Dampfradioforum

Hallo,
ich habe meinen ersten Röhrenverstärker aufgebaut. Zunächst auf einem Steckbrett (siehe Bilder vom Schaltplan und vom Steckbrett).Ich habe über ein Cinchkabel einen Handyausgang mit dem Verstärkereingang verbunden und über Kopfhörer gehört. Klingt gut.
Jetzt will ich den kleinen Verstärker richtig aufbauen, mit Chassis (siehe Bild) und Gehäuse. Dazu habe ich Fragen:
Das Cinchkabel zwischen Handyausgang und Verstärkereingang ist abgeschirmt. Vermute ich richtig, dass ich im Verstärker weiter mit abgeschirmten Kabeln arbeiten muss?
Wird die Abschirmung mit dem Chassis (Metall) verbunden?
Wird der Minuspol der Stromquelle mit dem Chassis verbunden?
Wie schalte ich das abgeschirmte Kabel von der Primärseite des Übertragers an Anode und Pluspol / Schirmgitter - Schirmung an Anode oder Schirmung an Plus / Schirmgitter?
Der Gitter-Widerstand 220K wird an Masse gelegt. Kann ich ihn einfach z,B. mit der Röhrensockel-Befestigungsschraube festklemmen?
Gibt es sonst noch Tipps für einen Anfänger bei seinem ersten Versuch?
Grüße aus Köln
Burkhard

Hallo Burkhard,

bei meinen Röhrenverstärkern habe ich es immer so praktiziert, dass ich mit einer ausreichend langen M4-Schraube in der Nähe der Eingangsbuchsen einen zentralen Massepunkt geschaffen habe.
Dort werden dann sämtliche zur Masse führenden Verbindungen angeschlossen einschließlich der Netzteilmasse.
Um einen zuverlässigen Kontakt zum Chassis zu haben, empfiehlt es sich, unter Schraubenkopf und Gegenmutter Federzahnscheiben beizulegen.
Zwischen Kabelschuhe bzw. Lötösen, welche dann auf dem Massebolzen aufgefädelt werden, habe ich immer noch Federringe unterlegt und das ganze zum Schluss mit einer weiteren Mutter gut festgezogen.

Eine abgeschirmte Leitung wird eigentlich nur zwischen der Eingangsbuchse und dem ersten Kondensator benötigt.
Die Abschirmung wird dann auch einseitig auf den zentralen Massepunkt gelegt.

Ganz wichtig: Die Chinchbuchsen und auch die Kopfhörerbuchse müssen vom Chassis isoliert sein, Masse nur auf den zentralen Massepunkt!


Viele Grüße

Martin

Hallo,
ich würde bei diesem kleinen Gerät nur einen dicken Kupferdraht als "Masse" zwischen die beiden Kathoden löten. An diesen dann noch die beiden 220k Widerstande und die Masse von den Cinchbuchsen und in der Mitte dann der Anschluß vom Netzteil und eine Verbindung zum Gehäuse. Die beiden 1k Widerstände dann direkt an die Fassung löten. Bei dieser kleinen Schaltung kannst du alles frei verdrahten und benötigst keine Lötösen. Wie schon von Martin gesagt, die Cinchbuchsen isoliert einbauen. Was hast du für ein Netzteil vorgesehen?

Gruß Alfred

Hallo Martin und Alfred,
danke für eure Tipps!!!
Ich hätte nämlich mehrere Massepunkte genommen, immer da, wo ich sie brauche. Und auch die Cinchbuchsen hätte ich ans Chassis, also an Masse gelegt. Das also besser nicht machen! Aber wieso nicht?
Den Tipp mit dem Draht zwischen den Kathoden als Masse(sammel)punkt finde ich gut.
Als Netzteil plane ich einen LED-Trafo mit 12 V Wechselstrom. Damit werden die Kathodenheizungen in Reihe versorgt. Die 12v Wechselstrom will ich dann mit einer Villard-Schaltung verdoppeln und glätten.
Grüße aus Köln
Burkhard

Hallo,

unsere Altvorderen wussten wie man das machen muss und haben es in Büchern festgehalten.

Dieser Verdrahtungsvorschlag stammt von Herrn Ratheiser aus seinem Buch: Rundfunkröhren Eigenschaften und Anwendungen

Salu Hans

Lieber Hans,
vielen Dank. Toll, dieses Forum! Ich glaube, jetzt lege ich los. Wenn der kleine Verstärker fertig ist, melde ich mich nochmal. Wie schon gesagt: Auf dem
Steckbrett hat er schon sehr gut geklungen.
Grüße aus Köln
Burkhard

Interessant dass nur 30V Anodenspannung gebraucht werden. Reicht die Leistung für Zimmerlautstärke oder ist das ein Kopfhörerverstärker?
Wäre ja auch eine schöne Endstufe für Radioexperimente mit Niedervolt-Röhren.