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BeitragVerfasst: So Jul 31, 2011 15:34 
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Registriert: Mi Jul 27, 2011 22:11
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Wohnort: Minden
Hallo zusammen

Mein Neuzugang, gerade heute Vormittag hier abgeliefert worden. Ein Geschenk! :super:

Wer kennt dieses Radio, hat Unterlagen dazu, oder kann mir Rat geben, was zu tun ist?


Dateianhang:
Wattram_1.jpg



Dateianhang:
Wattram_2.jpg



Dateianhang:
Wattram_3.jpg



Als Gleichrichterröhre ist eine 80 verbaut und für die NF daneben eine 42. Der Lautsprecher ist offenbar mit Feldspule ausgestattet. (Muß wohl von Klangfilm sein :lol: :lol: )

So ganz aus dem Bauch heraus würde ich sagen, daß das ein echtes Schmuckstück ist, was unbedingt restauriert und erhalten werden sollte. Wahrscheinlich viel seltener als mein Telefunken Katzenkopf.

Wer weiß etwas darüber?

Gruß
Michael


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BeitragVerfasst: So Jul 31, 2011 19:17 
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Registriert: Mi Apr 28, 2010 23:51
Beiträge: 2245
Ich hätte da Hemmungen, die Patina runter zu nehmen.

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- Ja, der Heesters, das hat er nun davon, von seiner Raucherei... -


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BeitragVerfasst: So Jul 31, 2011 19:53 
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Registriert: Mi Jul 27, 2011 22:11
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Hallo Erik

Ja, da will ich auch nicht das Holzgehäuse mit Hochglanzlack versehen, das bleibt alles wie es ist.

Ich dachte auch eher daran es wieder in einen funktionierenden Zustand zu bringen, also die schöne Skala wieder mittig ausrichten, evt. das Glas der Skala mal zu putzen und das Chassis gründlich zu entstauben.

Und dann mal gucken ob sich beim Einschalten etwas tut.

Im Internet finde ich nichts zu dem Radio. Zur Firma Zenith gibt es einiges, aber welches Chassis nun dieses hier ist, habe ich nicht herausgefunden.
Von der äußeren Gestalt her hat es ja einige Ähnlichkeit mit diesem Original Zenith:

http://www.oldradiozone.com/Z_808.html

Aber das hilft jetzt erstmal auch nicht weiter.

Gruß
Michael


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BeitragVerfasst: So Jul 31, 2011 20:16 
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Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Zitat:
Aber das hilft jetzt erstmal auch nicht weiter.

Was könnte denn weiterhelfen ?
Was suchen Sie denn ?


Suchmaschinen können da schon helfen. Wenn man mit ihnnen umgehen kann.
Man gebe ein bekannteres Modell ein, findet Galerien in vielen Seiten, und arbeitet sich so durch.
Und findet:

http://radioattic.com/item.htm?radio=1080006
http://radioattic.com/item_more.htm?radio=1080006
http://www.tuberadioland.com/zenith808_main.html
Schaltplan !!!:
http://www.flickr.com/photos/49009898@N05/4567949324/
Schaltplan in groß:
http://www.flickr.com/photos/49009898@N05/4567949324/sizes/l/in/photostream/

"Suche, und Du wirst finden..." :D


(Ich finde es übrigens auch schön, wenn so ein altes Gerät wieder schön ist wie neu.)

So müssen Sie das Zenith hinkriegen ! Die Skale ist geil (Quelle des Ausschitts: 2. Link !).

Edi

Bild


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BeitragVerfasst: So Jul 31, 2011 20:32 
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Ein wirklich schönes Stück. Erinnert in Aufbau und Bestückung nicht nur ein wenig an meinen UPEL. Von dem weiß auch niemand was.

Ralf

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Industriefotos und O-Töne aus Belgien und Nordfrankreich


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BeitragVerfasst: So Jul 31, 2011 20:51 
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Registriert: Mi Jul 27, 2011 22:11
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Wohnort: Minden
Hallo edi

Danke für die Links, das scheint ja wirklich der richtige Schaltplan zu sein, die Röhren stimmen jedenfalls überein.

Also hat wohl die Firma Wattram in Helsinki damals komplette Radios inklusive Gehäuse von Zenith importiert und nur vorn ein Messingschild angenagelt und hinten am Chassis das Typenschild ausgetauscht.

Mir war jetzt erstmal wichtig das festzustellen, die Frage nach Unterlagen (Schaltplan) hätte sich jetzt als nächstes gestellt, aber das ist ja nun auch schon geklärt. :super:


Zum Thema "schön wie neu" bin ich durch meine Sammelleidenschaft für alte Münzen etwas vorbelastet. Da ist es unter Sammlern eigentlich unstrittig, daß eine alte und natürlich gewachsene Patina den Wert einer Münze erheblich steigert. Alte Münzen die durch durch chemische Bäder entpatiniert wurden, nennt man abwertend "getaucht" und am schlimmsten sind sogenannte "Putzmöhren", die mit einem Tuch oder schlimmerem berieben wurden und danach einen sogenannten Katzenglanz aufweisen. So etwas Scheußliches wird dann meist bei ebay entsorgt.
Betrüger versuchen immer wieder eine alte Patina künstlich zu erzeugen, aber man erkennt es als erfahrener Sammler.


Deshalb würde ich mich schwer tun bei einem alten Radio einen absolut neuwertigen Zustand anzustreben, ganz einfach weil es nicht authentisch wirkt. Es kann einfach nicht sein, daß ein Radio aus den 30er Jahren eine makellose Lackierung aufweist. Das Glas der Skala kann jedoch sauber geputzt sein, das ist ja kein Eingriff in die Substanz und wirkt deshalb weiterhin authentisch.
Schleift man aber den alten Lack ab, oder auch nur an und bringt eine neue Schicht auf, dann ist das schon ein erheblicher Eingriff in die vorhandene Substanz.


Was mir hier sinnvoll erscheint, ist den weiteren Verfall des alten Lackes zu stoppen, zB. mit einem säurefreien Wachs, das man auch rückstandsfrei wieder entfernen kann. So etwas benutze ich auch bei korrosionsgefährdeten alten Münzen aus Zink, Magnesium oder Eisen.

Gruß
mvd


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BeitragVerfasst: So Jul 31, 2011 21:27 
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Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo, mvd,

Na ja, Patina oder nicht- ist sicher eine persönliche Präferenz.
Die Ansichten der "Sammler" sind mir da sehr suspekt, darum möchte ich auch nicht als solcher genannt werden.

Alte Radios kann man nicht mit Münzen vergleichen. Das ist bei Radios ja keine echte Patina !

Radios haben auf Gehäuse, Skale, Knöpfen und Tasten ein Gemisch von Möbelpoliermitteln, Wachsen, Hautfett, von den Händen abgeriebener, schmieriger Dreck, Tabakteer, Essendunst, Lebensmittelspuren, verreckten Insekten, Fliegenscheiße u. v. a. drauf. Ein äußerst appetitliches Gemisch.
Für Keime. Bild

Zitat:
Es kann einfach nicht sein, daß ein Radio aus den 30er Jahren eine makellose Lackierung aufweist

Ich sehe das so: Ein wenig vom Alter darf zu sehen sein. Auch die Aufarbeitung darf ein wenig zu sehen sein.
Oldtimer- Autofahrer fahren auch nicht mit rollenden Sch...häusern, die werden liebevoll neu lackiert und verchromt, manchmal mehr, als vorher.

Edi


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BeitragVerfasst: So Jul 31, 2011 21:47 
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Registriert: Mi Apr 28, 2010 23:51
Beiträge: 2245
edi hat geschrieben:

Radios haben auf Gehäuse, Skale, Knöpfen und Tasten ein Gemisch von Möbelpoliermitteln, Wachsen, Hautfett, von den Händen abgeriebener, schmieriger Dreck, Tabakteer, Essendunst, Lebensmittelspuren, verreckten Insekten, Fliegenscheiße u. v. a. drauf. Ein äußerst appetitliches Gemisch.


Ja, das muß natürlich runter. "Patina" ist da auch nicht der richtige Ausdruck; ich meine damit, daß ich ein leicht verkratztes Gehäuse aus dieser Zeit nicht neu lackieren würde.

Ich denke da immer mit Schaudern an neu lackierte Traktoren aus den 50ern oder noch älter. Schrecklich so was!

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- Ja, der Heesters, das hat er nun davon, von seiner Raucherei... -


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BeitragVerfasst: So Jul 31, 2011 22:00 
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Registriert: Mi Jul 27, 2011 22:11
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edi hat geschrieben:
Ich sehe das so: Ein wenig vom Alter darf zu sehen sein. Auch die Aufarbeitung darf ein wenig zu sehen sein.


Hallo Edi

Vieleicht hast du Recht und ich sehe das im Moment einfach zu verkniffen. Aber ich fange ja auch erst an mit alten Radios und will natürlich nichts falsch machen. Also nach dem Motto, lieber nichts tun, als etwas falsches tun.

Was ich meine sieht man schön in deinem 2. Link, das Foto vom Chassis. Das finde ich ganz furchtbar. Da ist das gesamte Chassis mit kupferfarbenem Lack eingesprüht worden und die Abschirmbleche der Röhren sind mit silbernem Lack angemalt. Das ist in meinen Augen absoluter Frevel, weil so etwas nicht mehr reversibel ist.
Sogar die Gummitülle, die das Antennenkabel aus dem Chassis heraus führt ist einfach mit übergejaucht worden. :angry:

Auf der Vorderseite sieht das Holz natürlich sehr edel aus, so frisch aufgearbeitet. Aber mußte denn unbedingt die Patina des Bronzerings um die Skala wegpoliert werden? Und mußten die Knöpfe wirklich schwarz eingefärbt werden?

Also irgendwo in der Mitte zwischen Tun und Nichttun liegt wohl der richtige Weg beim Restaurieren und ich neige eher dazu ein pingeliger Sammler zu sein, als so ein Pfuscher wie dieser Amerikaner.

Gruß
Michael


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BeitragVerfasst: So Jul 31, 2011 22:37 
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Registriert: Mi Jul 27, 2011 22:11
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Erik hat geschrieben:

Ja, das muß natürlich runter. "Patina" ist da auch nicht der richtige Ausdruck; ich meine damit, daß ich ein leicht verkratztes Gehäuse aus dieser Zeit nicht neu lackieren würde.



Ja, Patina ist nicht gleichzusetzen mit Belag oder Staub oder der appetitlichen Aufzählung von edi. :mrgreen:

Nochmal als Vergleich zurück zu den Münzen. Ein fettiger Fingeabdruck auf einer Münze ist keine Patina sondern ganz klar Dreck, der dort nicht hingehört. Selbstverständlich wird so etwas in einem Bad in Petroleum oder reinem Alkohol entfernt.
Eine Patina entsteht im Laufe der Zeit, wnn sich Stoffe in der Luft mit dem Metall der Münze verbinden. Jeder hat schon mal eine alte Silbermünze gesehen, die braun oder gar schwarz angelaufen ist, weil sich Schwefelverbindungen in der Luft mit dem Silber zu Silbersulfid verbunden haben. Manchmal führt das sogar zu recht farbenfrohen Effekten auf der Münze, wenn die Bildung der Patina eine bestimmte Kristallstruktur hervorruft.

Wird nun so eine alte Münze wieder schmutzig, kann man sie gefahrlos wieder in Petroleum oder Alkohol reinigen, ohne die alte Patina zu beschädigen. Die Patina ist jetzt die Oberfläche der Münze und damit Bestandteil der Münze. Tauche ich diese Münze aber in eine Säure um sie wieder silbrig glänzend zu sehen, entferne ich dadurch nicht nur den Schwefel, sondern auch ein Teil des Silbers, ich greife also die Substanz der Münze an.

Ein weiteres Thema wäre dann (auch bei Radios) die Korrosion, Das ist weder Dreck noch Patina, sondern etwas was rücksichtslos bekämpft werden muß, weil es sonst immer schlimmer wird.

Gruß
Michael


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