Hallo edi
Danke für die Links, das scheint ja wirklich der richtige Schaltplan zu sein, die Röhren stimmen jedenfalls überein.
Also hat wohl die Firma Wattram in Helsinki damals komplette Radios inklusive Gehäuse von Zenith importiert und nur vorn ein Messingschild angenagelt und hinten am Chassis das Typenschild ausgetauscht.
Mir war jetzt erstmal wichtig das festzustellen, die Frage nach Unterlagen (Schaltplan) hätte sich jetzt als nächstes gestellt, aber das ist ja nun auch schon geklärt.
Zum Thema "schön wie neu" bin ich durch meine Sammelleidenschaft für alte Münzen etwas vorbelastet. Da ist es unter Sammlern eigentlich unstrittig, daß eine alte und natürlich gewachsene Patina den Wert einer Münze erheblich steigert. Alte Münzen die durch durch chemische Bäder entpatiniert wurden, nennt man abwertend "getaucht" und am schlimmsten sind sogenannte "Putzmöhren", die mit einem Tuch oder schlimmerem berieben wurden und danach einen sogenannten Katzenglanz aufweisen. So etwas Scheußliches wird dann meist bei ebay entsorgt.
Betrüger versuchen immer wieder eine alte Patina künstlich zu erzeugen, aber man erkennt es als erfahrener Sammler.
Deshalb würde ich mich schwer tun bei einem alten Radio einen absolut neuwertigen Zustand anzustreben, ganz einfach weil es nicht authentisch wirkt. Es kann einfach nicht sein, daß ein Radio aus den 30er Jahren eine makellose Lackierung aufweist. Das Glas der Skala kann jedoch sauber geputzt sein, das ist ja kein Eingriff in die Substanz und wirkt deshalb weiterhin authentisch.
Schleift man aber den alten Lack ab, oder auch nur an und bringt eine neue Schicht auf, dann ist das schon ein erheblicher Eingriff in die vorhandene Substanz.
Was mir hier sinnvoll erscheint, ist den weiteren Verfall des alten Lackes zu stoppen, zB. mit einem säurefreien Wachs, das man auch rückstandsfrei wieder entfernen kann. So etwas benutze ich auch bei korrosionsgefährdeten alten Münzen aus Zink, Magnesium oder Eisen.
Gruß
mvd