Dann will ich auch mal...
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Dieses Radio stand Ende der Achtziger oder Anfang der Neunzigerjahre am Straßenrand auf dem Sperrmüllhaufen im Regen. Ich habe es gerettet und unter Dach gebracht, es lief damals auf Anhieb problemlos. Der äußere Erhaltungszustand war gut. Nur der Lack auf dem Gehäusedeckel war aufgeplatzt und das Furnier dort beschädigt.
Zu der Zeit wäre in meinem persönlichen Umfeld niemand auf die Idee gekommen, Röhrenradios zu sammeln. Ich auch nicht. Mein altes Röhrenradio (RFT Stassfurt, Admiral) war kaputt und stand seit Jahren im Keller. Mir gefielen nur bei diesem hier auf Anhieb die Aufmachung der Skalenscheibe mit goldfarbenem Druck auf schwarzem Hintergrund und die Messing-Zierleisten. Außerdem kam es auf die Kurzwelle im 16-Meter-Band an. Damals hatte ich zwei intakte Radios mit Kurzwelle (Transistor/ analog und IC/ PLL); die konnten das beide nicht. Und schließlich war es auch zu schade, dass ein funktionierendes Radio einfach weggeworfen wurde.
Das Gerät wurde eigentlich alle Jahre hindurch regelmäßig von mir benutzt. Im Laufe der bald dreißig Jahre habe ich das Innere zweimal geputzt, den Gehäusedeckel einigermaßen passend neu lackiert, das magische Auge erneuert, die üblichen verdächtigen Kondensatoren getauscht, die Birnchen zweimal erneuert, hier und da am Klangregelnetzwerk etwas zugunsten der Höhen verändert, zwei Tastenkappen erneuert, die zerbrochen waren, einzelne inzwischen verbrauchte Röhren getauscht, das Ratiofilter mehrmals neu nachgestimmt, über der EL84 ein Wärmeableitblech zum Schutz des Gehäusedeckels angebracht und vieles mehr.
Mir hat mal jemand auf einer Sammlerbörse wirklich viel Geld für das Gerät geboten - weniger, als die Wahnsinnspreise in der Bucht, aber immerhin. Da wurde mir klar, dass ich das Gerät niemals hergeben würde.
Viele Grüße
Georg
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Ein guter Irrtum braucht solide Fehlannahmen.
