Dampfradioforum

Liebe Freunde,
an alle Toubleshooter und Fehlerfinder unter euch möchte ich mich mit einer Frage wenden :

Mit einem Nordmende Transita Export Z032 habe ich ein Problem.
Das Radio ist nunmehr 60 Jahre alt. LW und MW funktionieren einwandfrei. UKW ist das Problem. Im UKW Teil sind zwei OC615 Transistoren verbaut (PNP). Ich habe beim Prüfen der Spannungen an den Transistoren ein Füßchen des einen Transistors berührt und plötzlich habe ich leise Musik gehört. danach hat UKW eine Weile gut funktioniert. Nach einiger Zeit war es dann wieder weg.
Wenn ich die Spannungen im Schaltplan mit den gemessenen Spannungen vergleiche, dann fällt auf, daß an dem einen Transistor Masse gegen Emitter statt 7,0 V nun 7,8 V anliegen und an der Basis statt 6,8 V nun 7,6 V. Das sind jeweils 0,8 Volt mehr.
An dem anderen OC615 stimmen die Spannungswerte genau (Schaltplan und gemessen).
Jetzt meine Frage : liegt hier das Problem ? Ist dieser Transistor defekt ?
Vermutet ihr eine andere Ursache für den Ausfall von UKW ?
Bei der Sendersuche hört man auf UKW ein gleichbleibendes Rauschen.
Grüße
Géza

Hallo Geza,
Geht dein Gerät bis 104 MHz (inländische Version) oder bis 108 MHz (Export-Version)?
Sobald ich den Schaltplan habe, geht's weiter.
Aaah- Bernhard war schneller.

Gruß
Georg

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Ein guter Irrtum braucht solide Fehlannahmen.

Hallo Géza,

ich beziehe mich auf das Chassis 6/203 KL, dessen Kundendienst-Unterlagen habe ich zur Hand.

Hl.1 arbeitet als UKW-Vorverstärker.
Wenn dieser nicht funktioniert, kann man meistens stark einfallende Sender noch empfangen.

Hl.2 arbeitet als Hochfrequenz(HF)-Oszillator und Mischer.
Wenn dieser nicht funktioniert, kann man keinen Sender mehr empfangen.

Rauschen kommt vom in der Regel vom Zwischenfrequenz(ZF)-Verstärker.
Bei UKW ist das meistens ein gutes Zeichen, dass der ZF-Verstärker funktioniert.

Bei deinem Gerät ist vermutlich der HF-Oszillator ausgefallen, also Hl.2 oder ein Bauteil in dessen Umgebung.

Wenn beim Transistor Hl.2 sowohl Emitter- als auch Basisspannung zu hoch sind, kann der Kollektorkreis unterbrochen sein. Also der Kollektoranschluss innerhalb des Transistorgehäuses oder die Lötstelle des Kollektordrahts oder die Spule L81.
Selbstverständlich sind noch weitere Fehlerursachen möglich, aber nach meiner Einschätzung weniger wahrscheinlich.

-> Messen:
Spannung zwischen Kollektor von Hl.2 und Masse.
0 V: Sollwert, dann ist L81 wahrscheinlich in Ordnung, es fließt aber trotzdem kein oder zu wenig Kollektorstrom.
7 V: L81 ist unterbrochen.

Wenn die Spannung zwischen Kollektor von Hl.2 und Masse 0 V beträgt:
R65 und dessen Lötstellen überprüfen. Über diesen Widerstand muss der Basisstrom von Hl.2 abfließen.
Zum Messen des Widerstandswerts muss man R65 vermutlich auf einer Seite auslöten.

Bernhard

Ja, der Fehler wird voraussichtlich im Transistor Hl.2 selber liegen, oder in einem der Bauteile oder einer der Lötstellen ringsum.
Gruß
Georg

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