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BeitragVerfasst: Mo Jun 03, 2024 14:33 
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Registriert: Di Okt 08, 2013 17:02
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Hallo,

Also - der Fehler ist gefunden, derSatellit 600 spielt wieder.... 8_)

Ich hatte vorher alle 6 Sicherungen im Gerät geprüft - OK. Es gibt 3 Schmelzsicherungen, 2 Print-Sicherungen (kleine runde graue Töpfe) auf der NF-Platine
und 1 Thermo-Sicherung auf der NF. Also da war alles im grünen Bereich.
Dann habe ich den Netzschalter gemessen. Lt. einem Beitrag im RM zum Sat 600 (in Englisch) soll es, wie auch hoeberlin ganz richtig erwähnt, im Laufe der
Jahr(zehnte) zu Korrosion/Oxydation im Schalter kommen. Dies verursacht unzulässige Kriechströme zwischen den Pins. Wenn das vorliegt, bekommt der Pin 1c
mehr und mehr Spannung. Im DC-Betrieb bis zu 9 V, bei AC-Betrieb bis zu 20 V. Dies darf nicht sein, der Pin 1c muß spannungsfrei sein !
Anderenfalls wird der Transistor T811 geschaltet, der wiederum IC802 aktiviert. Dann wird die PLL abgeschaltet - Feierabend........

Ich habe an meinem Pin 1c gemessen: DC-Betrieb 3,85 V, AC-Betrieb: 8,57 - 9,55 V - Das ist gar nicht OK so.

Dem Schaltungsdesign von Grundig ist dieser Modus geschuldet, es sollte hier beim Einschalten ein Muting-Effekt bewirkt werden.
Nur hat man im Falle des defekten Netzschalters dann Dauer - Muting - Net so gut..... :shock:

Lt. Beitrag des RM-Autors habe ich den R 832, der vor dem T 811 sitzt, einseitig abgelötet, damit ist T 811 wieder spannungsfrei.
Resultat: Das Radio geht wieder in vollem Umfang.

Das war jetzt eine "Reparatur" die zwar nicht ganz astrein ist, aber zielführend. Normalerweise gehört der Netzschalter getauscht,
aber der kostet wenn man überhaupt noch einen bekommt, satte 85 Euro. Das war mir im Augenblick einfach zu teuer , zumal mir
das Radio für einen "Handkäse" zuging. Man kann den Schalter vielleicht auch auslöten, und dann öffnen und reinigen. Das ist aber
wohl ein ziemliches Mühsal, da dieser vernietet ist und man diese erst aufbohren muß. Ob der Schalter das überlebt, sei dahingestellt.
So geht´s ja auch, der Kollege R832 steht jetzt fröhlich senkrecht - Merkt von außen ja keiner. Hauptsache, das Prachtstück spielt wieder !

Hoffe, der Beitrag ist auch dahingehend sinnfindend, daß andere Forenmitglieder, die den gleichen Fehler an Ihren Satelliten haben,
durch diese Maßnahme für Abhilfe sorgen können. Der Fehler soll nämlich nicht allzu selten vorkommen.
Der Satellit ist dann plötzlich "tot" und macht keinen Muckser mehr.

Bis dann, viele Grüße :hello: :hello: :hello:

Karl - Heinz


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Ich sammele alte Röhrenradios. Mir ist nicht mehr zu helfen.....


Zuletzt geändert von Audion am Mo Jun 03, 2024 22:18, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mo Jun 03, 2024 17:21 
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Das erinnert an einen Fehler, den viele Grundig-Fernseher aus den 80er Jahren hatten. Ton war nur da, solange der Netzschalter bis zum Anschlag gedrückt wurde, sonst wurde er durch einen Kriechstrom im Wischkontakt des Schalters stummgeschaltet. Reinigen des Schalters half nicht. Netterweise gab es den Schalter aber bei Pollin für wenige Cent.

Lutz


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BeitragVerfasst: Mo Jun 03, 2024 20:00 
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Na sag ich doch :)
Schön, dass der Kasten wieder funktioniert :)

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Gruß,
Daniel


Baden Baden, Beromünster, Paris, Rom…
...Eine ganze Welt ist auf der Skala des SABA-Empfängers vereint


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BeitragVerfasst: Mo Jun 03, 2024 22:21 
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Es war ein echtes Erfolgserlebnis !

Nur ein Satellit 600 der spielt, macht Freude !

VG
Karl - Heinz


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BeitragVerfasst: Di Jun 04, 2024 22:52 
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Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo Karl-Heinz,
danke für deinen ausführlichen Beitrag. Eine Bereicherung für Grundig Sat600 Fans.
Man hört immer mal wieder von Sat600, die geschlachtet wurden, weil angeblich der Mikroprozessor tot sei. Vielleicht war es nur der beschriebene Fehler, der sich so einfach hätte beseitgen lassen...?

Gruß
Georg

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Ein guter Irrtum braucht solide Fehlannahmen. :wink:


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BeitragVerfasst: Mi Jun 12, 2024 11:09 
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Der Fehler kommt häufiger vor an den SAT 600/650 Geräten, da die Netzschalter oxydieren und/oder verschmutzen. Eine Reinigung der Schalter ist nicht ohne weiteres möglich, da diese verkapselt ausgeführt und aufwändig zu zerlegen sind. Neu sind die Schalter längst vergriffen, rekonditionierte Schalter kosten wenn man denn einen findet, um die 85,- Euro. Ein teurer Spaß....
Die Mikroprozessoren sind eher seltener defekt. Ein weiterer häufiger Fehler an den SAT 600/650 - Displays sind schlecht kontaktierende Gummi-Konnektoren, am Übergang Platine - zum Display. Das sind kleine Gummipads, die partiell leitend ausgeführt sind. Durch Alterung verlieren Sie stellenweise an Konnektivität, was zu seltsamen Displayfehlern führen kann. Da ist dann nicht der Prozessor schuld !

VG
Karl - Heinz


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BeitragVerfasst: Mi Jun 12, 2024 22:28 
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Hallo Karl-Heinz,

diesen zuletzt angesprochenen Fehler der Gummi-Kontaktierungen von LCD-Displays kenne ich zur Genüge, insbesondere, wenn das Display mal in der Sonne gelegen hatte. Aber ich habe noch nie Ersatz-Kontaktierungen gesehen. Lohnt es sich, nach solchen mal gründlich zu suchen? Oder kriegt man das auch mit neuen Kontaktierungen nicht mehr so richtig hin?

Gruß
Georg

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BeitragVerfasst: Do Jun 13, 2024 5:44 
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Moin in die runde,
diese Kontaktierungen kenne ich ebenfalls zur genüge.
Diese sind zahlreich auch in Uhren und anderen mit LCD-Display ausgestatteten Geräten verbaut.
Bei Kontaktproblemen behelfe ich mir mit einer Reinigung des Gummis allseitig und der Displays und Leiterplatten Kontakte mittels Isopropanol, dass auf ein Wattestäbchen aufgebracht wird. Allein damit hatte ich bislang zu über 90 % Erfolg.

_________________
M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:


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BeitragVerfasst: Do Jun 13, 2024 5:44 
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Beiträge: 7325
Morgen Georg!

Speziell Kontaktierung für den Satellit wird es heute kaum noch geben.
Was es aber mal gab waren Kontaktierungssttreifen bei Conrad. Sowas könnte ich sogar noch liegen haben. Ob die was bringen weiß ich nicht, da es ja unterschiedliche Abstände der Kontaktierung sowie unterschiedlich Höhen gab.
Was ich allerdings schon gemacht habe (vor x Jahren, Jahrzehnten) bei Uhren und Taschenrechner ist das Säubern. Das wurde mit Alkohol (also kein Brennspriritus) gemacht. Hatte jeweils ohne großen Probleme funktioniert.
Ruhige Hand und gutes Auge vorausgesetzt. Letzteres ist heute nicht mehr so der Fall bei mir. Da müsste ne Lupenbrille herhalten :D .

paulchen

PS.: Ansonsten einfach mal schauen was man mit ausgeschlachteten Geräten anfangen kann bzw einfach mal ein Display mitbestellen und schauen ob da was geht.
zB:

https://www.pollin.de/p/lcd-modul-wd-t1703l-7eln-121057
https://www.pollin.de/p/lcd-modul-hb10401-4x10-121148
https://www.pollin.de/p/lcd-modul-densitron-pc-6749-aaw-120818
https://www.pollin.de/p/lcd-modul-f51661gncju-mlw-aa-1-8-121488

teurer geht natürlich auch :wink:


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BeitragVerfasst: Do Jun 13, 2024 23:57 
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Ja, ich kenne auch die Behandlung mit Isopropanol, die da hilft. Mit Bremsenreiniger geht es auch, aber sparsam einsetzen. Das
Material verdunstet rückstandfrei und greift die Gummierung nicht an.

VG
Karl - Heinz


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BeitragVerfasst: So Jun 16, 2024 0:47 
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Danke für den Tipp mit reinem Alkohol.
Gruß
Georg

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