Hallo,
so EL Cheapo läuft auf meinem Testboard und ich bin sehr zufrieden. So nun aber eins nach dem anderen.
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Ich habe mir ein provisorisches Netzteil aufgebaut.
Mein „Verstärkeruniversaltrafo“, dazu ein Gleichrichter und 4.000 µ / 6.000 µ /4.000 µ. Ich hatte keine anderen 50 V Elkos. Die NSF-Becherelkos stammen aus einem Schlachtgerät, Bj. 1972. Nach 30 Minuten Formierung hatten sie sehr passable Werte, hätte ich nicht gedacht.
Dazu 2 Mal LM317 mit 2.200 µ am Ausgang und Freilaufdiode. Die LM317 werden auch immer lumpiger. Vor einiger Zeit habe ich mal bei einem großen Elektronikhändler 5 Stück mitbestellt. Die sind „ST“ gestempelt. Die Befestigungslaschen sind aus 0,8 mm Blech und verbiegen sich leicht. Wie soll man da eine gute, wärmeleitende Montage hinbekommen, wenn sich dabei verbiegen? Unterirdisch.
Das Netzteil läuft im Moment mit 34,5 Volt, da die 2.200 µ Elkos nur 35 Volt abkönnen. Das sind die „Billigstchinaböller“ aus dem Originalbausatz. Es war leider nichts anderes da. Ich habe so den Eindruck, dass sie bei der Spannung leicht warm werden, mal schauen wie lange sie halten.
Soviel zum Netzteil.
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Es Cheapo hat auch noch eine Modifikation bekommen. R12 wurde auf 820 Ohm erhöht, da die Eingangsempfindlichkeit immer noch zu hoch war. Außerdem arbeiten jetzt im Ausgang hochwertige LowESR Elkos. Pro Kanal 2 x 2.700µ parallel. Aus Vereinfachungsgründen habe ich da wo die Lautsprecher angeschlossen waren jetzt pro Kanal die Spannungsversorgung und in der Mitte die Lautsprecheranschlüsse verlegt.
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Bevor EL Cheapo an die Lautsprecher durfte musste er noch ein paar Messungen über sich ergehen lassen.
Frequenzgang: „Strich“ am Oszi von 20 Hz bis 25 kHz. Nach unten fällt er dann langsam ab, die obere Grenzfrequenz kann durch C21 „eingestellt“ werden. Auch hier zeigt sich dann ein langsamer Abfall bis 150 kHz (weiter habe ich nicht gemessen). C21 unterdrückt auch zuverlässig „Einschwinger“ im Rechtecksignal bei höheren Frequenzen ab ca. 10 KHz.
Eingangsempfindlichkeit: ~ 1 Volt ss. zur Vollaussteuerung
Ausgangsleistung: 14 Watt Sinus an 4 Ohm, 16 Watt Sinus an 8 Ohm.
Dazu noch folgendes: Da El Cheapo noch keine Boostrapp Schaltung hat, verzerrt die negative Halbwelle zuerst, die positive bleibt länger sauber. Berechnet man die Leistung an Hand der positiven Halbwelle kommt man auf 17 Watt Sinus an 4 Ohm, 20 Watt Sinus an 8 Ohm. Mal schauen, ob ich die Boostrapp noch einbaue. Eigentlich brauche ich die Leistung nicht. Wenn es vom Platinenlayout nicht soviel Aufwand macht, baue ich sie noch ein.
Die Ruhestromregelung funktioniert übrigens auch prima. Ich habe ihn nach 5 Minuten Laufzeit auf 20 mA eingestellt. Lässt man EL Cheapo einfach ohne Signal laufen, pendelt er auch nach einer Stunde zwischen 19 und 23 mA. Ich denke das ist gut so.
Der anschließende Hörtest verlief durchwegs positiv. Ein sehr schönes Klangbild, er klingt nie scharf, hat einen gewaltigen Bass. Auch bei hohen Pegeln verändert sich das Klangbild nicht. Er hat auch keinen typischen Transistorklang. Ich glaube einfach – das ist jetzt vielleicht auch Einbildung – dass Transistorverstärker mit Ausgangselko einfach angenehmer und wärmer klingen. Der typische Transistorklang kommt von den Verstärkern ohne Ausgangselko mit symmetrischer Spannungsversorgung.
Da einzig Negative ist die Kühlung. Die kleinen Kühlkörper sind zu schwach. Man muss ja bedenken, dass EL Cheapo ja auch in ein Gehäuse soll, wo die Wärmeabfuhr ja nicht so gut ist. Dafür hat mir mein Kumpel schon Winkel angefertigt, die unter die Transistoren kommen. Daran wird ein dicker Kühlkörper angeflanscht.
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Bei Thema Gehäuse bin ich noch nicht ganz sicher, es wird aber kein so modernes Voll-Aluminiumgehäuse wie sonst bei meinen Verstärkern. Ich denke da auch an eine Holz-Alu-Mischung.
Er soll einen Vintage Look bekommen.
Viele Grüße
Frank
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Viele Grüße aus der Pfalz!
Nicht nur alte Radios klingen schön, sondern auch alte Flugzeuge
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