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Blaupunkt Supernova
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Seite 1 von 2

Autor:  röhrenradiofreak [ So Mär 03, 2019 12:37 ]
Betreff des Beitrags:  Blaupunkt Supernova

Gestern hatte ich so ein Gerät auf dem Tisch:
https://www.radiomuseum.org/r/blaupunkt ... 880_1.html

Das sollte eindeutig eine Konkurrenz zum Grundig Satellit sein: wie der Satellit, hat die Supernova mehrere Kurzwellenbereiche (bis 30 MHz) mit Trommeltuner. Die Modellbezeichnung Supernova lässt mehr erwarten als Satellit, aber das Gerät kommt in fast allen Eigenschaften nicht an den Satellit heran: weniger Bereiche, keine Bandspreizung, kein Doppelsuper, weniger Kreise, keine Möglichkeit des SSB-Empfangs. Trotz des günstigeren Preises hat sich dieses Gerät am Markt nicht durchgesetzt, was man daran erkennt, dass es keine Nachfolgemodelle gab und dass es heute viel seltener zu finden ist als der Satellit.

Äußerlicher Befund: Gerät ist komplett und hat mäßige Gebrauchsspuren. An der Rückseite war eine Aluminium-Lochblende locker. Auf recht unfachmännische Art wurde mit Klebstoff und Tesafilm erfolglos versucht, diese wieder zu befestigen. Da der Klebstoff nicht richtig an dem Kunstlederbezug der Rückwand haftete, konnte ich ihn rückstandsfrei entfernen, das hat aber von allen Arbeiten am längsten gedauert.

Der Batteriehalter war durch ausgelaufene Batterien geschädigt. Nach Auswaschen, Abschleifen und Verzinnen der Kontaktfedern ist wieder einwandfreier Kontakt gegeben.

Der Funktionstest ergab nur Krachgeräusche beim Betätigen von Potentiometern und Schaltern. Diese sowie die Kontakte des KW-Trommeltuners hatten massive Kontaktprobleme durch Oxidation. Außerdem war der Drehko für die Kurzwellenbereiche fest.

Eine Reinigung aller Kontakte führte sofort zu einwandfreier Funktion auf allen Bereichen außer auf den Kurzwellenbereichen, die sich wegen des festsitzenden Drehkos noch nicht abstimmen ließen.

Das Gängigmachen der Drehkoachse erforderte die Demontage des Skalenhintergrundes. Leider sind zwei Umlenkrollen für das Skalenseil für UKW/MW/LW an diesem befestigt. Das hätte man auch servicefreundlicher lösen können. Das Aufziehen eines neuen Skalenseils muss bei diesem Gerät eine üble Arbeit sein, weil man auch hinter dem Skalenhintergrund arbeiten, diesen also demontieren muss. Da das Seil auch über zwei Rollen am Skalenhintergrund läuft, muss man diesen wieder montieren, bevor das Skalenseil fertig aufgezogen werden kann. Bei solchen Konstruktionen frage ich mich, wie die Automaten aussehen, die im Werk so etwas zusammenbauen. Aber vor 50 Jahren gab es wohl für solche Arbeiten noch keine Automaten, sondern geschickte Menschen, die dafür lange üben mussten.

Die Überprüfung der 4 Elkos im NF-Teil ergab keine Auffälligkeiten, also dürfen die Elkos in diesem Gerät an ihrem Platz bleiben.

Auf UKW lagen die Frequenzen um 2-3 MHz daneben. Womöglich wollte der Vorbesitzer den Polizeifunk im 4m-Band hören. Ein Abgleich führte auch gleich zu deutlich gesteigerter Empfindlichkeit. Leider gelang es trotz zahlreicher Einstellelemente (der UKW-Teil arbeitet mit Varicap-Abstimmung) nicht, die Skala über den ganzen Bereich zur Deckung zu bringen: entweder verblieb im unteren Bereich (bis 90 MHz) oder im mittleren Bereich (92-96 MHz) eine Abweichung von etwa 0,5 MHz, die ich ausgemittelt habe.

Ein abendlicher Funktionstest ergab, dass weder die Empfindlichkeit, noch die Trennschärfe an die des Grundig Satellit heranreichen - auch nicht nach einem Nachgleich der ZF sowie der Vor- und Zwischenkreise auf einem der Kurzwellenbereiche.

Auf Langwelle und auf dem unteren Teil der Mittelwelle ist der Empfang deutlich stärker gestört als bei vielen anderen Radios. Die Teleskopantenne ist ständig, nicht abschaltbar, mit dem Empfängereingang verbunden und nimmt auch dann noch den Störnebel moderner Geräte auf, wenn sie eingeschoben ist. Ein Empfang nur über die Ferritantenne ist somit nicht möglich. Na gut, die heutige allgemeine Störverseuchung konnten die Entwickler dieses Gerätes vor gut 50 Jahren nicht ahnen.

Lutz

Autor:  Audion [ Do Jan 16, 2020 18:35 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Blaupunkt Supernova

Hallo,

ich habe ein baugleiches Modell von Siemens - Turnier RK 16 - erworben. Das Gerät kam
heute hier an.

Ein Funktionstest ergibt, daß der Drehko für K fest sitzt. Vermutlich einfach auf Grund von
Nichtbenutzung der Kurzwelle.

Wie bekomme ich den Drehko wieder gangbar, ohne ihn ausbauen zu müssen ?

Weiterhin geht das Radio nur auf Batterie, nicht aber auf Netzbetrieb. Eine aufgefundene
Sicherung 32 mA Lang Träge (Nie gehört....) hat keinen Durchgang.

Weiß dazu jemand etwas näheres, z. B. als "typischer" Fehler ?

VG

Karl - Heinz

Autor:  röhrenradiofreak [ Do Jan 16, 2020 19:06 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Blaupunkt Supernova

Für die defekte Sicherung gibt es mehrere mögliche Ursachen. Ich würde erst einmal den Netzschalter (dieses Gerät hat tatsächlich einen primärseitigen Netzschalter, sogar zweipolg abschaltend!), den Siebelko und den Gleichrichter auf Schlüsse prüfen, außerdem die korrekte Einstellung der Netzspannungsumschaltung. Ist das alles in Ordnung und die Sicherung brennt trotzdem wieder durch, könnte der Netztrafo selbst defekt sein: Überprüfung durch testweises Ablöten der Sekundärleitungen. Ansonsten könnte nur noch ein Kurzschluss in der Verdrahtung oder am Umschalter Netz/Batterie vorliegen.

Das feste Lager des Kurzwellendrehkos habe ich mit Kontakt 61 (einige Zeit einwirken lassen) gängig bekommen, anschließend mit Videospray (etwas anderes hatte ich nicht zu Hand) durchgespült und dann geölt. Ich weiß nicht mehr, ob es ein Kunststofflager ist, wenn ja, sollte man dafür Silikonöl verwenden.

Lutz

Autor:  eabc [ Do Jan 16, 2020 19:23 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Blaupunkt Supernova

Hallo Karl Heinz,
meinen Glückwunsch zu diesem "Hitek" Gerät....... damit soll man auf den KW-Bereichen das "Gras" wachsen hören :super:
Schaue mal hinterm Seil Rad am Drehko, ob die Lagerung am Drehko angeschraubt ist....ich kenne das aber eher von RFT Geräten, was ein prima Sache ist, weil abgeschraubt, man die Lagerung kmpl. demontieren reinigen, neu ölen und wieder funktionsfähig anschrauben kann, was das Problem dann löst.
Habe mir die Schaltung gerade angesehen, die 34mA Sicherung gehört an die Primärwicklung des Netztrafo's, bei ihrem defekt kann entweder Sekundärseitig eine Überlastung vorliegen, oder der Netzspannungswähler steht auf einer weitaus niederen Netzspannung als der heutigen 230 V.
weiteres dann gene nach deiner Rückmeldung.

Autor:  Audion [ Fr Jan 17, 2020 15:58 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Blaupunkt Supernova

Ich habe jetzt mal die Sicherung getauscht und Netzbetrieb simuliert.
Gleiches Ergebnis, tot. Die Sicherung bleibt aber ganz und brennt nicht durch.

Also vermutlich der Netzschalter in der Netzbuchse defekt. Das NT kriegt keine
230 V Spannung. Der Batterie-Abschalter in der Buchse funktioniert.
Drückt man den Clip in der Buchse runter, sind die Batterien abgeschaltet. Oben
in der Buchse ist der Netz-Schiebeschalter, kommt man aber so eingebaut nicht dran.

Ich werde in den nächsten Tagen das Chassis ziehen, muß ich ohnehin, um mir
den Kurzwellen-Drehko zu Gemüte zu führen - ist fest. Dann kann ich die Netzbuchse
mal durchmessen, ob der Netzschalter funktioniert.

Das Radio konnte ich billigst erwerben (1 kg Kaffee von Aldi), die Besitzerin eine ältere Dame,
konnte damit nichts mehr anfangen und wollte ihn in den Schrottcontainer werfen. Da habe
ich ihn halt genommen. So schlecht sind die Radios nicht, wenn alles gemacht ist, laufen die
ganz ordentlich. Habe von den Supernovas schon 4 oder 5 Stück restauriert. Bei 2 war der
KW-Drehko fest, ist wohl eine Krankheit bei den Geräten.


Also ich melde mich nochmal, wenn das Radio offen ist und ich neue Erkenntnisse mit der
Stromversorgung gewonnen habe.

VG

Karl - Heinz

Autor:  Audion [ Sa Feb 22, 2020 22:59 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Blaupunkt Supernova

Hallo an alle,

ich habe den Turnier RK 16 mittlerweile fertig bekommen.

Den festsitzenden KW-Drehko mittels WD 40, Kontakt61 und Föhn wieder gangbar gemacht. War kein großer Akt.

Das Radio lief ja wie ich berichtete nicht mit Netzbetrieb. Es gab einiges Rätselraten mit den 2 Schaltern, die in der Netzbuchse verbaut sind. Ein Schalter trennt die Batteriebox bei Netzbetrieb ab. Der andere Schalter schaltet das Netzteil zu oder ab, und gibt Dauerlicht für die Skalenillumination bei Netzbetrieb.

Bis ich dahinter stieg, war eifriges Schaltplan lesen und durchmessen angesagt.

Bei eingestecktem Netzkabel (paßt nur von alten Braun Rasierer, das Originalkabel ist weg....) war das Resultat, daß am Netzteil auch 230 V AC primär anlagen. Aber am Netzteilausgang, also wieder der 2. Umschalter an der Netzbuchse, war 0 V DC. Da die Batterie durch den 1. Schalter abgetrennt wurde, blieb das Radio stumm. Mein Verdacht war: 1. Netztrafo durchgebrannt, zumindest die 230 V- Wicklung.
2. Die Gleichrichterdiode, bzw. die Z-Diode an Masse, ist durch.

Nach 3 Tagen rumsuchen kam mir dann der Gedanke, es mal mit 110 V AC zu versuchen. Also einen der Stepdown-Trafos von meinen US-Radios herausgeholt, Adapterstecker ans Kabel. Das Radio natürlich auf 110 V umgestellt. Reingesteckt, Umformer ans Netz- und siehe da, das Radio spielt kurz, dann fliegt die SI heraus. Oh ja, vergessen - bei 110 V - Betrieb braucht es ja eine doppelt so starke Sicherung, als eine 64 mAh Sicherung träge eingesetzt. Und so spielt der Turnier jetzt tadellos !

Also ist, nach Lage der Dinge, die 230 V Wicklung des Trafo durch. Die 110 V Wicklung scheint von dem Wicklungsschaden nicht betroffen zu sein.

Ich belasse das jetzt mal so. Es stört mich nicht, wenn das Radio nur mit 110 V läuft, es benutzt ja kein anderer das Gerät. Ein Austausch des Netztrafo ist einfach zu aufwändig. Erstens gibt es keine Ersatzteile mehr, und zweitens müßte ich das komplette Chassis des Radio zerlegen, um das NT auszubauen. Da
rechtfertigt das Ergebnis den Aufwand nicht. Das Chassis ist nämlich derartig verbaut, daß man an nichts richtig herankommt. Das Radio war mit Sicherheit der Alptraum in jeder Radiowerkstatt.......

Na ja, Hauptsache, er spielt jetzt wieder tadellos mit Netz oder Batterie. Mehr will ich ja nicht.

Ich frage mich jetzt nur, was dazu führt, daß so eine Trafowicklung auf 230 V durchbrennen kann. Muß doch mal eine Überlastung eingetreten sein. Oder der jahrzehntelange Dauerbetrieb mit Netz ?

Was meint ihr dazu ?

Viele Grüße

Karl - Heinz

Autor:  eabc [ Sa Feb 22, 2020 23:16 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Blaupunkt Supernova

Da eine Primärwicklung für abweichende Netzspannungen idR für höhere Spannungen nur aus Reihenwicklungen dazu besteht, kommen die Verbindungslötungen in Verdacht der Unterbrechung, hast du das schon mal geprüft ?

Autor:  Audion [ So Feb 23, 2020 0:31 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Blaupunkt Supernova

Nein Harry, das habe ich nicht geprüft. Wie kann ich das prüfen ?

Wie gesagt, ich komme sehr schlecht an das Netzteil heran. Das NT besteht aus dem Trafoblock, darauf ist die NT-Platine angeordnet mit den Bauteilen ( 2 Elkos, 2 R, 1 Diode ZD 9,1 und 1 Gleichrichter B30C300).
An die Trafowindungen primär komme ich dran für 110/220 V, nicht aber an die Sekundärausgänge des Trafo. Da sitzt die NT-Platine drauf. Kann ich auch an der Primärseite messen ?

VG

Karl - Heinz

Autor:  eabc [ So Feb 23, 2020 8:02 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Blaupunkt Supernova

Moin moin Karl Heinz,
die Netztrafo Primär Wicklung besteht hier, wie so oft, aus zwei 110 V Wicklungen, die bei 220 Netzeingang in Reihe geschaltet werden.
Jede der beiden Wicklungen hat lt. Schaltplan, einen DC Widerstand von ca. 4 Ohm, somit dann bei 220 V Einstellung, ca. 8 Ohm.
Die Umschaltung geschieht jeweils vom Netzpol gesehen, am Ende der Wicklung, somit in der Mitte, hier kann es zu einer Unterbrechung kommen.
Messen kann du auch mal den Widerstand in der 110 V Einstellung, da werden beide Wicklungen parallel geschaltet, somit sollte der halbe Ohmwert (ca. 2 Ohm) messbar sein.

Autor:  röhrenradiofreak [ So Feb 23, 2020 11:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Blaupunkt Supernova

Das Radio läuft jetzt nur mit einer der beiden Primärwicklungen, die bei 110V parallel geschaltet sein sollten. Diese wird also überlastet. Das könnte längerfristig zum Totalausfall des Netztrafos führen.

Lutz

Autor:  eabc [ So Feb 23, 2020 11:09 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Blaupunkt Supernova

Deshalb schlug ich auch vor, die Widerstandsmessung in beiden Netzspannung Stellungen (110/220 V) durchzuführen.

Autor:  Audion [ So Feb 23, 2020 13:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Blaupunkt Supernova

Hallo,

ja, ich mache die Widerstandsmessung mal an dem Radio, sobald ich dazu komme.

Das mit der Überlastung versteh ich nicht ganz. Bei 110 V ist doch nur eine Hälfte der 2 x 110 V Trafowicklungen durch geschaltet ? Warum ist dann da eine Überlast ? Es gibt am Trafo doch 2 Eingänge - 1 x 220/230 V und 1 x 110/117 V ? Bin jetzt etwas verwirrt. Bin auch nicht so der Elektrowurm (hab was anderes gelernt...... :hello: )

Karl - Heinz

Autor:  eabc [ So Feb 23, 2020 13:52 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Blaupunkt Supernova

Karl Heinz, wir schrieben doch bereits, das bei 110 V Stellung zwar nur eine der Halbwicklungen bestromt wird, die andere aber parallel dazu geschaltet wird, um den Strom der durch die Wicklung geht, zu halbieren. Passiert das nicht, dann ist nur eine Halbwicklung überlastet.

Autor:  Radio Alex [ So Feb 23, 2020 15:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Blaupunkt Supernova

Hallo,
ich habe das problem mal gezeichnet:
zuerst der funktionierende Zustand:
Bild
Dann der defekte zustand:
Bild

{EDIT Wenn bei 110V die Trafo wirklich so verschaltet wären würden sich die Magnetfelder Aufheben, FALSCH GEZEICHNET!}

--

Autor:  omega [ So Feb 23, 2020 16:11 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Blaupunkt Supernova

Hallo,
nicht ganz richtig dargestellt/gezeichnet:
bei Parallelschaltung müssen die Wicklungen gleichsinnig durchflossen werden, also es muß dann 8 mit 13 und 9 mit 14 verbunden sein.
Viele Grüße Michael

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