Hallo Frank,
möchte mich hiermit mal outen als ehemaliger Teilnehmer einer Arbeitsgemeinschaft Elelektronik. Das liegt allerdings schon rd. 40 Jahre zurück und war an der Freiherr vom Stein Realschule in Bonn. (Die Schule gibt es schon lange nicht mehr). Der Direktor damals war Amateurfunker und die Schule hattte auch eine Amateurfunkstation.
Ziel der Arbeitsgemeinschaft damals war mindestens der Bau eines Amateurfunkempfängers 0V2 und optimalerweise die Erlangung der Lizenz. Ich hatte Glück und konnte auf Teile eines angefangenen Empfängers zurückgreifen. Geld hatte ich keines (und kaum Unterstützung meiner Eltern) aber der Sperrmüll damals in Bonn gab einiges her. Noch heute profitiere ich von dem einen oder anderen Teil. Heutzutage ist sowas eher schwierig, obwohl mittlerwiele Elektronikschrott extra gesammelt wird.
Und da ist gleich die Herausforderung, die es gilt aus der Gegenwart zu holen: was lockt Schüler heutzutage an, eine solche Arbeitsgemeinschaft zu besuchen? Ich stelle mir vor, das könnte heute z.B. eine APP und ein Steuerungsmodul sein, um irgendwelche Abläufe im Haushalt zu steuern.
Oder könnte es doch ein Reiz sein, uralte Radiogeräte vom Dachboden der Verwandschaft oder vom Bekanntenkreis zu reaktivieren? Das würde ich zunächst erforschen und versuchen, nach Gesprächen mit den Schülern etwas Sinniges zu finden, was motiviert. Mit z.B. Amateurfunk oder so lockst Du im Internetzeitalter wohl keinen Schüler mehr hinter seinem Smartphone hervor.
Die Problematik heutzutage, was Materialien usw. betrifft, hat Matt ja schon angsprochen.
Zur Materialsuche: vielleicht würden (ehemalige) Amateurfunker Material abgeben. Auch Anzeigen in ensprechenden Foren könnten erfolgreich sein.
Die recht umfangreiche Theorie, die vermittelt werden müsste, hattest Du ja schon selbst angesprochen.
Der Direktor unserer Schule war damals auch Physiklehrer. Da ging manches "Hand in Hand" und recht gute Noten konnte man sich durch die aktive Teilnahme an der freiwilligen Arbeitsgemeinschaft erarbeiten. Auch eine Art Motivation!
Übrigens konnte ich die Realschule und den Arbeitskreis Elektronik damals nicht zuende besuchen durch einen Umzug meiner Familie.
Die Amateurfunklizenz habe ich auch nicht mehr gemacht aber den 0V2 Empfänger mit EF80 und EL84 sowie Steckspulen konnte ich noch fertigstellen.
Teile, Schaltplan und Betriebshinweise habe ich noch heute.
Und letztlich profitiere ich noch heute von einigen Dingen, die ich damals z.B. bei der Metallbearbeitung gelernt habe.
Viel Erfolg!