Zweimal hatte ich solche Geräte in den Fingern. Bei beiden war die Kopftrommel defekt, und in der Vor-Internet-Zeit kein Ersatz beschaffbar, jedenfalls nicht zu einem Preis, der den Zeitwert der Geräte nicht überstieg. Sie wurden dann (nicht von mir) geschlachtet.
Ich beseitze das Nachfolgemodell, einen funktionsfähigen N1700, und etliche Cassetten dafür. Durch langsamere Bandgeschwindigkeit passt bei diesem ein ganzer Spielfilm bequem auf eine Cassette, was beim N1500 mit seiner Spieldauer von maximal 60 Minuten nicht möglich war. Einmal habe ich eine Cassette, deren Bandmaterial verschlissen war, mit High-Grade-Band aus VHS-Cassetten befüllt. Ergebnis war eine Bildqualität, die vom Fernsehempfang kaum zu unterscheiden war.
Später gab es von Grundig ein Modell mit 4 Stunden Spieldauer pro Cassette. Aber da war das VCR-System schon auf dem absteigenden Ast, denn die ersten VHS-Geräte waren schon auf dem Markt.
Als der N1500 auf den Markt kam, kostete er ungefähr 2 1/2 Durchschnitts-Monatslöhne. Nur Besserverdienende konnten sich also so ein Gerät leisten. Nicht wenige dieser Geräte standen deshalb in Bildungseinrichtungen oder in Firmen, die, aus welchen Gründen auch immer, Videorecorder nutzten. Ab den 1980er Jahren wurden sie auch für Normalverdiener erschwinglich, und nach der Jahrtausendwende kosteten die billigsten Modelle nur noch wenige Stundenlöhne.
Lutz
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