Hallo,
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q ... IE3GBtyqzvhier ist das Servicemanual.
Ich poste Stück für Stück mal was zu der Restauration, es gibt da einiges worauf man achten muss.
Ich beginne damit wie ich zu dem Verstärker gekommen bin:
Einen Luxmann wollte ich schon damals als 15-16 jähriger haben. Leider was das damals nichts für meinen Geldbeutel, die Geräte waren "schweineteuer" letztendlich habe ich damals einen kleinen Denon zu Weihnachten bekommen. Irgendwie kam in mir vor ein paar Monaten das Thema Luxi wieder hoch, ich machte mich auf die Suche, das Einstiegsgerät von damals der "190er" reicht mir völlig, ich brauche keine 2 x 120 Watt Sinus. Letztendlich ist das eine Preisfrage, so liegen die Preise für die damaligen Oberklassegeräte) im Bereich von 400 - 500 Euro, das ist es mir nicht wert.
So nun ein paar Worte und später auch Bilder zu der Restauration.
Eigentlich habe ich den Verstärker als „vom Fachmann überholt“ gekauft, was sich sowohl hinsichtlich des Fachmann, als auch hinsichtlich von überholt als nicht ganz treffend herausgestellt hat. Der Fachmann hatte den Luxi bereits auf LED als Betriebsanzeige umgebaut, was auch ein Fehler ist.
So nun das erste Kapitel, ein wenig Theorie:
Der Luxi hat keine Einschaltverzögerung mit Relais, das funktioniert anders dazu schaut ihr Euch mal das obere Schaltbild an, da ist bereits was farblich markiert.
Es gibt im Luxi eine ganz normale Gleichrichtung mit +- Spannung mit D115 – D118 ff. Da hängen die Endstufentransistoren mit Zubehör dran.
Dann gibt es noch eine zweite Gleichspannung, eine Hilfsspannung mit D113 – D114 ff.
Da hängt die Betriebsanzeige (Glühlampe P. L. 1.) mit Zenerdiodenstabilisierung (R153 / D112 / C133) dran. Außerdem „steuert“ die Hilfsspannung die Vorstufe und die Treiberstufe mit Ruhestrom (rot markiert). Außerdem noch zwei (korrekt bezeichnet) Sperrschicht FETs (Q114 a / b) siehe gelb markiert.
Wie funktioniert jetzt die Einschaltverzögerung:
Beim Einschalten liegt an der Verbindung R149 / R150 eine positive Spannung an. Diese kommt aus dem Hauptnetzteil (C134) und wird über R149 reduziert. Das führt dazu, dass an den beiden Sperrschicht-FETs eine positive Spannung anliegt. Sie leiten also und legen den Eingang des Verstärkers auf Masse. Gleichzeitig sind die Vorstufe (Q101) und die Treiberstufe (Q108 ff.) spannungslos. Wieso das? Die Betriebsspannung dafür wird aus der positiven Betriebsspannung und Q114 / Q115 und deren Peripherie erzeugt. Q114 / Q115 leiten aber noch nicht, weil an Q115 eine positive Spannung anliegt und er damit Q114 sperrt.
Es gibt also keinen oder nur ganz minimalen Einschaltplopp, weil der Eingang auf Masse liegt, die Eingangsstufe spannungslos ist und kein Ruhestrom fließt.
Was passiert nun?
Die Hilfsspannung wird durch C131 leicht gesiebt, er läd sich nach dem Einschalten direkt auf. Dann wird C130 über R151 ganz langsam aufgeladen. Die positive Spannung am Punkt R149 / R150 bekommt einen „Gegenspieler“ und wird immer geringer, bis sie irgendwann negativ wird, ca. -2,3 V (die Spannungswerte im Schaltplan stimmen nicht so richtig).
Das führt dazu, das die beiden Sperrschicht-FETs (Q114 a / b) sperren und der Eingang nicht mehr auf Masse liegt (Gelbe Markierungen). Außerdem wird die Betriebsspannung für die Vorstufe und die Treiberstufe durch Q114 / Q115 ganz langsam hochgefahren (rote Markierungen). Deshalb gibt es, wenn alles ordentlich funktioniert, keinen Einschaltplopp oder nur einen ganz minimalen. Das Hochfahren der Spannungen kann man übrigens prima mit dem Messgerät verfolgen.
Ich hoffe ich konnte das verständlich erklären.
Was passiert beim Ausschalten?
Sofort nach dem Ausschalten entläd die Betriebsanzeige (Glühlampe P. L. 1.) C131 und C130. C130 wird dabei über D110 entladen. Die Kapazität der beiden Elkos ist so klein, dass die Glühlampe mit Ihren 24 V / 50 mA sie sofort entläd.
Die Spannung an R149 / R150 ist daher sofort wieder positiv und der Eingang wird über Q114 a / b wieder auf Masse gelegt, die Vorstufe und Treiberstufe (Ruhestrom) sind wieder spannungslos. Nun können sich die dicken Netzteilelkos langsam entladen, es gibt keinen Ausschaltplopp.
Ersetzt man jetzt die Glühlampe – so wie bei meinem Verstärker – durch eine LED, dann werden C130 / C131 beim Ausschalten langsamer entladen, die „Mechanismen“ beim Ausschalten wirken nicht sofort und es gibt einen Ausschaltplopp. Daher ist die Glühlampe auch so wichtig.
So das war mal die Theorie, je nachdem wie ich Zeit finde kommt dann die Fehlerbeschreibung und Behebung sowie noch einiges "Allgemeines"
Viele Grüße
Frank
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Viele Grüße aus der Pfalz!
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