Hallo Allerseits,
heute eine Frage zum Bandeingang bei den Koffergeräten aus den 70er Jahren. Mir ist aufgefallen, dass oft die Eingangssignale am Bandeingang über verschiedene Widerstände abgeschwächt werden. Beispielsweise beim Blaupunkt Marimba mit 330 kOhm. Nun ist es bei den modernen Smartphones oft so, dass bei der Einspeisung die Lautstärke doch deutlich geringer ist und man sehr stark aufdrehen muss um die Lautstärken die man über UKW hat zu erreichen. Könnte man hier einfach die Widerstände etwas kleiner Auslegen, bzw. wie weit müsste man da den Widerstand reduzieren, um einen Effekt zu spüren. Oder hätte das Nebeneffekte die ich gerade nicht beachte?
VG
David
Bandeingang für Anschluss von Handy
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Bandeingang für Anschluss von Handy
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Re: Bandeingang für Anschluss von Handy
Der Vorwiderstand diente ursprünglich dafür, dass beim Anschluss eines der damals üblichen Kristall-Tonabnehmer der Klang nicht zu "spitz", also zu höhenlastig, war.
Dieser Widerstand bildet mit dem Widerstand des Lautstärkepotis und der Eingangsimpedanz des NF-Verstärkers einen Spannungsteiler, der je nach Widerstandsverhältnis die Lautstärke reduziert. Um das zu verhindern, kann man den Vorwiderstand verkleinern, das habe ich schon bei verschiedenen Geräten gemacht. Allerdings wüde ich ihn nicht komplett brücken, sondern nur auf ca. 10 % seines ursprünglichen Wertes verkleinern. Sonst könnte es durch den niedrigen Quellenwiderstand des Smartphones passieren, dass Klangregelschaltungen vor dem Lautstärkepoti oder die gehörrichtige Lautstärkeregelung nicht mehr richtig funktionieren.
Lutz
Dieser Widerstand bildet mit dem Widerstand des Lautstärkepotis und der Eingangsimpedanz des NF-Verstärkers einen Spannungsteiler, der je nach Widerstandsverhältnis die Lautstärke reduziert. Um das zu verhindern, kann man den Vorwiderstand verkleinern, das habe ich schon bei verschiedenen Geräten gemacht. Allerdings wüde ich ihn nicht komplett brücken, sondern nur auf ca. 10 % seines ursprünglichen Wertes verkleinern. Sonst könnte es durch den niedrigen Quellenwiderstand des Smartphones passieren, dass Klangregelschaltungen vor dem Lautstärkepoti oder die gehörrichtige Lautstärkeregelung nicht mehr richtig funktionieren.
Lutz
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Re: Bandeingang für Anschluss von Handy
Hallo zusammen,
beim Kopfhörerausgang der Smartphones muss man auf maximale Lautstärke stellen, die Spannung erreicht trotzdem meistens nicht 1 V. Der Pegel ist nicht ganz kompatibel.
Die Schaltung des Marimba habe ich kurz angeschaut:
Lutz hat das wichtigste bereits geschrieben, das trifft beim Marimba alles zu.
Der Gesamtwiderstand des Lautstärkepotis beträgt 200 kOhm, der Vorwiderstand R138 ist 330 kOhm. Viel Pegelunterschied kann man durch Verkleinern von R138 auf den ersten Blick nicht erwarten.
Allerdings belastet das "Loudness-Netzwerk" das Eingangssignal. Bei hohen und besonders bei tiefen Frequenzen ist die Eingangsimpedanz am Lautstärkepoti deutlich geringer als 200 kOhm. Mit kleinerem R138 wird die Wirkung der Höhen- und Tiefenanhebung stärker.
R138 ist auch bereits Teil der Höhenregler-Schaltung.
Aber:
Die Ausgangsimpedanzen der Empfangsteile betragen um 50 kOhm (AM) bzw. ca. 10...20 kOhm (FM). Die speisen über C145 am gleichen Punkt ein.
-> Verkleinern von R138 auf beispielsweise 47 kOhm oder 33 kOhm macht hier meiner Meinung nach durchaus Sinn. Dann hat man am Tonband-Eingang für die Klangeinstellungen ähnliche Verhältnisse wie bei Radioempfang.
Ob die Lautstärke dann ausreicht, kannst du ausprobieren, z. B. 47 kOhm parallel zu R138 oder C144 schalten, je nachdem, welches Bauteil leichter erreichbar ist.
Anschluss eines Kristalltonabnehmers ist dann allerdings nicht mehr sinnvoll, weil die tiefen Töne zu leise werden.
Bernhard
beim Kopfhörerausgang der Smartphones muss man auf maximale Lautstärke stellen, die Spannung erreicht trotzdem meistens nicht 1 V. Der Pegel ist nicht ganz kompatibel.
Die Schaltung des Marimba habe ich kurz angeschaut:
Lutz hat das wichtigste bereits geschrieben, das trifft beim Marimba alles zu.
Der Gesamtwiderstand des Lautstärkepotis beträgt 200 kOhm, der Vorwiderstand R138 ist 330 kOhm. Viel Pegelunterschied kann man durch Verkleinern von R138 auf den ersten Blick nicht erwarten.
Allerdings belastet das "Loudness-Netzwerk" das Eingangssignal. Bei hohen und besonders bei tiefen Frequenzen ist die Eingangsimpedanz am Lautstärkepoti deutlich geringer als 200 kOhm. Mit kleinerem R138 wird die Wirkung der Höhen- und Tiefenanhebung stärker.
R138 ist auch bereits Teil der Höhenregler-Schaltung.
Aber:
Die Ausgangsimpedanzen der Empfangsteile betragen um 50 kOhm (AM) bzw. ca. 10...20 kOhm (FM). Die speisen über C145 am gleichen Punkt ein.
-> Verkleinern von R138 auf beispielsweise 47 kOhm oder 33 kOhm macht hier meiner Meinung nach durchaus Sinn. Dann hat man am Tonband-Eingang für die Klangeinstellungen ähnliche Verhältnisse wie bei Radioempfang.
Ob die Lautstärke dann ausreicht, kannst du ausprobieren, z. B. 47 kOhm parallel zu R138 oder C144 schalten, je nachdem, welches Bauteil leichter erreichbar ist.
Anschluss eines Kristalltonabnehmers ist dann allerdings nicht mehr sinnvoll, weil die tiefen Töne zu leise werden.
Bernhard
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Re: Bandeingang für Anschluss von Handy
Wenn es trotzdem noch zu leise ist, gibt es folgende Möglichkeiten:
Einen NF-Übertrager mit einem Übersetzungsverhältnis von 1:5 bis 1:10 einfügen. Das funktioniert am Kopfhörerausgang eines Handys oder MP3-Players recht gut. Die beiden Stereo-Kanäle werden in diesem Fall mit Widerständen von ca. 33 bis 47 Ohm zusammengeschaltet.
Oder man fügt einen Vorverstärker ein. Eine einfache Schaltung mit einem Transistor, angepasst an den Einsatzzweck, genügt normalerweise. Diesen kann man im Radio einbauen und ihn gleich aus dem Radio mit Strom versorgen, aber dann wird der Originalzustand des Radios verändert. Ein externer Vorverstärker benötigt eine eigene Stromversorgung und ein Gehäuse, aber man muss dafür nicht den Originalzustand des Radios verändern.
Lutz
Einen NF-Übertrager mit einem Übersetzungsverhältnis von 1:5 bis 1:10 einfügen. Das funktioniert am Kopfhörerausgang eines Handys oder MP3-Players recht gut. Die beiden Stereo-Kanäle werden in diesem Fall mit Widerständen von ca. 33 bis 47 Ohm zusammengeschaltet.
Oder man fügt einen Vorverstärker ein. Eine einfache Schaltung mit einem Transistor, angepasst an den Einsatzzweck, genügt normalerweise. Diesen kann man im Radio einbauen und ihn gleich aus dem Radio mit Strom versorgen, aber dann wird der Originalzustand des Radios verändert. Ein externer Vorverstärker benötigt eine eigene Stromversorgung und ein Gehäuse, aber man muss dafür nicht den Originalzustand des Radios verändern.
Lutz
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Re: Bandeingang für Anschluss von Handy
Vielen Dank schon mal für die Tipps. Ich werde mir einen 33kOhm Widerstand besorgen und es dann ausprobieren. Ich denke eine enorme Anhebung der Lautstärke ist gar nicht nötig, es geht aktuell ja auch, stört nur, dass wenn man dann auf UKW zurückschaltet es doch deutlich lauter ist. Könnte also mit der vorgeschlagenen Lösung passen.
Ich werde berichten!
VG
David
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VG
David
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Re: Bandeingang für Anschluss von Handy
Eine weitere Möglichkeit wäre, einen UKW Bluetooth Adapter zu verwenden. Dann hat man genau sie gleiche Lautstärke wie bein Radiohören und es bedarf keinerlei Eingriffe in das Gerät.
Gruß,
Achim
Gruß,
Achim
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Re: Bandeingang für Anschluss von Handy
Für keramische Tonabnehmer sollte der Eingangswiderstand über 1 MOhm liegen, sonst fehlen die Bässe merklich.
Der Wert 330 kOhm ist ein Kompromiss zwischen Lautstärke bei niederohmigen Quellen (Tonbandgerät, Handy) und Basswiedergabe bei kapazitiven Quellen (Kristalltonabnehmer).
Vor ca. 30 Jahren habe ich das keramische Stereo-Tonabnehmer-System SC7M von BSR (Großbritannien) gemessen:
Jeder Kanal hat eine Kapazität von 1,7 nF.
Bei Abschluss mit 1,0 MOhm (Röhrenradio) beträgt die untere Grenzfrequenz 94 Hz, bei 400 kOhm (330 kOhm + Lautstärke-Netzwerk) entsprechend 230 Hz.
Schaltet man beide Kanäle parallel (mono), wirkt an der Quelle die doppelte Kapazität und die untere Grenzfrequenz wird halbiert.
(Die Messung war rein elektrisch. Mechanische Eigenschaften wurden nicht berücksichtigt.)
Bernhard
Der Wert 330 kOhm ist ein Kompromiss zwischen Lautstärke bei niederohmigen Quellen (Tonbandgerät, Handy) und Basswiedergabe bei kapazitiven Quellen (Kristalltonabnehmer).
Vor ca. 30 Jahren habe ich das keramische Stereo-Tonabnehmer-System SC7M von BSR (Großbritannien) gemessen:
Jeder Kanal hat eine Kapazität von 1,7 nF.
Bei Abschluss mit 1,0 MOhm (Röhrenradio) beträgt die untere Grenzfrequenz 94 Hz, bei 400 kOhm (330 kOhm + Lautstärke-Netzwerk) entsprechend 230 Hz.
Schaltet man beide Kanäle parallel (mono), wirkt an der Quelle die doppelte Kapazität und die untere Grenzfrequenz wird halbiert.
(Die Messung war rein elektrisch. Mechanische Eigenschaften wurden nicht berücksichtigt.)
Bernhard