Hallo Frank,
captain.confusion hat geschrieben:
Wäre es evt. sinnvoll eine solche Eingangsschaltung zu verwenden?
ich persönlich halte nicht viel von solchen Netzwerken
VOR dem Eingang eines Entzerrerverstärkers (vom ct-Vorschlag kopiert?).
R1/C1 hat eine Grenzfrequenz von knapp 90kHz und soll wohl entweder HF filtern oder auf eine Eigenart der RIAA-Entzerrung bei aktiver Entzerrung eingehen. Bei C2/R2 handelt es sich um einen Hochpass mit ca. 11Hz Grenzfrequenz. Als Rumpelfilter eher ungeeignet. Rumpelfrequenzen haben meist ein Maximum bei 6..7Hz. Ein einfacher 6dB-Hochpass bei 11Hz hilft da nicht viel. Da müßte man nach dem Verstärker mit steilerer Flanke filtern.
Bei einer rein ohmschen Quellimpedanz und einem Verstärker-Eingangswiderstand von weit über 47kOhm (Opamp!) würden diese Netzwerke auch richtig funktionieren. Ein MM-Tonabnehmer stellt aber eine komplexe Impedanz aus Induktivität, ohmschen Widerstand und Wicklungs- und Leitungskapazität dar. Für mich jedenfalls wäre das Zusammenwirken eines solchen TA mit diesem Netzwerk schwer zu durchschauen. Schon deshalb, weil der TA-Hersteller oft keine entsprechenden Angaben macht.
Fazit: ich würd's eher weglasssen.
captain.confusion hat geschrieben:
Nun habe ich Netz diese Schaltung gefunden:
Diese Schaltung stammt ursprünglich von Hagerman. Sie funktioniert gut.
Eine andere ähnliche Schaltung hättest Du in dem oben von mir schon mal zitierten Link:
http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbr ... Iaavd.htmlgefunden.
Der Unterschied zwischen beiden Schaltungen liegt im wesentlichen darin, daß die Hagerman-Schaltung höhere Ansprüche an die Meßgenauigkeit des benötigten Tonfrequenzvoltmeters stellt. Wer schon ein professionelles Tonfrequenzvoltmeter hat oder keinen Wert auf höchste Genauigkeit legt, kann die Hagerman-Schaltung ohne Nachteile verwenden. Die von mir zitierte Schaltung kommt bei gleicher Genauigkeit der Messung mit einem weniger genauen Meßinstrument (z.B. Standard-DVM) aus. (Begründung im zitierten Link)
In jedem Fall wird ein solches Invers-Netzwerk zur punktweisen Vermessung des Frequenzgangs benutzt, wobei für jeden Meßpunkt zwei Messungen durchgeführt werden müssen. Einmal die Ausgangsspannung des Sinusgenerators, einmal die Ausgangsspannug des Entzerrer-Verstärkers.
Wenn man darauf vertraut, daß der Sinusgenerator bei jeder Frequenz die gleiche Ausgangsspannung abgibt im Rahmen der geforderten Genauigkeit, dann kann man auf die erste Messung natürlich auch verzichten.
captain.confusion hat geschrieben:
Erste kurze Messungen ergaben, dass der TVV43 die Höhen zu stark anhebt.
Ich darf mich hier mal selbst zitieren:
"
Unter Beachtung der obigen Hinweise hatte ich damals mit dem Frequenzgang von 20Hz....20kHz keine Probleme."
Mit den "obigen Hinweisen" war auch der Hinweis gemeint: "
Der Kondensator C3 scheint mir deutlich zu klein gewählt."
Ich hatte seinerzeit die Tvv43-Schaltung mit einigen Änderungen gegenüber der Originalschaltung aufgebaut ehe sie (bei mir!) richtig funktionierte:
R1 fortgelassen
C2 = 10µF Elko
C3 = 4700p
C4 = 100µF
P1 = 220 Ohm
C6 =220µF
C7 = 1µF
R12 fortgelassen
externe Last: 47k...100kOhm
Eingangswiderstand, gemessen: 200Hz...20kHz ~ 23kOhm, 20Hz ~ 14kOhm, (mit R1 nochmal niedriger)
Transistoren: AC151/V
Gruß
Heinz