Also, einen Unterschied zwischen Röhrengleichrichtung und Diodengleichrichtung habe ich akustisch noch nicht feststellen können. - Es soll aber bei modernen (!!) hochwertigen Gitarrenverstärkern sogar Schalter zum Umschalten zwischen Röhren- und Diodengleichrichtung geben. Traditionell werden auch heute noch moderne Gitarrenverstärker zum großen Teil in Röhrentechnik gefertigt, oft sogar noch handverdrahtet. Trotz Digitaltechnik und DSP-Chips. Auch Gleichrichterröhren sind noch gang und gäbe bei Gitarrenverstärkern. Und Gitarrenfreaks tüfteln gern am Klang des Verstärkers herum, weil für sie der Verstärker kein neutrales technisches Mittel, sondern Teil ihres individuellen Instrumentes ist. Ich glaube, dass die Jungs recht haben, auch wenn mein Gehör und meine Fachkenntnis dafür nicht ausreichen. Das alles sagt mir, dass an der Behauptung etwas dran sein muss, dass Röhrengleichrichtung anders klingt, auch wenn ich es persönlich bisher nicht feststellen konnte.
Ich denke, der Reparateur Deines Brillant hat sich aber an der nötigen Anodenspannung orientiert. Denn moderne Hochvolt-Dioden liefern oft eine deutlich höhere Ausgangsspannung. Hier muss man individuell einen Vorwiderstand zwischenschalten. Welchen Wert dieser haben muss, muss individuell errechnet oder experimentell ermittelt werden. Dass der Klang zu wünschen übrig lässt, kann auch an der Anodenspannung liegen (aber auch an defekten Kondensatoren - siehe mein Beitrag oben). Aber es ist ja ein Widerstand drin, und den hat er ja sicherlich nicht x-beliebig gewählt. Also denke ich mal, dass er das alles mit fundierter Sachkenntnis richtig gemacht hat.
Als ich mein Brillant überholte, war ich froh, dass ich es mit einer EZ80 zu tun hatte. Diese habe ich einfach gegen eine neue ersetzt. Das war schön einfach.

Keine Rechnerei, kein Probieren. EZ 80 ist gleich EZ 80. - Das Ding spielt übrigens immer noch ohne jegliche Probleme. Das exzessive Kondensator-Tauschen hat sich gelohnt. Der Klang ist dadurch traumhaft gut geworden!
Gruß Stefan Roth