Dampfradioforum

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 Betreff des Beitrags: Kuriosität am Grundig 2447
BeitragVerfasst: Sa Feb 12, 2011 11:11 
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Hallo Dampfradio-Gemeinde,

gestern stellte ich eine seltsame Eigenart an meinem Klein-Grundig-Röhrling von 1965 fest:

Es wurde eine Radiosendung mitgeschnitten, Tonbandgerät ganz normal und vorschriftsmäßig mittels Din-Kabel angeschlossen. Die laufende Sendung hörte ich über das Radio mit. Anschliessend einen bestimmten Ausschnitt daraus nochmals vom Tonband. Da fiel mir auf, dass der Ton in unregelmäßigen Abständen dumpf und dann wieder klar wurde.

Zunächst dachte ich an Drop-outs vom Band. Da meine A77-Halbspur in dieser Beziehung jedoch unauffällig ist und auch das Band als Verdächtiger ausscheidet, dachte ich weiter über diese Eigenartigkeit nach. Dabei fiel mir ein, dass ich am Radio während der Aufnahme an der Tonblende des 2447 herumgedreht hatte. Eine weitere Aufnahme (diesmal über Kopfhörer am Bandgerät mitgehört) bestätigte meinen Verdacht: Die Aufnahme ist durch die Klangregelung am Radio beeinflussbar.

Frage: Liege ich falsch oder darf so etwas eigentlich gar nicht passieren ? Wie gesagt, es wurde ein 5-poliges DIN-Kabel beutzt.

Wer kennt dieses Phänomen, bzw. kann etwas dazu sagen ? Schaltplan liegt mir leider keiner vor.

Gruß
Thomas


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 Betreff des Beitrags: Re: Kuriosität am Grundig 2447
BeitragVerfasst: Sa Feb 12, 2011 12:17 
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hier die Schaltung. Ich kanns nicht richtig deuten, du must die Schaltkontakte verfolgen um eine Antwort auf deine Frage zu finden.

Grundig 2447 3040

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Gruß,
Jupp
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Zuletzt geändert von saarfranzose am Di Okt 18, 2011 17:23, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kuriosität am Grundig 2447
BeitragVerfasst: Sa Feb 12, 2011 13:02 
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Zitat:
Die Aufnahme ist durch die Klangregelung am Radio beeinflussbar.
Frage: Liege ich falsch oder darf so etwas eigentlich gar nicht passieren ?


Sieht doch tatsächlich so aus.
Ich hab' mal aus Josefs Schaltplan ein Stück bearbeitet.
Violett die Schalter, Stellung gezeichnet: FM.
Orange: NF- Signalweg zum Ausgang an der Diodenbuchse.
Rot: Im ungünstigsten Fall, nämlich bei Potischleifer am im Schaltplan rechten Anschlag, hat das Poti also den Widerstandswert Null, und Kondensator C52, 3,3 nf, liegt also genau zwischen NF- Ausgang und Masse. Das kann schon merklich die Höhen beeinflussen.

Edi

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 Betreff des Beitrags: Re: Kuriosität am Grundig 2447
BeitragVerfasst: Sa Feb 12, 2011 15:54 
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gute Arbeit, Edi!

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 Betreff des Beitrags: Re: Kuriosität am Grundig 2447
BeitragVerfasst: Sa Feb 12, 2011 23:56 
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Hallo Franz-Josef, vielen Dank für den Schaltplan, damit ist der erste Schritt schon mal getan.

Hallo Edi, danke für die Markierungen und die dazugehörende Erklärung.
Ja, das sieht tatsächlich nach mehr oder weniger gewollter Beeinflussung aus. Es betrifft auch nur die Höhen, die Bässe bleiben unverändert. Es ist ein Kombiregler, der in der Mitte die Stellung null hat, nach rechts gehen die Bässe weg und nach links die Höhen.

Es werden bei der TB-Aufnahme nur die Höhen beschnitten.

Umso bemerkenswerter, als gerade Grundig schon Ende der Fünfziger den nachträglichen Einbau der Diodenbuchse massiv beworben hatte mit der Begründung, dass bei Tonbandaufnahmen keine Beeinflussung der Klangregelung mehr erfolgt.

Ich habe noch ein Loewe-Opta Bella ´67, das dem Grundig in seiner Schaltung sehr ähnlich sein durfte. Aus purer Neugier werde ich morgen von diesem eine Probeaufnahme machen. Möglicherweise ist das dort ja genau so.....

Danke euch beiden schon mal, Gruß
Thomas


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 Betreff des Beitrags: Re: Kuriosität am Grundig 2447
BeitragVerfasst: So Feb 13, 2011 11:52 
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Hallo, in die Runde,

bei der Überlegung, warum das so gefertigt wurde, versetze man sich in die Lage der Hersteller, und der vom Markt diktierten Gegebenheiten.

Das Gerät stammt aus den 60er Jahren. Noch 10 Jahre vorher war das Radio im Wohnzimmer ein Statussymbol für viele, mit goldfarbenen Zierleisten, schönen Stoff, und edlem Holz. Und selbst damals ging es auch um das mit harter Arbeit verdiente Geld.

In den 60er Jahren wurde das Fernsehgerät für immer mehr Haushalte zum Statussymbol. Für Radios blieb da auch nicht viel Geld über, und die einfachen ( und billigen )Geräte mussten für den Radioempfang herhalten.

Wer es zu etwas gebracht hatte, blätterte schon in den Katalogen und Prospekten in der Abteilung Stereoanlagen.

Da musste der Konstrukteur eines einfachen Radiogerätes mit jedem Bauteil geizen. Und da mussten dann manchmal auch gezielt plazierte Hinweise in der Bedienungsanleitung reichen ( für die Tonbandaufnahme sollten Sie den Klangsteller in die mittlere Position bringen ).
So etwas habe ich bei anderen Geräten schon gesehen.

Die Sparsamkeit der Hersteller sieht man auch bei der Lautsprecherausstattung, wenn man ein einzelnes Gerätemodell über die Jahre verfolgt.

VG henning

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Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz


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 Betreff des Beitrags: Re: Kuriosität am Grundig 2447
BeitragVerfasst: So Feb 13, 2011 11:58 
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Hallo Henning, alter Fuchs!

Genauso ist es. Kosten soll es bei den Loehnen von damals eben nichts!

Der sachlich richtige und gute Verweis auf die Grundig- Aussage von 1952/53 , sollte das beherzigen:
http://www.radiomuseum.org/forum/nach_w ... radio.html

So gesehen war die Diodenbuchse ein Fortschritt.

johann ex Grundig


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