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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Lautes Brummen bei Blaupunkt Derby 710M

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BeitragVerfasst: Sa Okt 31, 2020 21:45 
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Hallo zusammen,

vor ein paar Tagen brachte mir ein Bekannter ein Blaupunkt Derby 710M 93710 Serie U (Link zu rm.org: https://www.radiomuseum.org/r/blaupunkt ... 710_m.html) vorbei, da ihm nicht klar war, wie man das Gerät mit Strom versorgt. Ich habe daraufhin die zwei Schrauben auf der Rückseite gelöst und ihm das Batteriefach gezeigt.
Nach einem kurzen Besuch im Supermarkt eine Straße weiter haben wir sechs neue D-Batterien in das Radio eingesetzt und es eingeschaltet. Das Ergebnis war sauberer Empfang, aber ein kratziger Lautstärkeregler und ein nach wenigen Sekunden einsetzendes lautes Brummen aus dem Lautsprecher.
Den kratzigen Lautstärkeregler konnte ich mit Oszillin T6 reinigen, das laute Brummen bekomme ich aber nicht in den Griff.

Genaue Fehlerbeschreibung
Nach dem Einschalten des Geräts spielt es zunächst ein paar Sekunden ohne Probleme, dann beginnt das Gerät aber laut zu brummen. Der Radiosender ist nach wie vor zu hören, aber das Brummen übertönt den Sender und ist sehr störend.
War das Gerät erst vor Kurzem in Betrieb, dann setzt das Brummen nach dem Einschalten schneller ein. Lässt man das Gerät hingegen ein paar Stunden ausgeschaltet stehen, dauert es ein wenig länger, bis das Brummen einsetzt (Differenz ca. 5 Sekunden).
Das Brummen ist so laut, dass man die Bewegungen der Lautsprechermembran deutlich erkennen kann.
Wird die Lautstärke erhöht, dann hört es sich so an, als ob das Brummen leiser wird. Es könnte aber auch Einbildung sein, weil der Radiosender dann auch lauter wird und man das Brummen schlechter hört. Ich würde daher sagen, dass sich die Lautstärke des Brummens nicht verändert, wenn die Lautstärke verändert wird.
Das Brummen tritt in allen Wellenbereichen auf.


Bereits versuchte Maßnahmen
Ich habe im Internet recherchiert und bin darauf gekommen, dass es sich evtl. um Motorboating handeln könnte, was bei Transistorgeräten wohl häufiger auftritt, wenn der Innenwiderstand der Spannungsquelle ansteigt oder der Siebelko gealtert ist.
Da die Batterien nagelneu sind, schließe ich einen zu hohen Innenwiderstand aus.
Ich habe daraufhin mal einen Elko mit 1000 uF parallel zu den Batterien geschaltet. Es war kein Unterschied zu hören.

Ich habe daraufhin das Radio weiter zerlegt und folgendes gemacht:
- C801 geprüft, ist OK
- C720 geprüft, ist OK
- C728 geprüft, dieser zeigte 350 statt 250 uF auf dem Kapazitätsmessgerät. Ich habe den Kondensator daher getauscht, leider hat sich am Problem nichts verändert.

Leider habe ich selber nur einen Teil des Schaltplans von rm.org, ich kann also keinen Schaltplan hier einstellen. Bei GFGF und Elektrotanya habe ich den Schaltplan leider nicht gefunden.

Nach der Prüfung der o.g. Kondensatoren habe ich mit meinem Oszilloskop folgende Messungen durchgeführt (Screenshots siehe Anhang). Alle Messungen wurden bei gedrückter UKW-Taste durchgeführt.
Messung_1.png - Oszillogramm der Betriebsspannung nach Einsetzen des Brummens. Hierfür habe ich das Oszilloskop an die Kontakte des Batteriekastens angeschlossen. Man sieht hier sehr gut die Brummfrequenz von ca. 30 Hz (siehe Messung am unteren Bildschirmrand).
Messung_2.png - Signal an der Basis von Transistor V705 (AC117).
Messung_3.png - Signal an der Basis von Transistor V704 (AC117).
Messung_4.png - Signal an der Basis von Transistor V703 (AC122).
Messung_5.png - Signal an der Basis von Transistor V702 (AC122).

Da das Brummen bereits in alle diesen Stufen vorhanden ist, muss das Problem meiner Meinung nach weiter vorne liegen - ich weiß aber nicht so wirklich, wo ich mit dem Suchen anfangen soll.
Vielleicht habt ihr einen Tipp für mich, wo ich mit der Suche anfangen könnte? Kann man den Fehlerbereich anhand der von mir angefertigten Oszillogramme einschränken? Gibt es evtl. Stufen, in denen solche Probleme häufiger vorkommen?

Danke im Voraus für euer Mitdenken und eure Antworten.

Gruß und bleibt gesund,
Marvin


Dateianhänge:
Dateikommentar: Basis von Transistor V702 (AC122)
Messung_5.png
Messung_5.png [ 21.02 KiB | 4323-mal betrachtet ]
Dateikommentar: Basis von Transistor V703 (AC122)
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Dateikommentar: Basis von Transistor V704 (AC117)
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Messung_3.png [ 20.83 KiB | 4323-mal betrachtet ]
Dateikommentar: Basis von Transistor V705 (AC117)
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Messung_2.png [ 25.29 KiB | 4323-mal betrachtet ]
Dateikommentar: Oszillogramm der Batteriespannung nach Einsetzen des Brummens.
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Messung_1.png [ 24.43 KiB | 4323-mal betrachtet ]

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BeitragVerfasst: Sa Okt 31, 2020 22:38 
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Hallo Marvin,

das Servicemanual für den Blaupunkt Derby 93700/93710 habe ich vor einigen Jahren für eine Reparatur eingescannt. Wenn Du mir per PN Deine E-Mail Adresse schickst, kann ich Dir das Service-Manual in mehreren *.jpg-Files zusenden. Meine Erfahrung bei frühen Transistor-Radios: Alle Elkos erneuern. Hatte ich hier vor einigen Tagen bei einer Akkord Pinguette U61 und bei einem Nordmende Transita De Luxe aus dem Jahr 1963 gemacht. Die Elkos hatten zu hohe Leckströme. Ein "normales" Kapazitätsmeßgerät zeigt daher oft eine zu hohe Kapazität an.

das "Motorboating" konnte ich dadurch in der Regel beseitigen. In hartnäckigen Fällen habe ich versuchsweise die NF-Halbleiter getauscht.

Das damals reparierte Blaupunkt Derby war sehr empfindlich gegenüber der Höhe der Betriebsspannung. Wie oft auch andere Transistor-Radios aus der Zeit. Für Netzteil-Betrieb ermittle ich zuerst die Betriebsspannung, bei der das Radio sauber spielt. Danach baue ich ein Stecker- oder Zwischenschnur Netzteil um, mit klassichem Trafo, Gleichrichter, Elko und abgeblocktem Linear-Spannungsregler. Schaltnetzteile sind für ältere Transistor-Radios nicht geeignet.

Viele Grüße


andreas


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BeitragVerfasst: So Nov 01, 2020 7:08 
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Den Ausführungen von Andreas kann ich nichts hinzufügen - aus dem Link zum Plan
https://elektrotanya.com/blaupunkt_derb ... nload.html
Ich hatte dieses Radio im Frühjahr auf dem Tisch. Alle Elkos sollten raus.
Um nur die Endstufe zu testen kannst Du ja mal KW/UKW gleichzeitig drücken.

paulchen


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BeitragVerfasst: So Nov 01, 2020 7:11 
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Servus,
Schließe mich den obigen Postings voll an. Alle Elkos müssen raus und neu. Das habe ich bei meinem Sony Captain 55 auch gemacht und der spielt wieder wie fabrikneu.

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Gruss aus Trient,
Volker
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BeitragVerfasst: So Nov 01, 2020 11:45 
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Danke für eure Antworten!
Nachdem jeder von euch mir empfohlen hat, alle Elkos zu tauschen, habe ich mich heute Vormittag hingesetzt und genau das getan. Ich hatte zum Glück alle nötigen Elkos im Bestand, bis auf Elkos mit 4,7 uF, die ich als Ersatz für die vier Elkos mit 5 uF nehmen wollte.
Ich habe mir dann beholfen, indem ich jeweils zwei 10 uF Elkos in Reihe geschaltet habe.
Danach kam der erste Test, und was soll ich sagen - ihr hattet den richtigen Riecher! Das Radio spielt wieder einwandfrei und das Brummen ist verschwunden!
Ich hätte nicht gedacht, das ein paar Elkos so ein Problem verursachen können. Aber es freut mich, dass das Radio jetzt wieder spielt.

Jetzt muss ich nur noch einen Ersatz für den verwendeten Schaumstoff am Lautsprecher und am Batteriefach finden, der zerbröselt schon beim Anschauen. Aber ich habe hier noch einiges an Schaumstoff, da sollte sich ein passender Ersatz finden lassen. Dann kann ich das Radio meinem Bekannten zurückgeben und er kann es in seine neugebaute Gartenlaube stellen. Bei Bedarf kann ich ihm auch noch, wie Andreas vorgeschlagen hat, ein Netzteil für das Radio bauen.

Danke für eure Hilfe und noch einen schönen Sonntag!

Gruß
Marvin

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BeitragVerfasst: So Nov 01, 2020 12:33 
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Servus,
Gern geschehen! Bei Röhrenradios sind es eben die Malzbonbons und bei Transistorgeräten die Kleinelkos, gleich bei Beiden sind die Probleme mit den Netzteil Elkos.

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Gruss aus Trient,
Volker
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BeitragVerfasst: So Nov 01, 2020 15:11 
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Zerbröselnde Schaumstoffstreifen an Lautsprechern und anderen Stellen kann man oft durch Tesamoll ersetzen.

Lutz


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