Dampfradioforum

Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
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BeitragVerfasst: Di Jul 12, 2011 18:09 
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Hallo zusammen,

als ich einem ökologisch engagierten Bekannten von unserem Hobby erzählte, war er davon nicht sonderlich beeindruckt. Aber er fragte gleich:

"Schonmal den Verbrauch gemessen? Das ist bestimmt ein kleiner Stromfresser. ;)
Mal im Ernst, würd mich interessieren was so ein Teil frisst. Wenn Du kein
Strommessgerät hast: KD302 von Reichelt. The only one.... :) "

O.K., heute ist also mein neues Energiekosten-Messgerät Reichelt KD 302 (c´t 24/2008: Testurteil "Sehr Gut" (baugleiche Variante)) hier eingetroffen... :oops:
Außerdem eine neue EABC80 für meinen Grundig 4055/56,
http://www.radiomuseum.org/r/grundig_405556.html
den ich deswegen auf den Hörplatz gestellt und angeschlossen habe.

Nun also zur Messung:
Gerät: Grundig 4055/56 (ca. 30 Minuten warmgelaufen), eingestellt auf 220 V, angegebener Stromverbrauch auf der Rückwand: ca. 80 Watt
Messgerät: Reichelt KD 302
Gemessene Netzspannung: 236 V
Verbrauch UKW bei Zimmerlautstärke: 76 - 77 Watt
Verbrauch UKW bei höchster sauberer Lautstärke: 76 - 77 Watt

Interessant finde ich, dass bei "Volldampf" praktisch nicht mehr Strom verbraucht wird als selbst bei ganz abgedrehter Lautstärke (wenn überhaupt, höchstens 1 Watt Unterschied)!

Ich wäre mal gespannt, was Eure Geräte so "verbraten".

(Sobald eines meiner anderen Geräte läuft, poste ich deren Daten hier ebenfalls.)

Ökologisch korrekte Grüße von

Markus
P.S.: Da ich Ökostrom (zertifiziert nach GSL Gold http://www.gruenerstromlabel.org) beziehe, können die Radios gar nicht genug verbrauchen. :mrgreen:

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BeitragVerfasst: Di Jul 12, 2011 18:53 
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Hallo,
der Bekannte empfiehlt trotz innewohnender grauer Energie wirklich die Verwendung eines Billigteils, das selbst ein vermeidbares halbes Watt verheizt?


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BeitragVerfasst: Di Jul 12, 2011 19:02 
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Was müssen das doch für glückliche Menschen sein, die sonst keine Sorgen haben.

Ralf

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Industriefotos und O-Töne aus Belgien und Nordfrankreich


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BeitragVerfasst: Di Jul 12, 2011 19:03 
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Naja,die sich am meisten über den Stromverbrauch von so'm Röhrenradio aufregen,sind die,die den meisten saft unnötig verballern wie z.b. durch: Stanby auf sämtlichen geräten(ja,hauptsache bequem),Halogen Nachttichlampenwo der Netztrafo immer brummt,auch wenn kein licht brennt. Kofferradio wo Netzteil immer brummt trotz ausschalten.Steckernetzteile immer in der dose,auch bei nichtgebrauch. Dann eine Kühltruhe die 20 Jahre alt ist,ebenso alter Kühlschrank. Dann der Durchlauferhizer unterm Waschbecken/Spülbecken oder der 2KW Durchlauferhitzer im Badezimmer. Der PC ist den ganzen tag an,auch wenn keiner drann sitzt. Dazu kommt noch'n dickes auto was über 10L/100Km super verballert.

Da kann ich täglich für mehrere stunden ein Röhrenbomber laufen lassen,hab dann immer noch geringere Stromkosten wie die ganzen nörgler da. Meine 2 Philips Röhrenamps ziehen zusammen 160W(angegeben 80W pro amp),na und? Die sind eh meist nur sonntags an,weil man da kein Radio hören kann,wegen dem ganzen Werbemist (z.b. Bratmaxe, der ohrenkrebs verursacher Nr.1....) oder gelaber was keinen interessiert (z.b. RPR1-Mein Abenteuer :wut: ).

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Mfg.
Mario


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BeitragVerfasst: Di Jul 12, 2011 19:18 
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Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Jeder (oder fast jeder) Bastler verfügt über ein Multimeter, was soll dann der Unfug mit dem Energiekosten - Messgerät?
Auf jedem Elektrogerät, nicht nur Röhrenradios, sind die Watt angegeben. Also war das doch genaugenommen rausgeschmissenes Geld, mal ganz abgesehen vom Energieverbrauch und der ausgestoßenen Schadstoffmenge bei der Herstellung dieses völlig überflüssigen Messgerätes. Aber immerhin sorgt der Kauf dieses Schrotts für die Erhaltung von Arbeitsplätzen in China. :?

Gruß Otto


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BeitragVerfasst: Di Jul 12, 2011 19:40 
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Auch Europa profitiert beim Kauf: Transporteure, Lageristen, Verkäufer und bald auch die Müllabfuhr finden damit Beschäftigung. Ausserdem steigen so auch die MWSt-Einnahmen. :lol:


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BeitragVerfasst: Di Jul 12, 2011 19:43 
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Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Anmerkungen.

Bevor noch mehr gemeckert und genörgelt wird, möchte ich auf den Kern meines Beitrags...

Markus60Hz hat geschrieben:
Interessant finde ich, dass bei "Volldampf" praktisch nicht mehr Strom verbraucht wird als selbst bei ganz abgedrehter Lautstärke (wenn überhaupt, höchstens 1 Watt Unterschied)!

Ich wäre mal gespannt, was Eure Geräte so "verbraten".

(Sobald eines meiner anderen Geräte läuft, poste ich deren Daten hier ebenfalls.)


...und auf das eigentliche Thema des Threads hinweisen. :bier:

Ob die Messungen nun mit einem einfachen oder aufwändigen Gerät, ob mit einem Multimeter oder mit einem Energiekosten-Messgerät vorgenommen werden, ist mir ziemlich gleichgültig. :wink:

Für konstruktive, interessante Beiträge bedankt sich

Markus

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BeitragVerfasst: Di Jul 12, 2011 19:46 
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Bestätigt sich diese konstante Leistungsaufnahme auch bei Verwendung eines ganz normalen Ampèremeters?


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BeitragVerfasst: Di Jul 12, 2011 20:07 
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solaris hat geschrieben:
Bestätigt sich diese konstante Leistungsaufnahme auch bei Verwendung eines ganz normalen Ampèremeters?


Hallo Solaris,

da ich nicht selber restauriere, nutze ich lediglich das o.g. Messgerät. Für gelegentliche Messungen (nicht nur von Radios, sondern auch von anderen Haushaltsgeräten) reicht es mir aus.

Wenn man es auf Ampère umschaltet, werden 0,352 bis 0,353 Ampere angezeigt - egal, wie laut oder leise der Grundig 4055/56 auf UKW spielt. Auch wenn man ihn zehn Minuten auf ganz leise oder mehrere Minuten auf "Volldampf" stellt.

Viele Grüße von

Markus

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BeitragVerfasst: Di Jul 12, 2011 20:22 
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Was soll sich da auch groß ändern? Gegenüber der gesamten Leistungsaufnahme der verschiedenen Komponenten des Geräts, vor allem durch die Röhrenheizung sowie die Eintakt-Endstufe, die prinzipbedingt mit einem relativ hohen Ruhestrom betrieben wird, ist der Unterschied zwischen Laut und Leise halt nicht größer.

Ich bin wirklich dagegen, unnütz Energie zu verbraten und betreibe etliche Geräte in diesem Haushalt über Master/Slave-Steckerleisten, die z.B. den Satellitentuner nur dann zuschalten, wenn auch der Verstärker der Musikanlage (der selbst einen 'richtigen' Netzschalter hat) läuft, und einen weiteren, der beim Ausschalten des Computers die gesamte Peripherie stromlos schaltet - aber man sollte sich von einem missionierenden Ökofreak nicht wegen eines Röhrenradios verrückt machen lassen.

Ralf

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BeitragVerfasst: Di Jul 12, 2011 20:57 
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Hallo und guten Abend,
wenn ich mal die Stromaufnahme des Plasma Fernsehers mit einem großen Röhrenradio vergleiche, ist das ein Klacks was das Radio an Strom für sich beansprucht. Ich spare auch Strom, indem z.B. der Kühlschrank A++ Effizienz besitzt. Der Fernseher läuft im Vergleich zum Röhrenradio nur zu 5%, klar bei dem ganzen Mist der da läuft. Röhrenradios sind mein Hobby und Hobby´s kosten Geld. Es gibt auch Kurbelradios mit denen man sich kostenlosen Strom zum Empfang von Radio Sendern erarbeiten kann.


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 Betreff des Beitrags: Klarstellung
BeitragVerfasst: Di Jul 12, 2011 21:37 
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Hallo zusammen,

1.
offensichtlich habe ich mich missverständlich ausgedrückt - mein eigentliches Ziel war, die Leistungsaufnahme von verschiedenen Röhrenradios zu ermitteln - und ihre nähere Erklärung.

Warum ist das so, dass angegebene 12 Watt Endstufenleistung sich nicht auf die Leistungsaufnahme eines Grundig 4055/56 (er hat eine Gegentakt-Endstufe) auswirken, egal ob man sie abfordert oder nicht? Möglicherweise handelt es sich ja um eine hochwertige Class-A-Schaltung (oder so ähnlich :wink: ). :)

Ist dies womöglich bei anderen Röhrenradios anders?
(Aus Rücksicht auf die Nachbarn kann ich heute kein zweites Gerät mehr entsprechend testen.)

Wie PL504 indirekt klarstellte, misst ein Energiekosten-Messgerät die Wirkleistung - also die Leistung, die beim Privatkunden auch abgerechnet wird.

2.
Die Sache mit dem Bekannten sollte das Ganze nur ein wenig würzen ;-) - dass es in der Diskussion jetzt quasi zur Hauptsache geworden ist, finde ich sehr schade.

Wie ja in diesem Thread mehrfach angesprochen, gibt es genügend Hobbies und Lebensweisen, die sehr umweltbelastend und ressourcenfressend sind - da gehört unser Hobby wirklich zu den absolut harmlosen, möchte ich sagen! :mauge: :mauge:

Ich hoffe sehr, dass wir jetzt von der Diskussion um Punkt 2 weggkommen und uns dem eigentlichen Thema des Threads widmen. :danke:

Vielen Dank und viele Grüße von

Markus

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BeitragVerfasst: Di Jul 12, 2011 21:58 
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Wohnort: Berlin
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
hier nun zum Kern der Frage: Warum braucht das Gerät gleichviel Energie, egal ob laut oder leise eingestellt?

Dieses findet sich bei allen Geräten, bei denen die Endstufe im sog. A-Betrieb arbeitet ( A = Ruhestrom in der mitte der Kennlinie ).

Hier liegt bei Lautstärke null der Strom eben auf genau diesem Punkt. Dreht man nun die Lautstärke auf, so wird ein Ton übertragen, der als reine Wechselspannung mit gleichen positiven und negativen Anteilen zu sehen ist.

Dieses Tonsignal wird dem Steuergitter der Endröhre zugeführt, und bewirkt, dass der Strom durch die Röhre größer und kleiner wird. Die Halbwellen sind gleichgroß, demzufolge bleibt der Mittelwert des Stromes durch die Röhre unverändert.

Das ist natürlich eine ideale Betrachtung. In der Wirklichkeit sind die Kennlinien nicht gerade, die Aussteuerung ungleich etc.

Führt man sich dann jedoch vor Augen, dass von der Gesamtleistungsaufnahme ein erheblicher Anteil in Röhrenheizung und Skalenbeleuchtung geht, und von der Anodenspannungsversorgung ein ansehnlicher Anteil in ZF, UKW Tuner, Vorstufe etc bleibt, dann wird verständlich, warum die Stromaufnahme unverändert bleibt.

Anders ist es bei Gegentaktverstärkern im AB oder B Betrieb. ( ich kenne kein Radio, bei dem nicht auch bei Gegentaktendstufen der A-Betrieb gewählt ist )

Bei großen Gegentakt-Röhrenverstärkern, bei denen es mehr auf Leistung, als auf HiFi ankommt, wird der Arbeitspunkt häufig an den Beginn der Kennlinie gelegt. Diese haben dann bei Vollaussteuerung tatsächlich eine deutlich höhere Stromaufnahme.

Dann noch einige Werte meiner Radios:
EAW Amati ( 2 elektrodynamische Lautsprecher, Gegentaktendstufe 2xEL11 ) ca 100Watt
Nordmende Fidelio 59-3D ( Gegentakt EL95 ) ca 55Watt

VG Henning

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Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz


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BeitragVerfasst: Di Jul 12, 2011 22:13 
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Registriert: Mo Apr 05, 2010 18:00
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Okay dann mache ich mal weiter, mein Aldi Tevion Gerät GT-PM-03 ermittelt auch die Wirkleistung.
Philips D52-AU mit 54,5 Watt eingestellt auf 220 Volt.


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BeitragVerfasst: Di Jul 12, 2011 22:18 
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hoeberlin hat geschrieben:
hier nun zum Kern der Frage: (...)
(...)
Dann noch einige Werte meiner Radios:
EAW Amati ( 2 elektrodynamische Lautsprecher, Gegentaktendstufe 2xEL11 ) ca 100Watt
Nordmende Fidelio 59-3D ( Gegentakt EL95 ) ca 55Watt

VG Henning


Hallo Henning,

vielen Dank für Deine sehr interessanten und aufschlussreichen Ausführungen!

Wenn ich bedenke, dass später die "Class-A-Schaltung" bei Transistorverstärkern als große klangliche Errungenschaft verkauft wurde!
Bei unseren Röhrenradios ist dies also schon seit jeher so eingebaut. :) 8_)
Vielleicht gehört dies ja auch - neben dem anderen Verzerrungs-Verhalten von Röhren - zum Geheimnis ihres guten Klanges.

Ich kenne eigentlich niemanden, der sich nicht positiv an das Dampfradio der Eltern oder der Großeltern erinnert - teilweise geraten die Angesprochenen sogar richtig ins Schwärmen, wenn sie auf den schönen Klang zu sprechen kommen. Oder es kommt ein breites Grinsen ("Klasse-Sound!"). :super:

Vielen Dank, und viele Grüße von

Markus
P.S.: Gut, bei Class-A-Transistorverstärkern mit 100 Watt pro Kanal ist die Verlustleistung natürlich seeehr viel höher...
P.P.S.: Morgen messe ich das nächste Gerät. :)

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