Dampfradioforum

Vielen kennen diese kleine Radioschmiede garnicht, die in Halle an der Saale ein paar Jahre Röhrenradios gebaut hat.
Niemann & Co, später Sonata Radiofabrik. Mitte 50er Jahre dann als Funkwerk Halle, mit Spezialisierung auf Autoradios, insbesondere Omnibusradios für den ganzen Ostblock. Aber das ist weit ausgeholt, es geht um die Zeit als sie noch Röhrenradios bauten.
Heute habe ich eine kleine Tour ins schöne Thüringen gemacht, um ein Dachbodenfund (Opas Radio) abzuholen.
Ein Sonata 54W, schon mit UKW. Vielen ist wahrscheinlich nicht bekannt, dass diese kleine Firma zu Ostzeiten einen überragenden Ruf hatte.
Lag wahrscheinlich auch daran, dass Sonata seine Gehäuse von einer Klavierbaufirma herstellen ließ, in ausserordentlicher Qualität (das Leergehäuse wiegt schon 15 Kg),aus sehr dickem Holz, Mehrschichtlack, Schellack. Es gab diesen Typ in komplett schwarz mit rotlichen Applikationen vorn und in schwarz/rot, welches diese Gerät hat. Das Gehäuse wurde erst rot, dann mit schwarzem Klavierlack komplett überlackiert und dann hinterher aufs Rot teilweise abgeschliffen. Sehr schöne Gehäusefarbe, und sehr aufwändig.
Hier paar Bilder, nachdem ich das Gehäuse erst grob von seiner Dreckschicht befreit haben. Guter Zustand, nicht perfekt,paar kleine Macken und auch kleine Risse im Holz. Aber trotzdem schön Leider bekommt der Fotoapparat das nicht so toll abgebildet wie das in echt aussieht....am ehesten beim 4.Bild mit dem kleinen Riß,die sieht man den rot/schwarz schimmernden Farbverlauf am besten, die hellen Kanten sind gewollt abgeschliffen und keine Beschädigung.

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lg Karsten

Erfahrungen sind etwas ganz tolles, leider macht man sie immer erst kurz nachdem man sie gebraucht hätte...

noch paar Bilder von innen, geburstetes Aluchassis, auch viele andere Metallteile wie die Haltebleche Trafo sind aus Alu. Auf den ersten Blick unters chassis wirkt alles sehr aufgeräumt.Man beachte auch die Kabelführung um die ganzen Trimmer, da hat man einiges an Aufwand betrieben. Kenne ich so nur von älteren Gerufon Geräten. Viele Keramikkondensatoren und auch eine Handvoll DDR-Tropenfeste. Aber auch einige Teerbomben. Also einiges zu tun.
richtig toll finde ich die Bodenplatte, neben Schaltplan ist da auch gleich der Abgleichplan für AM und FM.

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lg Karsten

Erfahrungen sind etwas ganz tolles, leider macht man sie immer erst kurz nachdem man sie gebraucht hätte...

Ist ja irre. Genau das gleiche Gerät stand am vergangenen Samstag auf dem Krefelder Trödelmarkt am Sprödentalplatz. Sollte 20 Euro kosten, war aber in sehr gruseligem Lackzustand. Ich dachte mir: der ist bestimmt schwer und Dein Auto steht weit weg. Wenn ich nun höre, WIE SCHWER das wirklich ist, lag ich wohl richtig. Aber das Gerät hätte ich an sich schon gerne gehabt. Nunja....

H.

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....

Ok, die bestimmt 15 Kg nur fürs Gehäuse sind wohl übertrieben , Laut Radiomuseum soll es 19Kg komplett wiegen. Der Gerößteil davon geht aber auf das Gehäuse, das merkt man auch deutlich, wenn man es bewegt. Im Vergleich zum etwa gleichgroßen Juwel 2 ist das Gehäuse ein Schwergewicht. das Chassis dafür relativ leicht.
5 Kg mehr Gesamtgewicht ist fällt aber schon auf, besonders wenn man den Kasten ca. 300 Meter zum Auto schleppen muss. Da werden die Arme immer länger

Das 54W war das am meisten gebaute Modell von Niemann, die sieht man immer mal wieder, aber selten in gutem Lackzustand. Grade der ist bei diesen Geräten wichtig weil nicht so leicht wieder herzustellen.


Nachtrag: Mein Gerät mal gewogen, ist 21 Kg schwer

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lg Karsten

Erfahrungen sind etwas ganz tolles, leider macht man sie immer erst kurz nachdem man sie gebraucht hätte...

Ich hatte erst einmal eine Sonata 54 hier.
An was ich mich da erinnere waren die teilweise windigen mechanischen Lösungen. Der Tastensatz war meiner Erinnerung der gleiche wie bei den Sonnebergern Modellen dieser Zeit (Erfurt). Durch die langen Hebelwege recht schwammig in der Bedingung aber immer noch besser als das 52 Modell.
Schau Dir mal das Skalenseil an. Bei meinem war das original eher eine Schnur als ein ordentliches Seil drauf. Zumindest sah das sehr original aus und hatte sogar Farbe auf den Knoten drauf.
Aber ansonsten ist das Modell ein echter Hingucker wie auch ich finde. Hast den aus den Kleinanzeigen?

paulchen

Hallo Paulchen,
Das mit dem Seil kann ich bestätigen, das ist eher ein Strick,viel dicker als ein normales Skalenseil.
Auch die mechanischen Eigenheiten, hinterer Ring hinter dem Tuningknopf ist ein Trennschärfe Schalter, auf der welle ist einfach ein langer Hebel der zu einem normalen Kippschalter / Netzschalter geht. Wenn du einen Drehknopf hast, daran einen mehrere cm langen Hebel, kann man sich gut vorstellen wieviel Kraftaufwand man braucht um einen Netzschalter umzulegen. Das ist schon sehr speziell
Aber eigenwillige Lösungen müssen nicht immer schlecht sein, die Mechanik funktioniert zumindest noch. Die Gebisstasten sind aus dem Stardard RFT Regal, das seitliche Spiel ist bei meinem Gerät aber nicht, da das Gehäuse exakt gearbeitet wurde und ein Spiel nicht zulässt.
Das Gerät ist aus Ebay, stand schon mehrfach eingestellt als Versteigerung für 70€ Startpreis, 49€, 19€. Ich habe 20€ geboten, und kein anderer , also 19€ aber Abholung im Raum Weimar.

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lg Karsten

Erfahrungen sind etwas ganz tolles, leider macht man sie immer erst kurz nachdem man sie gebraucht hätte...

Haha, nebenbei: Thema Strick als Skalenseil.

Neulich war ich auf der Börse im niederländischen Rosmalen mit einem Sammlerkollegen unterwegs. Wir kommen an einen Stand, der so allerlei Amateurfunkkrempel anbietet. Unter anderem auch ein stabil aussehendes grünes Tau von wenigstens 2 cm Durchmesser, welches man wohl zum Abspannen von Antennen verwendet.

Mein Kollege guckt sich das an und sagt ganz trocken: "Das ist Skalenseil - für Mittelwellensender !"

H.

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....

Stimmt, der bei Kleinanzeigen sah anders aus (schwarz).
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/treeb ... 622074%7C0
Konnte mich nur dran erinnern, weil er in Deiner Nähe war.
Der wurde über Kleinanzeigen für 50,- Euro angeboten und ist dann für 70,- zu Ebay gewandert.

Nenn wir das mal Bandbreitenschalter. Ist zwar nicht falsch was Du schreibst, aber von der Bezeichnung her eher ungewöhnlich. Soll keine Kritik sein.
Wenn das Chassis draußen ist hebe es nicht mit dem Tastensatz an. Die Tastenhebel könnten aushaken. Bei den Sonnebergern war das gewollt, weil man so die Schieber raus nehmen konnte. Ob das hier auch so ist weiß ich nicht. Aber ehe Du mit einem zerlegten Tastensatz da stehst...

paulchen

Danke für den Tip mit dem Tastensatz, das Sonata steht noch unberührt im Regal. Der Schalter ist mit Trennschärfe beschriftet , das damit Bandbreite gemeint ist wird wohl stimmen.

Das Sonata in Leipzig war mir auch schon aufgefallen, allerdings ist das schwarze Gehäuse nicht ganz so gut erhalten.
Paar Kratzer sieht man, ansonsten sieht das Gerät nicht schlecht aus, auf den Bildern. Allerdings besteht momentan nicht die Notwendigkeit eine weitere Baustelle ins Haus zu holen. Baustellen habe ich momentan einige, das Stradivari 3 ist ein ziemlicher Problemfall.

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lg Karsten

Erfahrungen sind etwas ganz tolles, leider macht man sie immer erst kurz nachdem man sie gebraucht hätte...