Ich restauriere derzeit
einen Kofferplattenspieler von Perpetuum-Ebner mit im Kofferdeckel integriertem Verstärker.
(Vielleicht raffe ich mich später noch zu einem Bericht darüber auf.)
Die Bedienungsanleitung sagt, dass man statt des Plattenspielers auch eine Gitarre anschließen kann:

Da mein ältester Sohn gerade erste Gehversuche mit der Gitarre macht, habe ich mir gedacht: Probieren wir's aus!
Einen Adapter von Klinken- auf alten Phonostecker zu basteln ist mir erspart geblieben:
Ein früherer "Restaurator" hatte einen Ein/Aus-Kippschalter in der Frontplatte montiert, weil der Schalter im Lautstärkepoti defekt war. Nach Reparatur des Poti-Schalters musste die Bohrung für den Zusatz-Kippschalter ohnehin irgendwie gestopft werden, sodass ich dort eine eine Klinkenbuchse montiert habe.
Gitarre geholt, angeschlossen ... herbe Enttäuschung! Das Instrument hat den daneben stehenden Verstärker locker übertönt.
Zum Vergleich den Plattenspieler angestöpselt und den Verstärker aufgedreht ... Verweis von meiner Frau wegen Lärmbelästigung.
Hm.
Das Oszi brachte die Erklärung: Während der Plattenspieler mit Kristall-Tonabnehmer locker 5 Vss Leerlaufspannung liefert, bringt es der Gitarren-Pickup bei kräftigem Zupfen an der tiefsten Saite auf nicht mehr als 1/10 davon.
Tante Google hat mich belehrt, dass diese Pegel jeweils im üblichen Rahmen liegen dürften.
Ich stelle mir beklommen zwei Fragen:
1) Wie konnte das jemals funktionieren? Haben die Pickups der 50er/60er-Jahre höhere Spannungen geliefert?
2) Habe ich eine Chance, meinen enttäuschten Junior doch noch zufriedenzustellen? Einbau einer Transistorvorstufe nach der Klinkenbuchse vielleicht?
Danke für Eure Meinungen
Cassian