Hallo,
es ist geschafft, - der Meßsender läuft.
Wurde aber auch Zeit. Mann-O-Mann, was da so alles kaputt war!
Ich bin zunächst mal mit der Netzspannung auf 140V runter gegangen. Es hätte mir gerade noch gefehlt, wenn die neuen Tantals schon wieder den Geist aufgegeben hätten! Stärkere als die mit 35V gibt es anscheinend nicht. Sonst hätte ich welche mit höherer Spannung genommen. Ich verstehe sowieso nicht, wieso die meisten Entwickler immer so knapp dimensionieren. Wenn
ich eine eigene Schaltung entwickle, dann achte ich darauf, daß die Bauteile auf höchstens 40-50% belastet werden. Bei mir wird stets alles überdimensioniert. Das schafft Lebensdauer!
Nun zum aktuellen Fall:
Im positiven Zweig der Stromversorgung stellte sich heraus, daß der Elko C203 (47µF/40V) einen Gleichstromwiderstand von 3 Ohm hatte. Dadurch war die Zenerdiode D203 (ZW6,2) wirkungslos. Der Emitter des Transistors T201 lag praktisch auf Masse. Nach Austausch des Elkos ließ sich die +30V Spannung präzise auf 2 Stellen nach dem Komma einstellen.
Auf der Seite der negativen Spannungsversorgung war aber immer noch eine ungeregelte Spannung in Höhe des Spannungsmaximums zu messen. Je nach Höhe der Netzeingangsspannung. Nach einigen Messungen kam ich wieder zurück auf den Längstransistor T209 2N3054.
Das Seltsame ist, daß ich diesen Transistor schon ganz am Anfang vollständig ausgelötet und ohmisch durchgemessen hatte. Zwar weiß ich auch, daß einwandfreie ohmsche Messungen noch kein Garant für ein einwandfreies Funktionieren ist, - aber zumindest läßt sich sagen ob ein Transistor völlig hinüber ist oder nicht. Und wie am Anfang dieses Threads geschrieben, war da absolut nichts Auffälliges festzustellen. Nun aber hatte der Transistor plötzlich völlig absurde Werte. Keine Ahnung, was sich da in der Zwischenzeit innerhalb der Sperrschichten ereignet hat.
Nun, - jedenfalls habe ich jetzt eine stabile Spannung von ca. -31 Volt.
Der Meßsender bringt nun auf allen Frequenzen Signal. Auch das modulieren funktioniert. Da der Meßsender bis 120 MHz geht, - mein Oszi aber nur bis 60 MHz, kann ich im oberen Frequenzbereich natürlich nur eine "Geht - Geht nicht" Prüfung machen. Der Amplitudenabfall jenseits der 50 MHz dürfte wohl eher darauf zurückzuführen sein, daß es nicht nur in die Nähe der Grenzfrequenz des Oszilloskopes geht, sondern daß diese schon deutlich überschritten wird.
Sogar der 460kHz-Wobbler funktioniert so einigermaßen. In der positiven Halbwelle ist eine starke Eindellung zu sehen. Zurückzuführen ist das vermutlich auf den Umstand, daß derzeit die beiden Dioden AA143 noch fehlen.
So. Operation gelungen, Patient geheilt. Eigentlich nahm ich den Meßsender nur in Betrieb, um die Skala des Nordmende Tannhäuser zu überprüfen und notfalls nachzueichen. Das heißt, - mit dem Tannhäuser geht's nun weiter. Darüber berichte ich dann an der bekannten Stelle in der Reparaturrubrik.
Vielen Dank nochmals an Johann ('Radiowerkstatt'), ohne dessen tatkräftige Unterstützung eine Reparatur
wesentlich schwieriger, wenn nicht sogar unmöglich gewesen wäre.
Viele Grüße
Rocco11