Hallo Georg,
vielen Dank für Deine Hinweise. Über die von Dir beschriebenen möglichen Probleme habe ich mir natürlich auch schon im Vorfeld Gedanken gemacht. Ich muss dazu sagen das ich mich viele Wochen mehr oder weniger nur mit "Theorie" beschäftigt habe (Schaltungen lesen und verstehen, "übliche Verdächtige" wie frihu und Jogis Bude studieren etc.). Also bevor ich mich ans "lebende Objekt" gewagt habe.
Zu den von Dir genannten Themen: in dem zweiten Bild oben kann man die aktuelle "Testsiebung" gut erkennen: 47uF/350V nach dem 2k2 Lastwiderstand und nochmal je 22uF/350V an Anode1 der ECC83. Das ist tatsächlich ein wenig "try and error". Ohne den 47uF geht aber schonmal gar nichts - ein klein wenig am Lautstärkepoti gedreht und schon rappelt's. Mit dem Elko geht es zumindest etwas (wie im Video zu sehen war). Das es 350V Typen sind liegt daran das ich eben die noch in der Kiste hatte. Die Maximale Spannung (also "kalte" Anodenspannung) nach dem Einschalten sind für einen Moment etwas mehr als 330V - sobald Strom fliesst wird es natürlich ruhiger. Damit sind die 350V zwar arg grenzwertig aber bis ich 450V Typen habe werden sie wohl überleben (geh ich bei F+T Elkos mal aus das die nicht bei z.B. 351V für 2 Sek. hochgehen).
Gestern ist wieder mal ein "Paket" für mich gekommen - Inhalt u.a. neue EZ81 (JJ) und neue Becherelkos (F+T 2x47uF/450V). Da ich kein Röhrenprüfgerät habe weiss ich nicht was die alte EZ81 noch kann. Bei den Elkos habe ich zwar noch die volle Kapazität gemessen, allerdings weiss ich nicht wie lange sie die noch halten können (immerhin sind die nun auch 40+ Jahre alt). Ergo tausche ich diese Komponenten erstmal aus und dann schau ich ob und und welche Auswirkungen das hat.
Vermutlich wird es aber so werden das ich die Anodenspannung für die Phono-Stufe extra am Ladeelko abzweigen und sieben muss. Hätte den Vorteil das ich die ECC83 dann mit 250V statt 230V fahren könnte. Denn "einfach so" alles auf 250V umbauen geht nicht - das Schirmgitter der EL84 wird nämlich auch aus diesem Zweig gespeist.
Bezüglich der Tüllen für die Vorröhren: es wird wohl
so eine Art werden. Bei den ECC83S von JJ mit Spanngitter sieht man eh nix mehr glühen (ich habe mich bewusst auf JJ festgelegt - war halt früher Tesla und das kennt man noch aus Kindheitstagen. Und ein klein wenig Esoterik darf ja doch sein).
Der Schutzleiter ist ein Stück weit auch zur Beruhigung. Klar, das Gehäuse ist aus Holz und die Drehknöpfe aus Plastik. Aber zumindest bei den Knöpfen kann sich das ja auch ändern. Und "Bestandsschutz" gilt auch nicht mehr bei so einem Umbau - daher gehört für mich ein Schutzleiter dran. Für Elkos gibt es ja z.B. Isolierscheiben (oder ich nehm halt Pertinax) um sie vom Chassis zu isolieren. Bei den Eingangsbuchsen habe ich eigentlich vor die DIN Buchsen zu belassen - im Zweifel die Nieten aufbohren, Buchse raus, Pertinax drunter und Buchse wieder rein.
Viele Grüsse
Sven
[Edit 31.01.2018 22:50]
Der Tausch der EZ81 hat nicht wirklich einen Unterschied gemacht. Anders bei den Elkos - der Unterschied ist mehr als deutlich. Im Prinzip bin ich das Brummen los (wenn ich die 230V Anodenspannung an den Vorröhren und damit am Schirmgitter der EL84 einhalte - ab 240V geht es wieder los). Auch kann ich - im Vergleich zu vorher, inzwischen etwas lauter hören bzw. mehr Tiefen einstellen bevor wieder mein "Hauptproblem" zuschlägt (Stelle ich die Tiefen auf "min" - also etwa -12db bei 100Hz kann ich sogar Anschlag drehen und richtig Krach machen - das ging mit den alten Elkos auch nicht). Ich würde allerdings behaupten die alten RFT-Elkos haben ihre Schuldigkeit getan. Da steht nämlich das Herstelldatum drauf: die Dinger sind über 48 Jahre alt - 11/69!
Das eigentliche "Rappelproblem" habe ich aber leider immernoch. Daher mal direkt den Strom auf der Anodenleitung gemessen. Wenn "Ruhe" ist (also ohne Rappeln) etwa 11mA. Das würde ja ungefähr passen - 4xECC83 (etwa 3mA) + 2x Ig2 der Endröhren (etwa 4mA laut Datenblatt). Wenn das Gerappel losgeht steigt der Strom aber ordentlich an. Bei kurzem Missbrauch des Gerätes als Defibrillator (das rappelt wirklich richtig wenn man Aufdreht) geht es über 20mA - und natürlich bricht die Spannung entsprechend ein.
Ich werde also nun als nächsten Schritt die Anodenspannung für die beiden Phono-Vorröhren in einem eigenen Strang am Netzteil abzweigen. Das wird dann was für's Wochenende - muss erst rechnen und Bauteile besorgen. Die Bastelkiste ist zwar inzwischen gut gewachsen aber natürlich ist da nicht immer genau das drin was man braucht.