Hallo Forum,
seit ein paar Tagen beschäftige ich mich mit einem alten russischen Kino Verstärker.
https://www.radiomuseum.org/r/lenin_kin ... ema_8.html Die Funktion war gegeben nur hat er doch schon unangenehm gebrummt. Der Brummer beginnt hinter der 6n8s, die Kathode der 6s7 war noch brummfrei. Zuerst mal die Spannungen und den Anodenstrom 6n8s gemessen. Hier zeigten sich schon große Unterschiede zwischen beiden Systemen. Ohne Röhre an beiden Anoden gut 250 Volt, eingesteckt dann an System I 115 Volt und 0,34 mA, an System II 39 Volt und 0,57 mA. Auf der Schaltung anbei eingezeichnet. Alle Widerstände und Kondensatoren befinden fast zu 100% im Sollbereich. Die Schaltung ist für mich gewöhnungsbedürftig. Bei „normalen“ Phasen Drehern wird die Kathode vom 2ten System hochgelegt um eine Spanungsdifferenz zu erzeugen. Hier scheint R18 dafür zuständig zu sein. Auch liegt hier das „Kathoden Aggregat“( XD) nicht mit auf Masse sondern auf der Sekundärwicklung vom AÜ. Ich gehe mal davon aus, gleich mit als Gegenkopplung.
Da ich keine 6n8s im Bestand habe, jedoch einige 6n9s, mit augenscheinlich der gleichen Sockelbeschaltung, wollte ich diese einsetzen. Kein Brummen mehr, jedoch absolute Ruhe. Das System 1 hat gar nicht gearbeitet, was auch die Messung zeigte, 0 Anodenstrom. Bei der nächsten Röhre das gleiche. Beim genauen Betrachten beider Sockelschaltungen viel mir eine Differenz auf, beide Systeme scheinen spiegelverkehrt im Kolben zu liegen. Bilder anbei. Ist es nicht im Endeffekt völlig wurscht welches System vom Signalfluss das Erste oder Zweite ist? Putzig ist übrigens, laut Schaltung müsste eine 6n9s verbaut sein, gesteckt war aber die 6n8s. Da die Fassung mit blauem Lötlack gesichert ist, gehe ich nicht davon aus, es wurde etwas umgelötet. In einem Single End Stereo Verstärker mit 2 mal 6v6, funktionieren beide Röhren einwandfrei. Aber hier ist ja auch jedes System für sich der Treiber. Kann mich jemand schlauer machen, habe ich einen Denkfehler?

