Wenn ich mir noch ein paar Zusätze erlauben darf

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Traut man sich nicht, das Gerät so weit wie hier gezeigt zu demontieren, so kann man auch nur das Getriebe öffnen (roter Pfeil (1)) und das enthaltene Fett austauschen. Frisches Fett hat die Konsistenz wie zimmerwarme Butter. Altes Fett - nach über 40 Jahren - meist eher wie Pflanzenfett.
Die Totaldemontage macht die Reinigung natürlich leichter.
Der zu tauschende Kondensatorsatz ist im Bild nun rosa eingekreist. Das Getriebegehäuse, in welches das Fett gehört habe ich orange markiert.
Macht man sich vor und während der Demontage Fotos, so ist der Wiederzusammenbau kein Hexenwerk.
Das Fummeligste bei der Totaldemontage ist die Federklammer (mitte links im Bild neben der Motorwicklung). Die lässt sich aber mit einer Spitzzange wieder aufclipsen.
Zur Schmierung bitte kein WD40 verwenden - das löst zwar Verharzungen und vielleicht auch Oxidation (mit der wir es hier an den zu behandelnden Stellen nicht zu tun haben), aber es verdunstet und schmiert dann nicht mehr.
Günstig ist auch, die Teile bei der Demontage ähnlich wie auf dem Bild abzulegen, dann findet man sich später leichter zurecht.
Neue Kabel in weiß fand ich neulich bei Hornbach. Man sollte auf Endhülsen nicht verzichten!
Ist die Knickschutztülle am Kabel defekt, oder fehlt - dann kann man als Behelf zwei oder drei Schrumpfschläuche übereinander verwenden.
Der Ersatzkondensator muss keiner mit fünf Drähten sein, es reicht auch einer mit dreien. Beim Original werden Phase und Neutralleiter durchgeschleift, daher hat der zwei Drähte mehr. Den Neuen kann man einfach parallel zu Phase und Null klemmen und den dritten Draht an den Motorträger anschließen (wie beim Originalteil).
Fünfpolige Kondensatoren sind schwer zu beschaffen und recht teuer. Die dreipoligen sind gängig und leicht zu bekommen. Ich habe meine Krupse inzwischen umgerüstet.
Wenn es also mal stark aus dem Gerät raucht und knistert - dann ist es in der Regel nur der Entstörkondensator. Das Gerät würde auch ohne funktionieren, dann werden allerdings Störungen durch den Motor ins Stromnetz zurückgestrahlt.
Sodele! Das war jetzt viel Text, aber die Revision ist wirklich halb so wild - ist ja nur ein Handrührer und kein 7-Gang Automatikgetriebe vom Auto

Achja, die ganzen Kunststoffteile hatte ich in heißem Wasser mit Spülmittel eingeweicht und zusätzlich mit Bref gereinigt.
Und noch was - das Wichtigste!!! Im Bild ganz rechts sieht man ein kleines schwarzes Teil in dem fünf Kugeln liegen. Die lagern die Motorwelle. Beim Ausbau der Welle ist unbedingt darauf zu achten, dass die Kugeln nicht verloren gehen, sonst eiert die Welle und bekommt Radialspiel, was dem Gerät nicht gut tut! Auch dieses Teil samt Kugeln benötigt eine Portion Fett. Meist kleben die Kugeln entweder in dem schwarzen Lager oder am Ende der Motorwelle. Daher bei der Demontage am Besten ein altes Handtuch unterlegen, welches im Zweifelsfall herausfallende Kugeln vorm Davonrollen hindert!
Dateianhang:
Krups - 3mix Wartung 1.jpg