So, jetzt ganz ausführlich zu @paulchens und @Funkschrottis Posting vom 30.8, 20:00 ff aus diesem Tread:
http://dampfradioforum.de/vi ... 58e0a69671 .
Ich habe mich rangesetzt, und die besprochenen C's durchgezappelt, und dokumentiere dies hiermit.
Ich hoffe, die Qualität der Fotos reicht- besser kriege ich's nicht mit meiner Cam.
Die DDR- "Gold- C's und Sikatrops haben mich nicht enttäuscht.
Ich würde diese C's jederzeit einsetzen. Isolationswiderstände im Bereich über 10 GOhm halte ich für unbedenklich, geschweige denn, die mit Werten über 100 GOhm.
Probeweise habe ich einen mit 60 GOhm als Koppel- C eingesetzt- an der Endröhre war kein Effekt (am Kathodenwiderstand) feststellbar.
Ich denke, die (neuen) DDR- Gold- C's" und Sikatrop haben immer schon einen meßbaren Isolationswiderstand in der von mir gemessenen Größenordnung gehabt, ich sehe keinen Anlaß, diese pauschal als Schrott rauszuschmeißen. Überprüfen würde ich die nur bei Verdacht.
Der Meßmarathon:
Gemessen mit Universal- Tischzappel U720 von Meratronik.
Nur den Isolationswiderstand gemessen. C- Messung habe ich mir geschenkt.
Meßbereich eingeschaltet: 100 GOhm Endwert.
Ladezeit etwa 1 Minute. Manche C's gingen im Isolationswiderstand nach weiteren Minuten noch höher, um nicht ewig rumzusitzen, habe ich etwa 1 Minute gewartet.
Ich habe mehrere der entsprechenden Typen gemessen... die Werte waren ähnlich.
Zusätzlich außer Konkurrenz ein C der Firma "Sator" aus Österreich aus den 30ern,
sowie ein Ururalt- Glimmer- C im Bakelit- Verguß von Telefunken aus den 20ern, ausgeschlachtet aus dem ersten Gerät mit einer "Leiterplatte" (Typ nicht bekannt), genietete Kupferstreifen, die an den Enden zu Federn gebogen wurden, in diese wurden die C's und R's eingeklemmt.
Die Kandidaten
Messung DDR- "Gold- C" alt 0,1 MüF(5 GOhm)
Nun ja- als z. B. Schirmgitter- C würde ihn ihn nicht wechseln.
Messung DDR- "Gold- C" neu (60 GOhm) 47 nF
Da kann man nicht meckern.
Messung DDR- Sikatrop alt 0,1 MüF
Isolationswiderstand > 100 GOhm - bei einem 60 Jahre alten, gebrauchtem C !!!
Messung DDR- MKP neu (26 GOhm) 0,47 MüF
Erstaunlicherweise Isolationswiderstand meßbar- man muß sich vergegenwärtigen, wie superdünn die Iso- Schicht ist.
trotzdem mit die Besten, weil bei Überschlag die aufgedampfte Metallschicht wegbrennt- Kurzschluß sollten die se C's nicht haben können.
Messung DDR- Styroflex Schrumpffolie alt
Best of the BestI solationswiderstand > 100 GOhm
Messung DDR- Styroflex vergossen neu
Best of the Best Isolationswiderstand > 100 GOhm
Messung DDR- Styroflex Silber alt
Best of the Best Isolationswiderstand > 100 GOhm
Messung Sator- C, 80 Jahre alt. 20 nF (6 GOhm) Nicht schlecht, oder ?
(angeschlossener C mit Bildbearbeitung aufgehellt)
Telefunken- Glimmer- C im Bakelit- Verguß, fast 90 Jahre alt. 5 nF.
Ein C- für die Ewigkeit gebaut.
Isolationswiderstand meßbar- (64 GOhm), immerhin ist Glimmer ein Mineral.
Fazit: Diese C's aus DDR- Geräten können in 99% aller Fälle verbleiben.
Da die "Gold- C's" Papier- C's sind, bitte bei Verdacht überprüfen.
Die Sikatrops sind auch Papier- C's- aber von exzellenter Qualität. Bitte bei Verdacht überprüfen.
Styroflexer und MKP kennen keinen Isolationswiderstand < 100 GOhm- die überprüfe ich normalerweise nie.
Hier die Galerie der Guten, sozusagen der "DDR- Stars", Bitte an Admin Christoph, diese ggf. in den Grundlagen/ Kondensatoren- Infothread zu übernehmen.
Die beiden Uralt- Typen sind natürlich nicht DDR, der Glimmer- C wäre eine Erfassung wert.
DDR- "Gold- C"
DDR- MKP
DDR Sikatrop
DDR "Styroflex" rot, vergossen
Styroflex metallicrot, Schrumpffolie
Styroflex Silber Schrumpffolie
Styroflex Silber "Nacktwickel", seitlich offen (öfter Kontaktfehler, weil die Kontakte innen bei einigen Ausführungen nicht oder nicht mehr verschweißt sind. trotz offener Seite habe ich noch nie Probleme mit eindringender Feuchtigkeit bei diesen C's festgestellt, die sind doch sehr fest gewickelt.
Außer Konkurrenz: Uralt - "Sator" gerade noch brauchbar
Außer Konkurrenz: Ururalt- Glimmer- C im Bakelit- Verguß aus den 20ern. Der Methusalem.
Edi
*Edit Admin: Kenntlich gemacht, woher das stammt*