röhrenradiofreak hat geschrieben:
Was auch schön war: Als ich vor einigen Jahren eine Dienstreise antreten wollte, zeigte das Auto am Armaturenbrett an: "Drücken Sie OK, um die Parkbremse zu lösen."
Da kann ich den bisherigen Schreibern aus vielfacher leidvoller Erfahrung nur beipflichten.
Zum zitierten Dienstwagen kann ich ebenfalls etwas beisteuern wenngleich es schon einige Jahre zurück liegt, aber der Trend in diese Richtung setzt sich ja fort:
Mein Arbeitgeber wechselt die Dienstautos / Firmenwagen in recht kurzen Abständen durch, da Leasingfahrzeuge, d.h. auch die Marken wechseln. Man macht sich natürlich vor Antritt einer Dienstreise vertraut, aber die heutigen mehrhundertseitigen Betriebsanleitungen komplett zu verinnerlichen (und auch zu behalten) ist unter diesen Umständen wohl selbst von Akademikern kaum leistbar.
Also fuhr ich mehrere hundert Kilometer nach Brüssel, das war Tag 1 und ich kam bei Tageslicht an. An Tag 2 fuhr ich spätnachmittags zurück, es war noch hell, aber es setzte zunehmend Dunkelheit ein. Belgische Autobahnen sind recht gut ausgeleuchtet, so fiel zunächst nicht ins Auge, was sich abspielte, nämlich dass die Instrumentenbeleuchtung allmählich unangenehm hell wurde. Kein Problem dachte ich, da gibt's ja einen Dimmer, den ich dann vergeblich suchte. Schließlich rettete ich mich zum nächsten Parkplatz, schaltete die Innenbeleuchtung ein und suchte diesen vermaledeiten Dimmer, denn an ein Weiterfahren war kaum mehr zu denken, weil einem die Instrumentenbeleuchtung des nächtens allmählich Löcher in die Netzhaut brannte. Am Armaturenbrett nichts gefunden, Manual nach entsprechenden Stichworten durchsucht, nichts gefunden, tausende blödsinnige Warnhinweise zu allem Möglichen.
Tja, was nun, rund 250 Nachtkilometer lagen noch vor mir. Notfallmäßig hätte ich mir ein T-Shirt aus meinem Koffer fischen und die Instrumente abdecken können. Die Geschwindigkeit hätte das an die Scheibe geflanschte NAVI ja geliefert.
Schließlich habe ich mich durch das unzählige Features enthaltene Touchscreenmenü geklickt. Irgendwann fand ich auch einige Bedienebenen tiefer eine Möglichkeit, die Helligkeit der Instrumentenbeleuchtung (sie stand auf "wohltuenden" 100 %) zu dimmen. Hat mich gut 1/4 Stunde Aufenthalt gekostet; während der Autobahnfahrt sowas zu bedienen halte ich, selbst wenn man das Fahrzeug kennt, für eher lebensgefährlich, da der Blick zu lange von der Straße weg auf dem Display verharrt.