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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Elektrischer Schlag an ausgebautem Elektrolytkondensator

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BeitragVerfasst: Mo Aug 05, 2019 19:35 
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(Hallo Christopher / Moderatoren: sollte dieser Beitrag hier falsch sein, bitte löschen oder verschieben. Danke)

Niemand möchte beim Radiobasteln einen elektrischen Schlag erleiden. Elektrolytkondensatoren können unter unglücklichen Umständen diesbezüglich für eine böse Überraschung sorgen.

Elektrolytkondensatoren (Elkos) können die Spannung, an die sie angeschlossen waren, über viele Stunden, unter Umständen Tage behalten, wenn sich die Spannung nicht entladen kann. Daher ist es möglich, sich an einem ausgebauten Elko einen elektrischen Schlag zu holen. Hier ein Beispiel, wie dies passieren kann:

Ein typischer Fall ist die Prüfung des Elko in ausgebautem Zustand mit der für diesen Elko vorgesehenen Nennspannung. Nehmen wir beispielsweise einen 16µF / 350 Volt Elko. Er wird für Prüfzwecke an 320 Volt angeschlossen, vielleicht um den Leckstrom zu messen, vielleicht um ihn zu formieren. Nach der erfolgreichen Formierung und Prüfung auf minimalen Leckstrom werden die Anschlüsse abgeklemmt.

Nun liegt an den Anschlüssen des abgeklemmten Elkos die Spannung für viele Stunden weiter an. Wenn der Leckstrom sehr niedrig ist (Größenordnung des Leckstroms unter 1 µA), dann können noch nach 24 Stunden über 100 Volt Spannung an den Anschlüssen des Elko zu messen sein.

Es muss daher jedem dringend empfohlen werden, vor dem Hantieren mit Elektrolytkondensatoren diese über einen Widerstand von beispielsweise 1kOhm zu entladen. Dafür natürlich weder die Anschlüsse des Elko noch die Anschlüsse des Widerstandes mit der bloßen Hand berühren, und jeden der beiden Anschlüsse des Widerstandes mit jeweils einem Anschluss des Elko verbinden. Das Entladen geht recht schnell, wenige 10 Sekunden reichen zunächst.

Nun kann es passieren, dass sich nach dem Entladen kurzfristig erneut eine Spannung am Kondensator aufbaut - scheinbar aus dem Nichts. Diese ist niemals so hoch wie die ursprüngliche Ladespannung, aber es kann doch eine so hohe Spannung auftreten, dass dadurch technische und gesundheitliche Schäden denkbar sind. (edit)

Deswegen - Danke für den Hinweis an Gerrit (yehti) - besser längere Zeit entladen. (edit)

Jedenfalls sollte man es sich zur Angewohnheit machen, an Elkos mit hoher Nennspannung zunächst die Spannung zu messen, bevor man sie anfasst. Das gilt auch dann, wenn sie schon "länger" ausgebaut waren, siehe oben.

Georg N.

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Zuletzt geändert von radio-hobby.de am Mo Aug 05, 2019 21:34, insgesamt 3-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mo Aug 05, 2019 20:31 
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Zitat:
Nun kann es passieren, dass sich nach dem Entladen kurzfristig erneut eine Spannung am Kondensator aufbaut - scheinbar aus dem Nichts. Diese ist niemals so hoch wie die ursprüngliche Ladespannung, und daher eher von akademischem Interesse als eine tatsächliche Gefahr.

Nö.
Die Spannung beim Nachladen kann durchaus 1/3 der Nennspannung des Elkos erreichen.
Bei 500-V-Elkos...
Rechne selbst nach, 167V.
Bei meiner letzten Messung hat ein nur kurz entladener 350-V-Elko nach nur einer Minute bereits wieder eine Spannung von 15 Volt gehabt.
Dagegen hilft nur entladen, und zwar lange.
Dieses Verhalten - Dielektrische Absorption - killt bei meine Arbeit regelmäßig Meßgeräte, es gab auch schon Unfälle dadurch.
Gruß Gerrit


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BeitragVerfasst: Mo Aug 05, 2019 20:48 
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Hallo Gerrit,
also ändere ich das ab!
Hier der Elko:
Dateianhang:
Elko 16µF-350V.jpg
Elko 16µF-350V.jpg [ 57.86 KiB | 4457-mal betrachtet ]

Er baute nach dem Entladen noch 7 Volt auf. Aber er ist alt, und vielleicht habe ich nicht lange genug gewartet.
Tatsächlich - jetzt sind es schon 15 Volt!

Danke für den Tipp und
viele Grüße
Georg N.

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BeitragVerfasst: Do Aug 08, 2019 11:12 
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Hallo in die Runde.
Jeder langjährige Bastler kennt das beschriebene Phänomen, und trotzdem passiert es einem von Zeit zu Zeit, dass man eine gewischt bekommt. Missgeschickträchtig ist beispielsweise das Anklemmen von zusätzlichen Netzteilelkos bei Arbeiten am ausgebauten, bestromten Chassis mittels fliegender Clipleitungen; der Klassiker bei mir, wenn ich bei einem Vorkriegsgerät mit kleinen originalen C testen möchte, ob sich der Netzbrumm mindern lässt, sofern man einen größeren C verbaute. Der sodann wieder abgeklemmte C wird aus Gedankenlosigkeit oft kurz zur Seite gelegt, womit der nächste Stromschlag fast sicher ist

Ich habe mir daher ein sehr einfaches Hilfsmittel gebaut: eine Prüfschnur mit beidseitigen, isolierten Krokodilklemmen wird mittig auseinander geschnitten und ein Widerstand eingelötet. Dieser wird durch einen übergeschobenen Isolierschlauch isoliert und zugleich die Lötstelle stabilisiert. Ich habe 100k gewählt. Den geladenen Elko schließe ich damit kurz und er entlädt sich sanft, während man anderer Stelle weiterarbeiten kann. Irgendwann klemmt man das
Kabel ab.

K.

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k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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