Dampfradioforum

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BeitragVerfasst: Mi Jul 13, 2011 16:09 
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Hallo liebe Dampfradiocommunity!

Ich bin zwar noch recht jung, habe aber in der Beschäftigung mit Röhrenradios ein sehr interessantes Hobby für mich entdeckt.

Ich habe auf unserem Dachboden ein altes Gerufon Röhrenradio des Typs „Ultra Planet 60 W“ von 1959/60 gefunden. Das Radio lief bei einem ersten Testlauf ohne Probleme und ich habe viele bekannte Sender empfangen können.
Ich habe mir schon vieles aus dem Forum an Wissen angeeignet, denn mein Ziel ist es nun, das Radio wohnzimmertauglich zu restaurieren.


Bei genauerem Hinsehen haben sich dann aber doch folgende Makel entpuppt:

• Das Holzgehäuse sieht sehr lädiert aus. - Viele Kratzer lassen sich unter keinen Umständen entfernen und ruinieren somit das Gesamtbild des Gerätes. Zum Teil ist auch der Lack komplett ab und man sieht das nackte Holzfurnier. Wahrscheinlich ist dem Vorbesitzer Lösungsmittel über einen Teil des Gerätes gelaufen. Ich habe bereits darüber nachgedacht den Lack komplett zu entfernen und es im Anschluss mit farblosem Hartöl zu behandeln. Abschleifen wollte ich das Gehäuse aber noch nicht, da die Front des Gerätes sehr viele Ecken hat. Dort, wo das Furnier sehr dünn ist, ist die Wahrscheinlichkeit jedoch sehr hoch, dass man durch etwas zu viel Druck beim Schleifen schnell das darunter liegende Sperrholz freilegt. Was kann man hier machen? Gibt es noch andere Möglichkeiten? Andere Lösungsmittel etc.?

Bild

• Der Netzstecker sieht ziemlich porös aus. – Was kann man hier machen? Was muss man beachten, wenn man einen neuen Schuko-Netzstecker anbringen will?

• Lösungsmittel ist auch über die Tasten gelaufen. Deren Oberfläche ist dadurch sehr rau geworden. Da ich online keine Tasten finde werde ich die alten Tasten wahrscheinlich soweit es geht abschleifen müssen bis sie wieder glatt sind.


• Das Chassis ist nicht verrostet, aber extrem verstaubt. – Nach einer vollständigen ersten Reinigung folgendes Bild:

Bild

• Die Skalenbeleuchtung ist sehr schwach. – Es hat sich herausgestellt, dass eine der beiden Soffitte-Lampen defekt war. Neue, hellere LED-Leuchten mit Soffitte-Fassung und ein staubfreies Skalenglas von hinten sollten dem zunächst Abhilfe schaffen.

• Den Lautsprecherstoff habe ich bereits nach Tipps aus dem Forum wieder schön sauber bekommen. Hier ein Foto:

Bild

Als Primäres Ziel setze ich mir jetzt erst mal das Holzgehäuse.

Die Technik im Inneren nehme ich mir als letztes vor, nachdem ich das Äußere restauriert habe.

Vielen Dank fürs Lesen. Über jeden Beitrag würde ich mich sehr freuen.


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BeitragVerfasst: Do Aug 04, 2011 16:28 
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Registriert: Fr Jul 08, 2011 22:42
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Vielen Dank für die umfangreichen Hilfestellungen, Anregungen und Tips! :danke:


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BeitragVerfasst: Do Aug 04, 2011 20:01 
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RadioDoc hat geschrieben:
Vielen Dank für die umfangreichen Hilfestellungen, Anregungen und Tips! :danke:


Hallo Radiodoc,

eigentlich wirklich erstaunlich daß sich noch keiner gemeldet hat, ist wohl irgendwie untergegangen das Thema. Eigentlich wird einem hier immer geholfen. Auf jeden Fall erstmal Glückwunsch zum neuen Hobby, immer wieder toll wenn sich junge Leute mit den alten Kisten beschäftigen :super:
Zum Gehäuse wird sich vielleicht nochmal jemand melden, da findest du per Suchfunktion auch viele Tipps hier im Forum.
Als Ersatz für die Netzschnur gibt es mehrere Möglichkeiten. wenn du Wert auf Originalität legst musst du so ein textiles Kabel beschaffen, das könnte schwierig werden. Ansonsten ein Anschluss kabel mit einem 2,5 A Stecker nehmen. Schutzleiter brauchst du auf jeden Fall keinen, dein Gerufon ist ein Wechselstromgerät, der Netztrafo ist gleichzeitig Trenntrafo.
Auf jeden Fall solltest du dich mit den "guten und bösen Kondensatoren" von der Titelseite beschäftigen, im Gerufon dürfte es einige von den "Bösen" geben.
Viel Spass auch bei dem auf dem Fotos zu erkennenden gerissenen Seil, scheint aber nur die drehbare Ferritantenne zu sein, das geht noch.
Ich hoffe dir erstmal geholfen zu haben.

Gruss
Uwe


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BeitragVerfasst: Do Aug 04, 2011 20:15 
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Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16
Beiträge: 7433
Hallo!

In der Tat - muß irgendwie untergegangen sein :roll: .
Zu Deinen Fragen.
Ich würde das Gehäuse abbeizen. Dazu findest in Baumärkten und bei Ebay genug "Ware". Oder einfach Nitroverdünnung nehmen. Sollte auch funktionieren. In Lappen tränken und auf das Holz legen. zum Schluß immer mit Azeton das Holz abwischen. Bei all diesen Aktionen aber unbedingt die Leiste zwischen Schallwand und Skalenscheibe entfernen. Da sind die Zierleisten dran, welche sonst unweigerlich Schaden nehmen.

Klanglich und technisch ist dieses Radio der Hammer. Woran ich mich allerdings ungern erinnere ist die Verarbeitung und die Materialwahl außen.
Das Chassis ist ein Traum. Wenn Du es säuberst, sieht es danach wie neu aus. Da rostet nichts, da komplett aus Alu.

Muß mal suchen, ich sollte da noch das eine oder andere Foto haben. Ich hatte dieses Modell mehrmals.

paulchen


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BeitragVerfasst: Do Aug 04, 2011 21:02 
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Registriert: Fr Dez 09, 2005 17:06
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Ich habe das gleiche Gerät- außer einer Komplettreinigung (stand im "Raucherraum") war nichts zu tun, auch die Kondis sind noch original.

Läuft und läuft und läuft- und klingt brachial gut. :bier:

_________________
Bitte beachten: Meine Beiträge könnten Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten. Als Gegenmittel empfehle ich eine nach abwärts gerichtete Kellertreppe.


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BeitragVerfasst: Do Aug 18, 2011 19:09 
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Registriert: Fr Jul 08, 2011 22:42
Beiträge: 5
Also diesmal ernst gemeint: Vielen Dank für die umfangreichen Hilfestellungen, Anregungen und Tips! :danke:

Für das Gehäuse habe ich mir aus dem Baumarkt Nitroverdünnung besorgt. Mit einem halben Liter habe ich in mühseliger Arbeit die größten Flächen des Gehäuses von alten, verschrammten Lack entfernen können. Erst tränken, dann mit einer Spachtel den gelösten Lack abschaben. Dabei ging allerdings nicht alles rückstandslos zu entfernen. Manche Teile musste ich zusätzlich noch abschleifen. Selbst die Kanten sind dabei einigermaßen gut erhalten geblieben. Anschließend habe ich das Holz mit Öl erstbehandelt.


Foto:

Bild

Die Kratzer auf dem Bild in meinem ersten Beitrag waren demzufolge nur im alten Lack. Allerdings ist mir bei den Arbeiten ein Schraubenzieher auf die Front gefallen. Dieser hat sich tief ins Holz gebohrt und nun habe ich eine große Scharte im Holz. Wie bekommt man das weg?

Foto:

Bild

Bild


An den vorderen Seiten lässt sich der Lack jedoch sehr schwer bis gar nicht entfernen. Die schmalen Leisten lassen sich sehr schlecht tränken. Hier bin ich ebenfalls noch sehr ratlos.

@paulchen: Die Leiste lässt sich leider nicht entfernen, da sie mehrfach angenagelt ist. Das Risiko die Leiste zu zerbrechen ist da größer, als dass sie anderweitig Schaden nimmt. Ich werde sie einfach abkleben.


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BeitragVerfasst: Do Aug 18, 2011 19:27 
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Registriert: Fr Jul 08, 2011 22:42
Beiträge: 5
Jetzt noch zur Skalenblende. Die diese im Original total verbraucht aussah, (Folie löste sich auf; Glas war an einigen Stellen gesprungen) war ich gezwungen eine neue anzufertigen. Ich habe dazu das Original in Millimeterarbeit abgemessen und es im Photoshop nachgebildet.

Nun steht nur doch zur Debatte, wie ich das Bild zur fertigen Skalenblende bekommen soll.

Foto:

Bild

Detailansicht: http://www.fotos-hochladen.net/uploads/skalenblender31cfstajd.jpg


Ich freue mich auf eure Antworten :D


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BeitragVerfasst: Do Aug 18, 2011 19:41 
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Registriert: Mo Dez 07, 2009 21:08
Beiträge: 1193
Wohnort: Rabenau (Sa.)
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo Radiodoc,

Respekt, super Arbeit mit dem Photoshop :super: .

Bin mal gespannt was hier für Ideen kommen wie man das auf eine Scheibe bekommt. Mein Vorschlag wäre in einer Werbefirma einen Aufkleber machen zu lassen, Klebeschicht am besten auf der Schriftseite, so daß man den Aufkleber von hinten auf die Scheibe kleben kann. Was meint ihr ?

Gruss
Uwe


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BeitragVerfasst: Do Aug 18, 2011 20:01 
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Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16
Beiträge: 7433
Hallo Doc!

Mit der Strebe haben wir uns mißverstanden. Ich meinte die gesamte Holzleiste. Die sollte links und rechts angeschraubt sein, oder mit zwei Nägeln befestigt worden sein (glaube ich allerdings weniger).
Auch bekommst Du den Tastenblendrahmen unten ab. Dieser ist meiner Erinnerung nach genagelt. Diese kleinen Nägel bekommt man gut mit einen kleinen Seitenschneider raus gezogen.
Dellen im Holz bekommt man mit Dampf (Des-Wasser!) heraus. Googel mal danach. Da gibt es prima Beschreibungen im Netz.
Das wird nicht perfekt klappen, sollte aber einigermaßen gehen.
Ich würde allerdings hier mit Wachs einfach das Loch kaschieren. Es gibt Wachsstifte in allen möglichen Farben im Fachhandel.

Wenn der Lack vorn nicht abgeht, versuche es mal mit Abbeizer in Gelform.

Ansonsten bis hier sehr gute Arbeit. Die Skale sieht richtig gut aus. Ob Du die allerdings auf Glas bekommst...???

paulchen


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BeitragVerfasst: Fr Aug 19, 2011 8:58 
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Registriert: Di Mai 12, 2009 17:09
Beiträge: 1866
Wenn man einmal beim Restaurieren ist, sollte man auch gleich einen Widerstand hinreichender Größe (10k...33k) zwischen die Kontakte 1a und 1b legen. Die Röhren des jeweils nicht benutzten Empfangsteils werden es mit höherer Lebensdauer danken.
Bei Kontakt 11 a/b sollte man für TA-Betrieb über Ähnliches nachdenken...


MfG
Munzel


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BeitragVerfasst: Fr Aug 19, 2011 17:01 
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Registriert: Do Jan 22, 2009 15:10
Beiträge: 3275
Wohnort: Hessisch Süd:
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paulchen hat geschrieben:
Hallo Doc!


Ich würde allerdings hier mit Wachs einfach das Loch kaschieren. Es gibt Wachsstifte in allen möglichen Farben im Fachhandel.



paulchen


Diesen: http://www.clou.de/bau-heimwerker/produ ... wachskitt/

Oder Hartwachs, ähnlich wie vor jedoch halt härter. Ich verwende noch Schellack Stangen.
Hier: http://www.tischlereicenter.eu/bao-sche ... 5852799935

_________________
Der Arbeitsplatz
http://up.picr.de/9757217ajq.jpg
Die Homepage
http://www.oldradio.de.tl/Home.htm

"Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“

Matthias Claudius
Grüsse Georg


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BeitragVerfasst: Mo Aug 22, 2011 12:24 
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Registriert: Fr Jul 08, 2011 22:42
Beiträge: 5
Was haltet Ihr von folgender Idee zu dem Loch:

Das Holz an der Stelle anschleifen und den überfallenden Holzstaub mit Holzkleber vermischen. Dieses Konglomerat in das Loch füllen und warten bis alles ausgetrocknet ist. Zum Schluss mit Hartöl behandeln.


Auch zur Skalenblende habe ich mir Gedanken gemacht:

Selbstverständlich entferne ich noch das Gelbe und die Roten Anzeigen... dies war nur zur Veranschaulichung.


Ich lass das Bild von einem Online Fotoservice als Poster in Hochglanz drucken. So habe ich auch die Möglichkeit 3 Versionen übereinander anzuordnen (in versch. Farben z.B. Grün-Türkis und Schwarz-Gold)

Anschließend schneide ich die kleinen Felder mit einem Skalpell aus und steck das Bild zwischen 2 x dünne 1,5mm Plexiglasscheiben.


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BeitragVerfasst: Mo Aug 22, 2011 18:10 
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Moin,

GeorgK hat geschrieben:
Was haltet Ihr von folgender Idee zu dem Loch:

Das Holz an der Stelle anschleifen und den überfallenden Holzstaub mit Holzkleber vermischen. Dieses Konglomerat in das Loch füllen und warten bis alles ausgetrocknet ist. Zum Schluss mit Hartöl behandeln.


Irgendwo nichts

GeorgK hat geschrieben:
Auch zur Skalenblende habe ich mir Gedanken gemacht:


Warum so kompliziert? Nicht wissend warum Georg im Zitat auftaucht

Es spricht für mich nichts dagegen das Ergebnis zwischen zwei dünne Scheiben zu legen, aber der Aufwand mit dem Skalpell? Diese Skala ist doch, von den Farben her, absolut pflegeleicht, oder habe ich etwas übersehen?
Hätte mann jetzt entsprechende Folie und einen Tintenstrahler der Bannerdruck beherrscht, problemlos selber herzustellen. Insofern möchte ich mich da PL504 anschließen.

Beste Grüße

Peter

_________________
Röhre, du im Radio, nur dein Klang macht mich wirklich froh.


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