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 Betreff des Beitrags: Sondyna E 5516 - und eine Frage
BeitragVerfasst: Mi Nov 10, 2010 18:39 
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Hier stelle ich mal mein Sondyna 5516 vor, vor 8 Jahren für 8€ gekauft und, weil es hervorragend funktionierte, bis heute nie etwas daran gemacht.

Es ist so mein persönliches Demo-Objekt dafür, wie lange gut gemachte Technik super durchhalten kann. Es lief auch in den letzten drei Stunden wieder.

Wie gesagt, daran habe ich bewußt nichts gemacht. Kleinere Fehler hat es, z.B. ist die Skalenbeleuchtung hin, aber das habe ich bewußt auch so gelassen.

Aber eine ganz spezielle Frage habe ich dazu. Hier erst einmal ein paar Fotos:

Bild

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Und nun die Frage, mit zwei Fotos dukumentiert:

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Von der Seite sieht alles normal aus, nur nicht von innen. Ebenso ist das ein sog. 3D-Radio, ohne daß das irgendwo vermerkt ist. Stattdessen ist innen ein wesentlicher Aufkleber schlicht zersägt worden, um Platz für den 3D-Lautsprecher zu finden.

Da stimmt doch etwas nicht, oder? So haben Firmen eigentlich nicht geschafft. Das ist nachträglich gekommen, nachdem das Radio schon fertig war. Ist aber professionell gemacht. Aber - warum?

Gab es solche Umbauten für Privat? Letztlich habe ich vor Jahren in der Funkgeschichte einmal einen sehr interessanten Artikel zu Grundigs 3D-"Überfall" gelesen. Könnte es damit etwas zu tun haben?

Was ich mir nämlich nur sehr schlecht vorstellen kann, wenn man Interviews mit Willi Studer im Kopf hat, daß ausgerechnet eine schweizer Firma "vergessen" haben soll, die Ausfassungen für die Seitenlautsprecher in ihre Gehäuse zu sägen.

Letztlich kommen mir sowohl die Blenden wie auch die LS für den 3D-Einbau in ein normales Radio eher sehr groß vor, als sei das ursprünglich Equipment für Fernseher. Also, hier weiß ich mir keinen vernünftigen Rat.

Verkauft worden ist das Gerät übrigens von einer saarländischen Firma:

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Gruß Ralph

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Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!


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 Betreff des Beitrags: Re: Sondyna E 5516 - und eine Frage
BeitragVerfasst: Mi Nov 10, 2010 18:59 
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Es kann durchaus sein, daß wegen des plötzlichen 3D-Aufkommens schnell ein Restbestand des Vorjahresmodells auf das neue Baujahr mit 3D getrimmt wurde. Außerdem war es nicht unüblich, daß Händler mehrere Modelljahre zum Verkauf anboten, eventuell hat der Händler das Modell vom Werk umbauen lassen. Meine Eltern haben 1966 eine Telefunken Jubilate 1351 neu beim Händler gekauft, also drei Jahre nach Produktion des Modells.

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Gruß
Schumi

Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
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 Betreff des Beitrags: Re: Sondyna E 5516 - und eine Frage
BeitragVerfasst: Mi Nov 10, 2010 19:29 
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Das wurde auch bei anderen Geräten durchaus so gemacht, auch bei noch älteren, z.B. hier:

http://www.radiomuseum.org/r/grundig_sp ... 5w_49.html

Siehe Bild 3 und Bild 5. Damit ließ sich eine (vermeintlich) alte Gurke aufwerten und auf den neuersten Stand bringen, so wird es auch bei dem edlen Schweizer gewesen sein.

H.

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....


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 Betreff des Beitrags: Re: Sondyna E 5516 - und eine Frage
BeitragVerfasst: Mi Nov 10, 2010 19:34 
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Hallo Ralph.

Der 3D- Artikel war von mir. Hier
http://www.radiomuseum.org/forum/3d_und ... enger.html


kann man ihn mit und ohne Bilder finden.
Bild 19 zeigt der SEL 3D- Umbausatz wie er in deinem Radio eingebaut ist.
johann

EDIT: der 495W von Holger 66 zeigt den gleichen Bausatz von SEL
In beiden Modellen sieht man den SEL Zusatztrafo einmal vorne in der Schallwand das andere mal seitlich.


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 Betreff des Beitrags: Re: Sondyna E 5516 - und eine Frage
BeitragVerfasst: Mi Nov 10, 2010 20:17 
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speziell zu Sondyna kann ich folgenden Gedanken beisteuern: In den 50ern wurden diverse Modelle ins Saarland exportiert und waren dort im Fachhandel zu finden, was ja auch der Aufkleber beweist. Um konkurenzfähig zu sein gab es diverse Erweiterungen. Dazu gehörten UKW Nachrüstungen (siehe auch hier) und möglicherweise auch 3-D Erweiterungen. Das 5516 von Ralph würde ich als "Exportversion" einstufen um das Radio an die Ansprüche des deutschen Marktes anzupassen.

Auch bei meinem Sondyna 5515 gab es keine typisch schlechten Kondensatoren und ich konnte problemlos die konventionellen Bauteile drinlassen.

_________________
Gruß,
Jupp
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Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)


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 Betreff des Beitrags: Re: Sondyna E 5516 - und eine Frage
BeitragVerfasst: Mi Nov 10, 2010 23:22 
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Danke für eure Antworten.

Ich arbeite ab, fange aber mit Johann an, weil ich heute abend erfahren habe, wer den Artikel vor vielen Jahren in der FG geschrieben hat, auf den ich mich bezog.

Es sieht in dem Sondyna genau so aus, wie in Deinem Artikel auf Seite 10 beschrieben: Durch die fertig eingeklebte Antenne, sogar durch das eingeklebte Prinzip-Bild mit der Röhrenanordnung hindurch sind die Löcher für die seitlichen Lautsprecher nachträglich durchgesägt worden. Entweder war das wirklich eine nachträgliche Aktion, der Lorenz-Bausatz aus Deinem Bericht war mir schlicht entfallen, man sieht es so selten, oder es war eine Eileaktion, denn der 5516 müßte meiner Einschätzung nach genau um die Zeit entstanden sein, wo die "3D-Katastrophe" über die anderen Hersteller hereingebrochen ist. Wann genau, habe ich nicht herausbekommen, zumal er auch bei Erb nicht gelistet ist.

Ebenso Dank an Holger für seinen link bzgl. Umbau. Sehr interessant, schon allein deshalb, weil ich so ein altes "gesupertes", heute würde die Jugend wohl gepimpt sagen, Gerät noch nicht gesehen habe. Deine Bemerkung zum edlen Schweizer, wie Du ihn genannt hast, hat wirklich Wahrheit. Das Gerät funktioniert, bis auf Kleinigkeiten, tadellos. Und er ist ein wunderschönes und toll klingendes, akustisches Spielzeug. Sogar bestens geeignet, mit einem "Semi-Hifi-Gedanken" dabei, um zu zeigen, wie man so ein Gerät richtig aufstellt. Da ist er sehr direkt, selbst für sonst taube Ohren. Und wenn er richtig steht, klingt er super. Darüberhinaus hat er auch mit den geänderten Sendeleistungen kein Problem, und die Klangsteller überzeugen noch heute mit sensibler Feinfühligkeit. Wo bei vielen anderen Radios schon längst Schicht ist, holt der bisweilen richtig Luft. Es macht riesen Spaß, mit ihm zu hören. Er steht nicht um sonst hier sehr griffbereit oben:

viewtopic.php?f=32&t=5959

Natürlich kann er auch eine geänderte Exportversion sein, wie Du, Franz-Josef, geschrieben hast. Allerdings finde ich, wenn ich Deinen 5515 vor Augen habe, die Abweichungen dafür sehr auffällig. Was ich an Deinem wohl schöner finde, ist die zusätzliche Anzeige für die Ferritantenne. Das hat was :P .
Wobei es ohnehin häufig schwierig ist, wenn ein Gerät in mehreren Varianten vorliegt, dies eindeutig zu klären. Ist ähnlich zu dem Nora aus dem obigen link, nach dem mich drahtfunk gefragt hat. Ob ich inzwischen da richtig liege, trotz Tante Google und Onkel Erb, ich weiß es nicht. Auch da kann ich nur vermuten.

Natürlich kann Deine zuerst geäußerte Vermutung, Schumi, auch richtig sein, zumal sie sich bestückungsmäßig mit dem FG-Artikel von Johann trifft. Wahrscheinlich muß ich, obwohl ich es anders versuche, einfach damit leben, die Wahrheit dazu nicht so ganz herauszubekommen.
Was auch nicht ganz so schwer fällt, weil das Radio mit einem sau-guten Klang super Laune macht. Nur das Tastenaggregat macht inzwischen verschmutzungshalber etwas Ärger. Das werde ich demnächst auch machen. Ist aber nicht tragisch und nach einer solchen, langen Zeit auch eher ein Pups im Wind.

Heute hat er wieder einmal 5 Stunden stramm musiziert und mich in jeder Hinsicht überzeugt. Klangmäßig, so zum Höhren, ist er einer meiner liebsten :D !

Gruß Ralph

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Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!


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