röhrenradiofreak hat geschrieben:
Die Vorstufe wird auch aus der 12V-Spannung versorgt. Das habe ich nicht im Detail gezeichnet, weil sie an dem Motorboating nicht beteiligt ist: Beim ersten Gerät hatte ich den Koppelelko zwischen Vor- und Endstufe (den linken im Bild) abgelötet, das änderte nichts am Fehlerbild.
Stimmt, Lutz, damit kann man die Vorstufe und deren Versorgung als Ursache ausschließen.
röhrenradiofreak hat geschrieben:
an der 12V-Versorgung hängt ein Elko zur Abblockung. Im ersten Gerät hatte er 1000 µF, im aktuellen Gerät 2200 µF. Dieser Elko ist bei beiden Geräten in Ordnung, was aber nicht heißt, dass über diesen Weg keine Kopplung möglich ist.
Der Strom für die positive Halbwelle fließt vom Pufferkondensator (1000 µF oder 2200 µF mit Serienwiderstand
RS Puffer) über AD161, 1000 µF und den Lautsprecher (
RL) zurück zum Pufferkondensator.
Auf der 12-V-Versorgung entsteht die Spannungswelligkeit
U = -
UAusgang *
RS Puffer /
RL (negativ, also mit invertierter Phasenlage, weil die Versorgungsspannung sinkt, während die Ausgangsspannung steigt)
Diese Welligkeit kann man nicht vermeiden. Sie ist ungefähr proportional zum Serienwiderstand der Pufferkondensators
RS Puffer.
Diese Welligkeit gelangt auf den AC128:
über den Tiefpass 10 Ohm, 1000 µF auf den Emitter und
über den Tiefpass 82 Ohm, 64 µF auf die Basis.
Die Kapazitäten sind sehr groß, haben aber auch geringe Serienwiderstände. Diese wirken mit den Vorwiderständen (10 Ohm bzw. 82 Ohm) als Spannungsteiler.
Der Anteil auf den Emitter des AC128 bleibt gegenphasig, er kann nicht zum Schwingen führen. Hoher Serienwiderstand beim Kondensator 1000 µF erhöht sogar die Stabilität. (Er reduziert aber die Verstärkung.)
Der Anteil auf die Basis des AC128 wird vom AC128 nochmal invertiert und ist damit gleichphasig zum Ausgang. Hoher Serienwiderstand beim Kondensator 64 µF reduziert die Stabilität.
-> Der Serienwiderstand des Kondensators 64 µF muss gering sein.
Die Schaltung bleibt stabil (unabhängig vom Serienwiderstand des Pufferkondensators), wenn der Serienwiderstand des Kondensators 64 µF kleiner ist als 82 Ohm / 10 Ohm = 8,2 Mal dem Serienwiderstand des Kondensators 1000 µF. Dann ist die Gegenkopplung stärker als die Mitkopplung.
Darüber kommt das Produkt aus Verstärkung des AC128 mal Abschwächung durch
RS Puffer /
RL hinzu.
-> Bei hohem Serienwiderstand des Kondensators 64 µF ist die Schwingneigung abhängig von
RS Puffer und von
RL.
Bernhard