Servus,
Die Netztrafos alter Roehrengeraete werden ja immer rarer, also muss /sollte man alles als Reserve einlagern, was sich noch finden laesst. Habe also 2 Netztrafos aus dem vorherigen Schlachtfest gerettet, neu verdrahtet auf Loetleisten, robuste Teile, die noch von der Wer-Macht-Was stammen. Und dann die Beiden mal untereinander verglichen. Vorweg: Beide Trafos sind komplett in Ordnung, haben keinen Windungsschluss. Der Grundig Trafo aus dem Mandello, ist der uebliche "auf Kante genaehte" Netztrafo. Schon seine Lerlauf Stromaufnahme ist doppelt so hoch wie der des groesseren Philips Trafos. Um sicher zu sein, habe ich 2 weitere gleiche Grundig Trafos aus dem Fundus auch gemessen mit gleichem Ergebnis. Ob die angebauten Bleche zur zusaetzlichen Kuehlung dienten oder mehr zur Schirmung der Endroehren? Manche sagen dies, andere sagen das. Der Grundig Trafo ist nur fuer 220V Netzspannung, eine Einstellung fuer 230-240V hat er nicht, war ja frueher auch nicht notwendig, solange man nicht fuer den Export lieferte. Also z.B. nicht nach England mit ihren 240V. Der Philips Trafo, also des schon damals liefernden Global Player, hat natuerlich eine echte 240-245 V Einstellung netzseitig. Und ist in diesem Falle eine standardisierte Ausfuehrung, er wurde in allen F/B5/6XXX Radios eingesetzt. F bedeutet Truhen Geraete bzw Chassis, B sind Tisch Geraete in eigenen Holz Kleid. Der Philips Trafo wird im Leerlauf auch nach Stunden nur wenig warm, sofern auf 240V angeschlossen. Auf 220V angeschlossen, wird er nach kurzer Zeit (ca.20 Minuten) allerdings auch warm. Seine Leerlauf Stromaufnahme ist allerdings weniger als 50% des (der) Grundig Trafos. Fazit fuer mich: Der Philips Trafo ist eine gute Konstruktion, der Grundig eher was fuer kleine Kuechengeraete aber nur, wenn man den Eingang netzseitig auf 220V bringt. Heutiger Kritikpunkt beim Philips Trafo: Auf die thermische Loetsicherung wuerde ich mich nicht mehr 100% verlassen, deswegen schalte ich in Serie zu dieser einen keramischen Thermokontakt mit 50 Grad Ausloesung.
Diese hat in allen drei Philips Geraeten mit diesem Trafo Typ noch nie ausgeloest, obwohl das Kuechenradio B5XX in seinem engen Gehauese 8 Stunden taeglich ununterbrochen angeschaltet ist. Meine Messungen ergaben als Maximum 45 Grad bei diesen Geraeten.
Mit dem zusaetzlichen Thermokontakt (kostet 1,50 Euro) fuehle ich mich allerdings wesentlich sicherer. Noch ein kleines Detail: Man beachte die Philips typischen Keramik Kondensatoren paralell zu den beiden Ua Teilwicklungen fuer die EZ80/81. Kann man getrost drin lassen, sind fuer 5KV Betriebsspannung, und unkaputtbar, selbst bei Baujahr 1960. Enormer Vorteil: Bei einem "rein theoretischen Kurzschluss", platzen sie und verursachen keinen Kurzschluss der Teilwicklung, der Schutzschlauch ist gegen den evt. Splitterflug. Als Schutz-oder Entstoer Massnahme fuer mich bis heute die absolut beste und sicherste Loesung, noch sicherer geht es nur, wenn man sie ersatzlos ausbaut. In die rote Verbindungsleitung kommt der zusaetzliche Thermo Kontakt, die sind noch in der Post.
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Philips und Grundig Netztrafo
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Der Philips mit der typischen Thermosicherung
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Seitenansicht mit den beiden Keramik Kondensatoren im Schutzschlauch, absolut bombensicher gebaut
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Die/der "heisse(n)" Grundig Trafo(s). Man sollte sie tunlichst nicht 100% ausnutzen im Dauerbetrieb.