und schon habe ich weltweit Sender die ein entsprechendes Programm bringen. Warum soll ich mir zu Hause so eine DAB+ Kiste hinstellen, wenn ich die gleichen Programme plus tausende andere als Webradio "empfangen" kann?
Die Qualität als Webradio ist zudem teilweise besser als über DAB+.
Ein "standalone" Webradio kostet auch nicht viel mehr als ein DAB+ Gerät.
Was unsere "Rundfunkmanager" wohl auch ganz vergessen haben ist unsere Jugend. Die hört immer weniger Radio. Die hören was sie wollen über einen Streaming-Dienst. Und in ein paar Jahren gibt es eine für die Smartphones Datenflat ohne Geschwindigkeitsbegrenzung für ein paar Euros. Da klicke ich mir meinen Lieblingswebsender an und lasse den im Auto dudeln. Bluetooth machts möglich. Autoradios werden in naher Zukunft auch eine Webradiofunktion bekommen. Wer braucht dann noch DAB+?
Gut in Gebieten mit schlechtem Handyempfang kommt man da an die Grenzen. Aber funktioniert dort DAB+? UKW tut es auf jeden Fall.
Ich bin mir sicher, das DAB+ wieder so eine kurzlebige Zwischenlösung ist.
Da bleibe ich mal ganz entspannt. Zumal viele Privatsender nicht auf DAB+ umstellen werden. Dann höre ich halt keinen öffentlich rechtlichen mehr.
Der UKW-Klang ist übrigens immer noch der beste. Gerne höre ich meinen Onkyo Tuner aus den 90igern. Da kann kein DAB+ mithalten.

Viele Grüße
Frank

Autor:  radio-hobby.de [ So Mär 12, 2017 21:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Norwegen schaltet UKW ab

Lieber Frank,
hast Du auch den Onkyo T4650?
Viele Grüße,
Georg

Autor:  rettigsmerb [ So Mär 12, 2017 22:37 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Norwegen schaltet UKW ab

Zitat:
"Das Radio hat absolut keine Zukunft."
Lord Kelvin, Mathematiker und Erfinder, 1897

Sollte er am Ende doch Recht behalten? :mrgreen:

Autor:  Nutzi [ So Mär 12, 2017 23:04 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Norwegen schaltet UKW ab

rettigsmerb hat geschrieben:
Zitat:
"Das Radio hat absolut keine Zukunft."
Lord Kelvin, Mathematiker und Erfinder, 1897

Sollte er am Ende doch Recht behalten? :mrgreen:


Wird er. Irgendwann wird dir die Werbung und das bischen "Inhalt" dazwischen direkt ins Gehirn übertragen werden.... :mrgreen:
Aber auch wenn der letzte Sender gestorben ist wird es Leute geben die "Möbelstücke mit Röhren" betreiben, zur Not mit eigenem Sender.

Autor:  holger66 [ Di Mai 16, 2017 21:14 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Norwegen schaltet UKW ab

Hier ist ein lesenswerter Artikel aus einer ungewöhnlichen Quelle zur UKW-Abschaltung in Norwegen:

https://mmm.verdi.de/internationales/no ... -ukw-39539

Für ein flächenmäßig lang gestrecktes und dünn besiedeltes Land wie Norwegen ist das eigentlich der völlige Wahnsinn. Das können die nur machen, weil sie in Öleinnahmen schwimmen.....und doch sind die Bürger offenbar knurrig.

H.

Autor:  radio-hobby.de [ Di Mai 16, 2017 21:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Norwegen schaltet UKW ab

Lieber Holger,
interessanter Artikel.
Übrigens: die norwegischen Fischer, die ihre Seewetternachrichten nicht mehr auf UKW hören können, können die Seewetternachrichten auch auf Rogaland Radio 1728 kHz USB, 1782 kHz USB und 1785 kHz USB hören, und zwar um 01.15 MESZ (oder 23.15 UTC) . Es gibt auch Florö Radio auf 1680 kHz USB, wenn ich mich nicht irre, hihihi.


Das Digitalradio arbeitet auf ca. 200 MHz, und diese Frequenz hat kaum die Fähigkeit, tief in Gebäude einzudringen.

Mauern und Etagenböden und -decken dämpfen das digitale Signal bei 200 MHz einfach viel, viel stärker als das analoge UKW-Sgnal, welches ja bekanntlich bei ca. 100 MHz liegt, also die doppelte Wellenlänge hat und deswegen besser in Gebäude eindringt.

Wenn ich also tief im Haus einen guten Digitalradioempfang haben will, dann müsste auf der Seite des Senders die Leistung ganz erheblich stärker gemacht werden. Das erhöht den Stromverbrauch beim Sender massiv, den man auf Seiten der Digitalisierungsbefürworter ja gerade hoffte, durch Umstellung auf das Digitalradio zu vermindern.

Deswegen wird man wahrscheinlich lange und vergeblich auf eine Steigerung der Sendeleistung warten können.

Also bleibt nur das Montieren einer Außenantenne und das Verlegen von Antennenkabeln und -verstärkern, ganz so wie wir es früher beim analogen Antennen-Fernsehen mit VHF hatten (das Erste Fernsehprogramm hatte zu den Zeiten analoger Ausstrahlung ja damals dieselbe Fraquenz, nämlich 200 MHz).

So habe ich eine kleine Groundplane-Antenne aufgestellt, mit 70-Ohm-Kabel und einem alten VHF-TV-Antennenverstärker zum Digitalradio geführt, und so habe ich endlich ungestörten Digitalempfang, ohne ständige Unterbrechungen des Empfangs. Der Klang ist trotzdem - äh - erbärmlich, auch bei höchster Datenrate und Klassik-Programm. Große Röhrenradios klingen auf UKW um Welten besser. Finde ich.

Viele Grüße
Georg

Autor:  power-dodge [ Mi Mai 17, 2017 8:11 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Norwegen schaltet UKW ab

Hallo,

da sind wir nächste Woche in Norwegen.
Da mein Auto kein digital Funk hat muss man wohl genug MP3`s mitnehmen...

Gruß

Autor:  Croloriarc [ Mi Mai 17, 2017 13:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Norwegen schaltet UKW ab

Norwegen ist schon ein schönes Land vor allem das Nordkapp. Wer war mal dort?

Autor:  EQ80 [ Fr Mär 16, 2018 14:49 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Norwegen schaltet UKW ab

Hallo,
häng mich hier mal dran, da zu DAB schon viel geschrieben wurde und ich keinen neuen Thread öffnen wollte.
Heute habe mal wieder Empfangsversuche mit dem DAB - Radio Sony XDR-S40DBP gemacht. Das kleine Kofferradio mit Stabantenne hat mal meine Frau (ohne mein Wissen :wut: :bier: ) angeschleppt und es steht hier meist ungenutzt rum. Der Klang ist einfach nur grottenschlecht!
Aber jetzt zum aktuellen Empfangsversuch. Wir wohnen hier im Hessenland aber ganz nah zur bayerischen (o.k. fränkischen) Grenze, knapp 1,5 km entfernt. Ich empfange hier auf DAB nur die HR-Senderkette und halt DLR, Schlagerradio usw. nicht aber die bayerischen Programme. Da kann ich mich mit dem Radio auch in Sichtweite Richtung Bayerngrenze stellen, da kommt nichts rein.
Eigentlich fühle ich mich durch eine derartige begrenzte und offenbar auf meinen Wohnort abgestimmte Senderauswahl ganz schön bevormundet. Wie funktioniert diese Begrenzung überhaupt technisch? Meine GPS-Daten wird das DAB-Radio wohl kaum senden.
Ich geniesse hier jedenfalls noch rauschfreien UKW-Empfang von 3 Senderketten (HR, Bayern, MDR) und mit leichtem Rauschen WDR. DAB-Nein, danke!

Autor:  Hobbybastler [ Fr Mär 16, 2018 20:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Norwegen schaltet UKW ab

Hallo zusammen,

bei DAB+ gibt es noch mehr Ungereimtheiten!

Ich höre hier (im Autoradio) vorwiegend SWR1.
Schalte ich nun mein Autoradio auf DAB+, so kommt bei SWR1 der Verkehrsfunk plötzlich von SWR4 (obwohl SWR1 auch Verkehrsfunk sendet!), und der ist nicht zeitgleich zu dem von SWR1, das nervt gewaltig.
Hier müssen auch die Sendeanstalten noch nachbessern.

Edit: Ich meinte natürlich SWR und nicht SDR

Grüße

Martin

Autor:  radio-hobby.de [ Sa Mär 17, 2018 12:35 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Norwegen schaltet UKW ab

Hallo Frank,

vielleicht hier die eine oder andere mögliche Erklärung für Deine Erfahrungen.

Die DAB/DAB+ Sender haben wegen der 200 MHz Sendefrequenz eine sehr viel kürzere Reichweite als UKW mit seinen rund 100 MHz Sendefrequenz. (Das liegt daran, dass die Ausbreitung bei 200 MHz sehr geradlinig verläuft, bei 100 MHz aber eine ganz leichte Krümmung über den Horizont hinaus möglich ist).

Außerdem ist die Sendeleistung so gering (z.B. 4 kW bei DAB/DAB+ gegenüber z.B. 50 kW bei UKW), dass auch dadurch die Reichweite stark begrenzt ist. Zum Ausgleich müsste man auf Empfängerseite eine Hochantenne oder hochgelegene Richtantenne mit Gewinn und einen sehr rauscharmen Antennenverstärker einsetzen - dann ist auch mit DAB/DAB+ die Überbrückung von 100 km oder mehr drin. Man liest an anderer Stelle im Internet von solchen Versuchen.

Ein sehr starkes DAB/DAB+ Signal auf einem Kanal kann bei einem durchschnittlichen Empfänger die benachbarten Kanäle "zustopfen", d.h. ein Empfang sehr schwacher Stationen ist dann nicht möglich.

Ob in Deinem Fall dieselbe Frequenz/derselbe Kanal mehrfach verwendet wird, einmal durch einen nahe gelegenen Programm-Multiplex und zweitens durch den von Dir gesuchten aus dem Nachbar-Bundesland, und deswegen nichts zu hören ist, kann ich von hier aus nicht beurteilen, ist aber auch eine mögliche Ursache.

Viele Grüße
Georg

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