Hallo Michael, was mir fehlt sind die Abstimmspannungen bei den von dir eingestellten Frequenzen 26.000 MHz im Band 25, und 30.000 MHz im Band 29 sowie bei den Frequenzen 18.000 MHz und 17.000 MHz im Band 17, um das mit dem Service Manual vergleichen zu können.
Was mir noch fehlt, ist, dass du für spätere Überlegungen genau ausprobierst und die Grenze notierst, wie hoch du die Frequenz des Display mindestens einstellen musst, damit das Fehlerbild beim Umschalten von Band 16 auf Band 17 nicht auftritt, bzw. wie niedrig die Frequenz vor dem Umschalten gewesen sein muss, damit das Fehlerbild auftritt. Ich nenne das jetzt mal "Fehlergrenzfrequenz".
Du schriebst: "Also, die Abstimmspannung erreicht nicht den Wert gem. Abgleichanleitung". Wenn ich das, was du schreibst, richtig verstehe, liegen die Abstimmspannungen nicht richtig, sondern zu niedrig, also nicht den Angaben aus dem Service Manual entsprechend. Stimmt das? Zu niedrig?
Dann kann die PLL nicht stabil arbeiten.
Was ich jetzt erläutere, schreibe ich in der Annahme, dass die Abstimmspannungen an VCO3 zu niedrig sind, und ich schreibe übermäßig vereinfachend, damit ich es selber verstehe.
Wenn die Abstimmspannung zu niedrig ist, und die Frequenz trotzdem stimmt, dann funktioniert die PLL, d.h. sie hat "eingerastet". Das ist erstaunlich, dass die PLL einrastet, obwohl der Oszillator völlig verstimmt ist, denn eine PLL nimmt so etwas meistens übel und rastet nicht ein. Wohin sie dann abhaut, hängt von Faktoren ab, die hier jetzt nicht so wichtig sind. In deinem Fall rastet die PLL beim Umschalten von Band 16 auf Band 17 schon mal aus und "haut" dann nach extrem hohen Frequenzen "ab", den höchsten Frequenzen, die bei allerhöchster Abstimmspannung technisch dem Oszillator möglich sind.
VCO3 muss demnach auf zu hohe Frequenzen verstimmt sein, zu geringe Kapazität und/oder zu geringe Induktivität am Schwingkreis des VCO3.
Der Oszillator für die Bereiche 17 bis 29 muss, vom Konstrukteur ist das so gedacht, so gebaut sein und so einreguliert sein, dass die PLL bei Erreichen der obersten Frequenzgrenze, also Band 29, 30.000 MHz, nahezu die höchste sinnvolle Abstimmspannung erzeugen muss. Wenn das, wie bei dir, nicht der Fall ist, sondern die Abstimmspannung in Band 29 bei 30.000 MHz nieriger liegt als in dem Service Manual angegeben, dann muss man an dem Schwingkreis des betreffenden Oszillators die Induktivität erhöhen, und wenn man das nicht möchte, weil der Kern unberührt aussieht und man den Kern schonen möchte, dann muss man die Kreiskapazitäten versuchsweise so erhöhen, dass die PLL zu höheren Abstimmspannungen nachregulieren muss, solange, bis die Abstimmspannung bei der Frequenz 30.000 MHz zu der Angabe im Service Manual passt. Was dabei passiert: Eine niedrige (zu niedrige) Abstimmspannung bedeutet, dass die PLL den VCO von seinen zu hohen Frequenzen herabziehen muss, denn niedrige Abstimmspannung bedeutet hohe Kapazität der Kapazitätsdiode am VCO3-Schwingkreis. So eine niedrige Abstimmspannung ist aber vom Entwickler nicht gedacht gewesen. Das kann also sein, dass die PLL deswegen instabil wird, weil sie zu niedrige Abstimmspannungen liefern muss. Denn für den VCO3 liegen die niedrigsten Frequenzen, die er erzeugen soll, in der unteren Bandhälfte des Bereiches 17, und immer genau dann hast du das Fehlerbild, nämlich, wenn du auf niedrige Frequenzen in Band 17 (von 16 kommend) umschaltest, wird die PLL instabil. Wenn du nun einen Kondensator parallel zur Induktivität einlötest, muss sich die Abstimmspannung kompensierend erhöhen: Hohe Abstimmspannung verringert die Kapazität des Kapazitätskondensators am Schwingkreis, um die Frequenz kompensierend zu halten, nachdem du mit einer zusätzlichen Kreiskapazität die Schwingkreis-Resonanzfrequenz verringert hattest. Ob du nun die vorhandenen frequenzbestimmenden Kapazitäten mal kontrollierst, ob davon eine die Kapazität verloren hat (kalte Lötstelle, interne Unterbrechung) oder ob du gleich kleine zusätzliche C's parallel lötest, bleibt dir überlassen.
Aber hier noch ein Hinweis: Vielleicht hat sich doch die Induktivität der Spule des VCO3 verstellt?
Anschließend bietet es sich an, noch einmal zu schauen, ob der Fehler noch da ist.
Wenn ja, hat sich die von mir oben angesprochene Fehlergrenzfrequenz verändert?
Viel Erfolg! Gruß Georg
_________________ Ein guter Irrtum braucht solide Fehlannahmen. 
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