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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Reparatur eines Autoradios Continental Edison Radioen M6

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BeitragVerfasst: Sa Apr 24, 2021 21:16 
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In den letzten Tagen beschäftigte mich so ein Autoradio:
https://www.radiomuseum.org/r/conti_edi ... en_m6.html
Den Schaltplan gibt es hier:
https://www.doctsf.com/radioen-m-6/f27889

Das Gerät gibt es in 6V- und 12V-Ausführung. Ein Typschild hat es nicht, es steht auch nicht drauf, für welche Spannung es ist. Das einzige Unterscheidungsmerkmal: Das 6 Volt-Modell hat weiße Tasten, das 12V-Modell schwarze. Das muss man wissen. Das Radio, das ich vor mir hatte, ist die 6V-Version.

Zunächst zeigte es keine Funktion und nahm auch keinen Strom auf. Das hatte zwei Gründe: Die Sicherung, die aus einem Draht zwischen zwei vernieteten Pappstreifen besteht, war durch, und im Ein/Aus-Schalter (am Lautstärkepoti) war eine Feder gebrochen.

Nachdem ich dafür gesorgt hatte, dass die Schaltung Betriebsspannung erhält, funktionierten schon einmal das Empfangsteil und die NF-Vor-und Treiberstufe. Die Endstufe nicht.

Erstens fehlte der gemeinsame Emitterwiderstand der Endstufentransistoren. Er war nicht ausgelötet worden, sondern abgerissen, vielleicht abvibriert. Zwetens befindet sich der Ausgangsübertrager seltsamerweise nicht im Radio, sondern am zugehörigen Lautsprecher, welcher fehlt. Warum nur hat man das so gebaut? Im Radio wäre genug Platz für den Ausgangsübertrager, und dann wären zwischen Radio und Lautsprecher nur zwei statt drei Kabel nötig.

Mit dem Ausgangsübertrager aus einem Schlachtegerät konnte ich dem Radio wieder Töne entlocken. Diese waren aber ziemlich verzerrt.

Im Gegenkopplungszweig war ein Elko taub. Dessen Ersatz reduzierte die Verzerrungen etwas. Bei größerer Lautstärke klang es schon ganz ordentlich, bei kleiner Lautstärke störten die Verzerrungen immer noch.

Die Basisvorspannung der Endstufentransistoren war zu klein. Es waren nur 0,17 V, damit war der Ruhestrom nahezu Null. Aber den Grund dafür habe ich nicht finden können. Der NTC-Widerstand hatte die vorgeschriebenen 6 Ohm und wurde bei Erwärmung auch niederohmiger. Auch alle anderen Bauteile im Basiszweig waren in Ordnung. Nun baute ich testweise andere Endstufentransistoren ein, aber auch das änderte nichts. :haeh:

Also änderte ich den Spannungsteiler für die Basisvorspannung. Bei 0,23 V Basisvorspannung nahm die Endstufe den angegebenen Ruhestrom von 25 mA auf und arbeitete einigermaßen verzerrungsarm.

Ein Probelauf unter Volllast und eine Erwärmung mit dem Fön ließen den Ruhestrom kaum ansteigen. Also werde ich das so lassen.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Apr 25, 2021 8:14 
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Hallo,

waren R27/R28 in Ordnung? Die tragen auch zur Ruhestromerzeugung bei.
Ansonsten würde ich von so alten Halbleiterschachteln nicht besonders viel erwarten (auch weil die Transistoren mittlerweile gealtert sein können).

MfG
Munzel


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BeitragVerfasst: So Apr 25, 2021 9:56 
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Hallo Munzel,

das ist richtig. Allerdings ist ihr Einfluss auf den Ruhestrom zu klein, um diesen Fehler verursachen zu können. Selbst wenn beide unterbrochen wären, würde die Basisvorspannung um nicht einmal 15 mV sinken.

Ich habe alle Bauteile geprüft oder erneuert, die Einfluss auf den Ruhestrom haben: R25, R26, R27, R28, R29, T4, Tr6 und Tr7. Außerdem alle Leiterbahnen und Lötstellen. In dem Bereich gibt es nichts mehr, das defekt sein könnte.

Lutz


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BeitragVerfasst: Mo Apr 26, 2021 10:55 
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Moin Lutz,

hast Du einmal den Spannungsfall über L2, I1, Fu1 und L1 gemessen?
Es sollen ja nur 60 mA fließen aber jedes Ohm zu viel zählt Rückwärts.
Was für einen Ausgangs Übertrager hast Du denn eingebaut?
Eventuell einen aus einem 12 V Gerät, der vielleicht hochohmiger als der Originale ist?
Laut Schaltplan ist es kein " normaler " sondern eine Spule mit Mittelanzapfung.
Welche Impedanz soll der Lautsprecher haben und was für einen hast Du im Moment angeschlossen?
Den Wert im Plan kann ich leider nicht genau erkennen aber scheint zweistellig zu sein.
Mit etwas Phantasie lese ich Z=60 Ω, kann ich mir aber nicht vorstellen.

Viele Grüße.

Jörn


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BeitragVerfasst: Mo Apr 26, 2021 18:34 
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Hallo Jörn,

an den Bauteilen in der Spannungsversorgung fällt kaum Spannung ab, daran liegt es also nicht.

Die Impedanz des Original-Lautsprechers entziffere ich auch als 60 Ohm.

Der Übertrager, den ich verwendet habe, stammt aus einem Kofferrradio, das mit einer Betriebsspannung von 6 bis 9 V arbeitete. Der ohmsche Widerstand seiner Primärwicklung ist so gering, dass nur wenig Gleichspannung daran abfällt. Die Ausgangsleistung ist auch in Ordnung, das Radio erzeugt damit eine ausreichende Lautstärke. Mit einem anderen Übertrager, auch aus einem Kofferradio, hört man keinen Unterschied. Ich glaube nicht, dass man mit den vorhandenen Endstufentransistoren aus der Betriebsspannung von 6 V noch mehr herausholen kann, und werde das so lassen.

Lutz


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BeitragVerfasst: Di Apr 27, 2021 11:36 
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Moin Lutz,

werden die Verzerrungen denn in der Endstufe fabriziert oder vielleicht schon in den Vorstufen?
Eventuell arbeiten die Transistoren T4 bzw. T5 schon nicht im A-Betrieb.
Wie hoch ist denn die Stromaufnahme von dem Radio?

Und noch etwas ganz banales, besteht die Möglichkeit, dass dem Vorbesitzer die Farbe der Tasten nicht gefallen hat und er sie gegen schwarze getauscht hat und das Radio somit die 12 Volt Version wäre?
Würde ja auch einiges erklären.

Viele Grüße.

Jörn


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BeitragVerfasst: Di Apr 27, 2021 19:27 
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Hallo Jörn,

die NF- Vor- und Treiberstufe produzieren keine Verzerrungen. Das Problem lag definitiv in der Endstufe. Da ich alle Bauteile, die die zu niedrige Basisvorspannung verursacht haben könnten, überprüft habe, denke ich nicht, dass wir die Ursache noch herausfinden können. Das ist ein wenig unbefriedigend, aber mit dem geänderten Spannungsteiler für die Basisvorspannung läuft das Radio einwandfrei.

Ich habe auch überlegt, ob es sich um die 12V-Version handeln könnte. Leider findet man zu dieser keinen Schaltplan und keine Bilder im Netz. Aber ein Bauteil verrät, dass es die 6V-Variante ist: Der Elko C26 an der Betriebsspannung hat eine Nennspannung von 10V.

Lutz


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BeitragVerfasst: Di Apr 27, 2021 21:29 
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Moin Lutz,

aufgeben ist keine Option.
Ich würde jetzt ein in der Spannung und Frequenz regelbares Sinussignal an die Primär Wicklung des Übertragers T4 legen und mit dem Oszilloskop, am besten einem Zweistrahler die Spannungen und die Sinuskurven an den Basen der OC74 Endtransistoren messen.
Wenn beide Bilder gut aussehen, dann das gleiche an den Kollektoren wiederholen.
Wenn die Basisspannungen stark von einander abweichen könnte der Übertrager T4 auf einer der Sekundärseiten einen Windungsschluss haben.
Wenn bei der Kollektormessung nach erfolgreicher Basismessung starke Abweichungen auftreten, könnten die Verstärkungsfaktoren der Endtransistoren stark voneinander abweichen.
Beide Fehler würden die Verzerrungen bei geringer Lautstärke erklären.

Viele Grüße.

Jörn


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BeitragVerfasst: Di Apr 27, 2021 22:25 
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Hallo Jörn,

das hatte ich alles geprüft. Der Übertrager T4 hat keinen Fehler. Die Signale, die seine Sekundärwicklungen liefern, sind gleich und unverzerrt, bis auf die leichten Verformungen durch den Basistromeinsatz der Endstufentransistoren, wenn diese angeschlossen sind. Die Endstufentrasistoren hatte ich testweise durch andere ersetzt, ohne dass das etwas geändert hat.

Die Ursache für die Verzerrungen war eine zu kleine Basisvorspannung und dadurch ein fehlender Ruhestrom. Das habe ich korrigiert. Da das Radio nun ordentlich spielt, betrachte ich das eigentlich nicht als Aufgeben.

Lutz


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