Hallo Uli,
bevor Du den beschriebenen Abgleich machst: Auch ich glaube, dass es irgendwo einen Defekt gibt, der zu der Frequenzverschiebung geführt hat. Vielleicht zuerst den Fehler suchen?
Vorweg eine Bitte an alle Profis: Dies ist ein Vorschlag für Bastler, nicht für Profis. Bitte seht mir nach, dass dieser Abgleich in dieser Form völlig unüblich ist, allen Regeln widerspricht und nur so ziemlich ungefähr funktioniert, aber er ist für den Bastler machbar, und das zählt. Der Witz daran ist aber, dass dieser Abgleich bessere Ergebnisse erzielt als man aufgrund des völligen Verzichts auf Messgeräte glauben sollte.
Zum Abgleich: Du benötigst ein zweites, aber gut funktionierendes einfaches Kurzwellenradio mit möglichst umfassendem Frequenzbereich. Für den folgenden Abgleich des Kurzwellenbereiches "49-Meter-Band" muss das Vergleichsradio 6460 kHz (= 6.46 MHz) empfangen können.
Ideal wäre, wenn das zweite Radio eine digitale Anzeige der Frequenz hätte, oder wenigstens von der Skala her genau stimmen würde.
Ich beschreibe den einfachen Abgleich jetzt für Kurzwelle K1. Ich gehe davon aus, dass Dein K1 (oder KW1) das 49-Meter-Band von 5.91 bis 6.20 MHz umfasst. Das müsstest Du an der Skala ablesen. Ich gehe weiter davon aus, dass die ZF des Radios bei 460 kHz liegt. Du findest diese letzte Angabe auf den Service-Unterlagen. Mein Concert boy 210 sieht nicht nur fast genau so aus wie Dein Luxus boy, sondern hat -so glaube ich - die gleichen Wellenbereiche; die ZF ist 460 kHz.
Finde bitte heraus, welche Spule für K1 die Oszillatorspule ist, und ob dieses Radio für K1 überhaupt einen C-Trimmer des Oszillators für K1 hat. Wahrscheinlich nicht, deswegen reicht der Abgleich der Spule. Stelle beide Radios mit jeweils ausgezogener Antenne nebeneinander.
Wir gleichen den Oszillatorkreis ab:
Nun stelle den Luxus boy eingeschaltet auf K1 so ein, dass der Zeiger exakt auf 6.00 MHz steht (Lautstärke auf Null).
Deinen Vergleichsempfänger stellst Du auf genau 6.46 MHz. Wenn die Oszillatorspule richtig getrimmt ist, dann verändert sich das Rauschen im Vergleichsempfänger, und etwa gehörte Sender verschwinden. Es lohnt sich, dieses Rauschen gut anzuhören: Wenn Du genau auf die Mitte (also optimal) getrimmt hast, dann hört sich das Rauschen etwas dumpfer an, wenn Du rechts oder links daneben liegst, ist das Rauschen etwas heller und klingt schärfer. Verkürze beide Antennen immer mehr (zuerst die des Vergleichsempfängers) und trimme immer genauer nach.
Jetzt kommt der Eingangskreis dran:
Schalte den Vergleichsempfänger ab, den brauchen wir dafür nicht. Suche Dir mit ganz ausgezogener Antenne auf dem Luxus boy einen Sender, den Du mitten auf der Skala antriffst, den Du identifizieren kannst und von dem Du (Internet befragen) die Frequenz kennst. Zum Beispiel 6070 kHz: Sender Channel 292 mit diversen Programmen (
http://www.channel292.de). Trimme die Spule des K1 Eingangskreises auf maximalen Empfang. Und zwar nach Gehör. Das geht sehr gut, wenn man (wie Du) die nötige Radio-Hörerfahrung auf Lang- Mittel- und Kurzwelle hat. Einen C-Trimmer hat der Eingangskreis wahrscheinlich nicht. Es reicht also der Abgleich der Spule.
Bin neugierig, wie Du mit diesem Abgleich für K1 zurechtgekommen bist.
Viele Grüße
Georg
P.S.: Der argentinische Sender heisst RAE, ich hatte mich vertippt. RAI ist Italien.
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Ein guter Irrtum braucht solide Fehlannahmen.
